Nevado del Ruiz: Zunahme der eruptiven Aktivität

Ascheeruptionen und Erdbeben am Nevado del Ruiz

Der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz eruptiert heute Vulkanasche, die bis auf 6400 m Höhe aufsteigt. Gestern kamen die Aschewolken noch einmal 900 m höher, so dass das VAAC Washington VONA-Meldungen herausbrachte, nach denen die Asche in 7300 m Höhe detektiert wurde. Die Asche driftete in Richtung Nordwesten und regnete in Vulkannähe ab.
Die Ascheeruptionen werden als pulsierend beschrieben und erfolgen nicht still, sondern gehen mit einer gesteigerten Seismizität einher: Wie die Vulkanologen vom SVC berichten, nahm die Anzahl vulkanotektonischer Beben zu, aber die freigesetzte Energie war im Beobachtungszeitraum zwischen dem 4. und 11. März 2025 rückläufig.

Die Seismizität konzentrierte sich vor allem auf den Arenas-Krater in Tiefen von weniger als 2 km unterhalb des Gipfels sowie auf die nordöstliche Flanke in Tiefen zwischen 2 und 6 km. Vereinzelt wurden auch Erdbeben an den Ost-, Südost- und Südwestflanken des Vulkans registriert. Es traten auch schwache Erschütterungen auf, die mit dem Lavadom am Boden des Kraters in Verbindung gebracht werden.

Zudem wurden Temperaturveränderungen der eruptierten Tephra beobachtet. Besonders auffällig war eine pulsierende Emission von Gasen und Asche, die gestern um 1:00 Uhr ausgestoßen wurde: Sie ging mit der höchsten Temperaturveränderung der Woche und einem der drei höchsten Messwerte des Jahres einher. Zudem wurde durch die Kameras eine damit verbundene Weißglut registriert.

Die Menge der in die Atmosphäre freigesetzten Gase über dem Arenas-Krater war variabel. Die satellitengestützte Überwachung zeigte weiterhin signifikante SO₂-Emissionen. Die Höhe der Dampfwolke betrug meistens weniger als900 m über Kraterhöhe, mit einem Maximum von 1100 m. Die Ausbreitungsrichtung der Emissionen zeigte während des Beobachtungszeitraums eine vorherrschende Tendenz in westliche Richtungen.

Satellitenüberwachungen registrierten einige thermische Anomalien mit niedriger bis moderater Wärmestrahlung. Besonders bemerkenswert war eine moderate thermische Anomalie am 11. März, die in dieser Intensität zuletzt am 23. Januar dieses Jahres beobachtet wurde. Sie hatte laut MIROVA eine Leistung von 23 MW.

Der Nevado del Ruiz ist ein 5321 Meter hoher Stratovulkan in Kolumbien und gehört zur Anden-Vulkankette. Der Vulkan liegt etwa 129 km westlich der Hauptstadt Bogotá und nahe der Städte Manizales und Pereira. Die größte Gefahr, die vom vergletscherten Nevado del Ruiz ausgeht, sind Lahare, die ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen können.