Yellowstone: Erdbeben

Gestern gab es unter dem Yellowstone Nationalpark eine Erdbebenserie. Der stärkste Erdstoß brachte es auf eine Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum lag ca. 7 km nordwestlich des Norris Geysir Basins in 5 km Tiefe. Es war das stärkste Beben im Yellowstone seit Februar 1980. Es folgten mehrere Nachbeben mit Magnituden um 3. Die Beben gehören zu einem kleineren Erdbebenschwarm von 25 Beben. Ein Vulkanologen-Team wollte heute das Gebiet untersuchen.

Durch die Presse geisterten heute auch Berichte über eine dramatisch erhöhte Helium 4 Konzentration in der Luft des Yellowstone. Das Isotop stammt aus dem Erdmantel und wir häufig freigesetzt, wenn Magma in die Erdkruste eindringt. Laut einem Forschungsbericht, der auf nature.com veröffentlicht wurde, soll es sich beim HE 4 des Yellowstone Nationalparks allerdings um „fossiles HE 4“ handeln, dass sich über Jahrmillionen im Gestein unter dem Yellowstone ansammelte und nun freigesetzt wird.

Das USGS dementiert auf jeden Fall ungewöhnliche Aktivität des Yellowstone Vulkans, alle Parameter würden im Rahmen des Üblichen liegen. Dazu zählt nicht nur die erhöhte Bebentätigkeit im Park, sondern auch Bodendeformationen bis zu 3,5 cm. Dieses Statement stammt allerdings vom 28.Februar.

Vulkane Guatemalas

Fuego ist weiterhin strombolianisch tätig und es werden schwache bis mittelstarke Explosionen beobachtet. Ihre Druckwellen bringen Fensterscheiben in 7 km entfernten Ortschaften zum Klirren.

Am Pacaya finden gelegentlich schwache strombolianische Eruptionen statt. Hauptsächlich wird nur Wasserdampf ausgestoßen. Auf der Westflanke wurde eine thermische Anomalie registriert. Das ist ein Indiz dafür, dass dort in den nächsten Tagen ein neuer Lavastrom austreten könnte.

Erdbeben weltweit

Die letzten 24 Stunden standen ganz im Zeichen der Erderschütterungen. Im Großraum Los Angeles ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 31 km südöstlich von LA. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In der chilenischen Region Bio Bio fanden mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 4 statt. Ansich nicht bemerkenswert, würden sich in dem Grenzgebiet zu Argentinien nicht mehrere Vulkane befinden. Einer dieser Vulkane ist der Copahue, der auf Alarmstufe „orange“ steht. Zudem gab es in Chile mehrere Seebeben.

Ein starkes Seebeben der Magnitude 5,8 ereignete sich am Zentralen-Mittelatlantischen Rücken zwischen Südamerika und Afrika. Last but not least, wurden mehrere Vulkangebiete auf Island von kleineren Schwarmbeben erschüttert. In der Katla-Caldera lag ein Epizentrum, aber auch unter dem Vatnajökull bebte es. An der Hekla gab es nur ein Beben.

Hekla: Schwarmbeben

Schwarmbeben an der Hekla. © IMOAm isländischen Vulkan Hekla wurde ein kleiner Erdbebenschwarm registriert. Die Hypozentren liegen auf der Nordostflanke des Vulkans in weniger als 1 km Tiefe. Die Beben könnten ein Indiz für Magmabewegung im Untergrund sein. Die geringe Tiefe suggeriert ein Zusammenhang mit Eisbewegungen, oder Rissbildungen im Gestein. Mehrere Wissenschaftler halten einen Ausbruch des Vulkans für jederzeit möglich. Die Magmakammer ist gefüllt und der Vulkanausbruch statistisch gesehen fällig. Leider halten sich Vulkane selten an Statistiken.

Hier der Link zur LiveCam, für den Fall das sich in der nächsten Zeit an der Hekla etwas tut.

Vulkane weltweit

Karymsky: der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte gestern 3 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Merapi: gestern gab es am Vulkan auf Java eine kurzweilige Eruption. Da der Vulkan in Wolken gehüllt war, liegen keine visuellen Beobachtungen vor. In 7 km Entfernung vom Krater wurde Donnergrollen gehört und Asche regnete nieder. Die explosive Eruption förderte viel Gas und wurde von leichten Beben begleitet. Am Montag gab es in 4 km Entfernung vom Gipfel ein Erdbeben. Dieses löste möglicher Weise die Explosion aus. Das vermutet der Chef des Observatoriums von Yogyakarta.

