Am Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra ist die Lage wieder kritisch geworden: vom Dom gehen nun regelmäßig pyroklastische Ströme ab. Mir liegen keine genauen Meldungen über die Reichweiten der pyroklastischen Ströme vor, aber einige von ihnen legen Distanzen von mehr als 4 km zurück. Ich kann mir vorstellen, dass diesmal sogar Dörfer betroffen werden könnten, die bei den Abgängen der letzten 1,5 Jahre verschont geblieben sind. In den letzten Wochen hat der Dom beachtlich an Volumen zugelegt.
Bildergalerie Vulkanismus
Die Grafiken dieser Bildergalerie stellen die wichtigsten Zusammenhänge der Erddynamik im Zusammenhang mit dem Vulkanismus dar: Motor für den Vulkanismus sind die Konvektionsströme im Erdinneren. Diese lassen die Kontinente wandern und durchmischen die plastischen Gesteine im Erdmantel.
Die meisten Vulkane entstehen an den aktiven Kontinentalrändern und entlang von Riftsystemen. Zu den Intraplattenvulkanen zählen die Hotspot-Vulkane wie der Kilauea auf Hawaii und die Yellowstone-Caldera. Dort brennen sich ein Mantelplumes durch die Erdkruste. Die häufigsten Vulkanarten sind Stratovulkane und Schildvulkane. Besonders gefährlich sind Domvulkane und subglaziale Vulkane unter dem Eis der Gletscher.
Vulkane in Japan und Kamtschatka
Asama: auf der japanischen Insel Honshu wurde der Alarmstatus des Vulkans Mount Asama von „1“ auf „2“ erhöht. Zuvor wurde ein Anstieg der Seismik registriert und steigende Kohlendioxid-Werte gemessen. Die Vulkanologen halten eine kleinere Eruption für wahrscheinlich.
Aso: hier scheint die vulkanische Aktivität stark rückläufig zu sein, möglicher Weise ist sie auch ganz beendet. Die letzte Aschewolke wurde am 26. Mai aufgezeichnet.
Karymsky: seit dem 8. Juni ist auf Kamtschatka der entlegene Vulkan Karymsky besonders aktiv. Das VAAC Tokyo registrierte seitdem 9 Aschewolken. Sie erreichten Höhen bis zu 5000 m.
Sakurajima: nach dem Hoch der letzten Monate war der Vulkan in den letzten Tagen deutlich ruhiger und eruptierte einige Tage lang nicht, oder nur selten.
Shiveluch: wir bleiben auf der sibirischen Halbinsel. Am Shiveluch gab es eine Eruption die im Zusammenhang mit der Domtätigkeit stand.
Zhupanovski: hier stieg Vulkanasche 6 km hoch auf. Seit dem 8 Juni wurden 4 Eruptionen registriert. Der Vulkan auf Kamtschatka steht immer wieder in den News
Vulkane weltweit
Barren: der Vulkan, auf der gleichnamigen Insel im indischen Ozean, eruptierte eine 2,5 km hohe Aschewolke. Diese wurde vom VAAC Darwin registriert.
Sinabung: der Lavadom wächst weiterhin mit Raten von 100.000 Kubikmeter pro Tag. Da der Dom immer größer wird gibt es Überlegungen die Sperrzone im Süden des Sinabung zu erweitern. Inzwischen gehen kleinere pyroklastische Ströme und Schuttlawinen ab.
Wolf-Volcano: auf der Galapagos-Insel Isabela geht die Eruption weiter. Aster-Aufnahmen vom 7. Juni zeigen 4 Lavaströme unterschiedlicher Größe. Einer erreicht den Ozean.
Zhupanovsky: eruptierte eine 6 km hohe Aschewolke, die 30 km weit driftete. Der Zhupanovsky ist seit 2013 immer wieder aktiv.
Fuego: Lavaströme und Explosionen
Am Vulkan Fuego in Guatemala werden 2 Lavaströme gefördert. Der Längere hat bereits eine Strecke von 1300 m zurückgelegt und fließt durch den Trinidad-Canyon. Der Zweite erreicht eine Länge von 600 m und fließt Richtung Santa Teresa Canyon. Die Vulkanologen halten die Entstehung von pyroklastischen Strömen für möglich und warnen davor durch die Canyons zu klettern.
Explosive Eruptionen fördern Vulkanasche die eine Höhe von 5000 m erreicht. In umliegenden Dörfern hört man die Eruptionen und spürt Vibrationen.
