Lewotobi Laki-Laki: Weitere starke Eruption in der Nacht

Zweite Explosion am Lewotobi Laki Laki förderte Asche auf fast 20 Km Höhe

Nachdem es gestern Abend um 20:48 Uhr Lokalzeit (WITA) bereits eine Eruption gegeben hatte, die eine Aschewolke bis auf 12 Kilometer Höhe aufsteigen ließ, ereignete sich nachts um 01:05 WITA ein weiterer explosiver Vulkanausbruch, bei dem die Asche sogar fast bis auf 20 Kilometer hoch aufstieg. Beide Eruptionen förderten neben Vulkanasche glühende Tephra und generierten pyroklastische Ströme, von denen ein besonders hohes Gefahrenpotenzial ausging.

Die oben genannten Höhenangaben stammen vom VSI. Laut der letzten VONA-Meldung wurde um 10:20 Uhr UTC Asche in 18 Kilometern Höhe detektiert. Diese hoch aufsteigenden Aschewolken gefährden den Flugverkehr und verursachen einen roten Alarmstatus. Tatsächlich kam es zu massiven Störungen im Flugverkehr, die mehr als 40 Flüge betrafen. Es kam zu Flugstreichungen und Umleitungen. Tausende Passagiere saßen auf den Flughäfen fest. Betroffen war nicht nur der regionale Flugverkehr, sondern vor allem internationale Routen. So strandeten Passagiere nicht nur auf Bali, sondern auch in Jakarta und Singapur.

Gestern schrieb ich, dass der erste Vulkanausbruch überraschend kam und dass es keine gesteigerte Seismizität gab. Das stimmte nicht ganz, denn die Beben wurden nur noch nicht im Histogramm zur Seismizität angezeigt und auch das Update auf MAGMA war noch nicht veröffentlicht worden. Nun ist zu sehen, dass in dem Beobachtungszeitraum zwischen 18 und 24 Uhr 125 vulkanotektonische Erdbeben und 15 Hybriderdbeben registriert worden waren. Es bleibt aber unklar, ob die Beben zusammen mit der Eruption auftraten oder vorher. Sollten sie bereits vor der Eruption registriert worden sein, blieb aber nicht viel Vorwarnzeit, da der Ausbruch ja bereits um 20:48 Uhr einsetzte. Nachmittags war die Seismizität noch nicht signifikant erhöht.




Die starken Eruptionen kommen meistens ziemlich überraschend, obgleich sie mittlerweile etwa alle 14 Tage einsetzen. Sie weisen somit die Charakteristiken von Paroxysmen auf, allerdings ist hier ein Pancake-Dom involviert, der den Krater verstopft und bei den Ausbrüchen ausgeblasen wird.