Sakura-jima: auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakura-jima wieder munterer geworden. Nachdem er zum Anfang des Jahres verhältnismäßig ruhig war, erzeugt er derzeit wieder zwischen 3 und 6 größere Ascheeruptionen am Tag. Bilder einer etwas größeren Eruption von gestern, tauchten in unserer Facebookgruppe auf.

Grimsvötn: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Grimsvötn. © IMONachdem gestern bereits ein Gletscherlauf gemeldet wurde, der vom Grimsvötn ausging, kommt heute ein kleines Schwarmbeben dazu. Das Hypozentrum liegt in geringer Tiefe kleiner als 1 km. Vermutlich werden die Erschütterungen durch brechendes Eis verursacht, dass in die entleerte Lagune unter dem Gletscher stürzt. Der Tremor ist nur leicht erhöht, daher vermute ich keinen subglazialen Vulkanausbruch. Was nicht ist kann aber noch werden.

In der Nähe der Hekla ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 3 leichte Beben.

Vulkane weltweit

Ätna: der Tremor ist gestern Abend stark gefallen und ist bis jetzt auf normalem Niveau. Die Lavaströme sind versiegt und es finden keine strombolianischen Eruptionen aus dem NSEC statt. Es ist die längste Eruptionspause seit Beginn der Phase im Januar.

Fuego: der Vulkan in Guatemala blickt auf eine ziemlich aktive Woche zurück. Strombolianische Eruptionen schleuderten glühendes Material bis zu 200 m hoch. Asche stieg bis zu 800 m hoch auf und regnete in 8 km Entfernung nieder. Fensterscheiben klirrten durch die Schockwelle der Explosionen. Diese folgten in recht kurzen Intervallen. INSIVUMEH berichtet von 8-14 Eruptionen in der Stunde.

Reventador: der Vulkan in Ecuador ist seit vorgestern aktiv. Tephra wird bis 1,5 km über den Krater ausgeworfen und landet in einem Umkreis von 500 m um den Krater. Das einschlagende Material löst sekundäre pyroklastische Ströme, bzw. Debrisflow aus. Der Tremor ist erhöht.

Grimsvötn: Gletscherlauf

Heute wurde auf Island ein Gletscherlauf (Jökulhlaup) registriert. Dieser geht vom subglazialen Vulkan Grimsvötn aus, der unter Europas größtem Gletscher liegt: dem Vatnajökull. Ob der Gletscherlauf mit einem Vulkanausbruch unter dem Eis assoziiert ist, wurde bisher nicht berichtet. Normalerweise sammelt sich Schmelzwasser in eine Lagune unter dem Eis an. Wenn der Druck in der Eiskaverne zu hoch ist, läuft das Wasser ab. Das Schmelzwasser kann auch durch andere hydrothermale Ereignisse entstanden sein und muss nicht zwingend mit einem Vulkanausbruch zusammen hängen. Für letzteren gibt es derzeit keine Anzeichen. Bis her fließt das Wasser nur über die Sanderflächen, ob es die Straße bei Skeiðarársand überfluten wird ist noch unklar.

Apropos Island: an der Hekla gab es heute keine weiteren Erdbeben.

Copahue: Erhöhung der Warnstufe

Die chilenische Bergbaubehörde SERNAGEOMIN hat die Alarmstufe für den Vulkan Copahue auf „orange“ erhöht. Es wurden 6 vulkanische Beben und Tremor registriert. Die 6 Beben vom Typ VT deuten auf Felsbruch hin, der entsteht, wenn Magma aufsteigt.

Der Vulkan liegt in der chilenischen Region Bio Bio an der Grenze zu Argentinien. Die letzte seismische Krise fand letztes Jahr statt, ohne dass es zu einem Ausbruch gekommen wäre. Damals fanden bis zu 800 Beben pro Stunden statt. Der Vulkan erwachte im Dezember 2012 zu neuem Leben, als er eine Aschewolke eruptierte.