Erdbeben
Ätna: auf Sizilen kam es in den letzten Tagen zu einem kleinen Schwarmbeben unter der Westflanke des Vulkans. Es fand in großer Tiefe statt, könnte aber darauf hindeuten, dass sich Magma akkumuliert.
Puerto Rico: wenige Kilometer offshore kommt es zu massiven Schwarmbeben. Die Einzelevents haben Magnituden zwischen 2 und 3, könnten aber ein schweres Erdbeben anköndigen. Zudem liegen in der Karibik zahlreiche Inselvulkane die durch ein starkes Erdbeben wachgerüttelt werden könnten.
Vulkane weltweit
Cotopaxi: in Ecuador registriert man deutliche Anzeichen erhöhter Aktivität am Cotopaxi. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist sprunghaft gestiegen und vulkanische Erdbeben häufen sich.
Guallatiri: der chilenische Vulkan an der Grenze zu Bolivien ist nun der 4. chilenische Vulkan mit der Warnstufe „gelb“. Diese wurde ausgerufen weil einige vulkanische Erdbeben registriert wurden. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt.
Sinabung: auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Lavadom im Krater des Vulkans Sinabung wieder so groß (3 Millionen Kubikmeter) geworden, dass die Behörden in den nächsten Tagen mit dem Abgang großer pyroklastischer Ströme rechnen. Die Sperrzone wurde im Süden auf 7 km erweitert und zusätzliche Menschen evakuiert.
Wolf-Volcano: eine weitere Meldung aus Ecuador betrifft den Vulkanausbruch auf Galapagos. Das IGEPN hat nun einen ausführlichen Bericht gepostet. Allerdings stützen sich die meisten Daten auf einen Überflug am 29.Mai und sind schon nicht mehr „up to date“. Aktuelle Satellitenaufnahmen zeigen aber, dass der Vulkan noch aktiv ist und dass Lava das Meer erreicht. Die thermischen Signale sind deutlich kleiner geworden, als es noch vor 3 Tagen der Fall war.
Vulkane weltweit
Piton de la Fournaise: die Eruption wurde von den Vulkanologen für beendet erklärt. Es wird kein Tremor mehr registriert und es tritt keine Lava mehr aus. Der Vulkanausbruch dauerte 13 Tage. Die Vorhersage, dass die Eruption lange anhalten wird hat sich somit nicht erfüllt.
Toba: es gibt einen Blogbericht über den gewaltigen Supervulkan auf Sumatra. Demnach zeigen sich Anwohner des Ortes Balige beunruhigt, weil der Boden unter ihren Füßen immer heißer wird. Die Temperaturerhöhung sei sogar durch Fußbodenfliesen zu spüren und man hat den Effekt einer Fußbodenheizung. Zudem soll es nach Gas riechen. Die Beobachtungen wurden an die Behörden weitergeleitet, ein offizielles Statement dazu gibt es nicht.
Wolf-Volcano: der Vulkanausbruch auf der Galapagosinsel Isabela geht scheinbar weiter. Auf dem MODIS-Satelliten ist ein deutliches thermisches Signal zu sehen, dass den Verlauf der Lavaströme und heißer Gase veranschaulicht. Lava erreicht immer noch den Ozean.
Shindake: Eruption auf Vulkaninsel Kuchinoerabu
Der Vulkan Shindake auf der japanischen Insel Kuchinoerabu ist ausgebrochen. Eine Explosion erzeugte eine große Aschewolke die 9 km hoch aufstieg. Pyroklastische Ströme erreichten die Nordwestküste. Anwohner suchten in Schutzunterkünften Zuflucht. Ein 72 jähriger Mann erlitt Verbrennungen. Anschließend wurden die 137 Bewohner der kleinen Vulkaninsel evakuiert. Der Alarmstatus steht auf Stufe „5“.
Bilder und Videos findet ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„. Eine LiveCam gibt es auch. Für ein aktuelles Bild müsst ihr aus der Liste rechts den 4. Link von unten anklicken.
Der 640 m hohe Shindake bildet zusammen mit dem Nachbarkrater Furudake den Inselvulkan Kuchinoerabu-jima, der ca. 100 km südlich von Kyushu und dem Sakura-jima liegt. Im letzten Jahrhundert eruptierte der Vulkan 2 Mal. 1933 starben einige Inselbewohner als mehrere Dörfer zerstört wurden. 1980 öffnete sich auf der Ostflanke eine 800 Meter lange Spalte auf der mehrere Explosionskrater wuchsen. Im August 2014 entstand ein kleiner pyroklastischer Strom. Seitdem rechnete man mit weiteren Ausbrüchen.










