Mount St. Helens: Anstieg der Seismizität

Mount St. Helens mit Mikroseismik

Staat: USA | Koordinaten: 46.19-122.19 | Eruption: Fumarolisch

Der Mount St. Helens ist hier schon lange nicht mehr in den Schlagzeilen aufgetaucht. Zuletzt stand er zwischen 2004 und 2008 regelmäßig in den Schlagzeilen, als im Krater ein Lavadom wuchs. Nun besteht die Möglichkeit, dass der Vulkan in nächster Zeit häufiger hier vertreten sein wird, denn das PNSN verzeichnet in diesem Monat eine deutliche Zunahme der Seismizität. Es wurden 79 schwache Erschütterungen festgestellt, die sich überwiegend unter dem Gipfelkrater manifestierten. Die meisten Beben hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität und lagen in wenigen Kilometern Tiefe. In den Vormonaten lag die Durchschnittszahl der Beben bei 17.

Das CVO nimmt bislang keine Stellung zu den Erschütterungen. Die Betreiber der Website AlertaTierra.com sehen die Herkunft der Beben in steigenden Spannungen in der Erdkruste infolge von Magmenaufstieg. Im Allgemeinen können Mikroerdbeben an Vulkanen unterschiedliche Ursachen haben. Neben Magmenaufstieg können auch Bewegungen magmatischer Fluide im Hydrothermalsystem eines Vulkans Auslöser von schwachen Erdbeben sein. Genauso gut kommen Setzungserscheinungen infrage. Am Vesuv werden Schwarmbeben durch Schrumpfungsprozesse im Fördersystem hervorgerufen, da sich die Schlotfüllung weiter abkühlt und zusammen zieht. Ohne weitere Daten zur Bodendeformation und Gasausstoß, lässt sich die Ursache der Mikroseismizität nicht herausfinden, aber immerhin besteht die Möglichkeit, dass sich der Vulkan auflädt.

Die letzte Eruptionsphase am Mt. St. Helens ereignete sich zwischen 2004 und 2008. Damals wuchs ein Lavadom im Krater, der nach Norden hin offen ist. Die Depression entstand bei dem verheerenden Ausbruch im Jahr 1980. Bei diesem Vulkanausbruch verlor der Vulkan 1/3 seiner Höhe, als die Flanke infolge einer seitwärts gerichteten Eruption versagte und kollabierte. Es entstanden gewaltige pyroklastische Ströme und Lahare. 57 Menschen fanden der Tod. Mittlerweile erholt sich die Gegend wieder von der Katastrophe.

Apropos vulkanische Erdbeben: gestern wurde die Warnstufe „2“ am Vulkan Karthala auf den Komoren ausgerufen, nachdem unter dem Vulkan eine Zunahme der Seismizität verzeichnet wurde. Im nächsten Update kommt mehr dazu.