Ätna: strombolianische Aktivität am SE-2 Krater

Update 22.00 Uhr: Das war er, der lang erwartete Paroxysmus am Ätna. Seinen Höhepunkt erreichte er zwischen 14.15 Uhr und 16.30 Uhr UCT. Lavafontänen und Vulkanasche wurden aus dem SE-2-Krater gefördert und ein Lavastrom floss Richtung Valle del Bove. Der Flughafen von Catania ist bis morgen um 6.00 Uhr geschlossen, da sich Tephra auf dem Gelände ablagerte.

Update 13.50 Uhr: Der Tremor steigt weiterhin stark an, leider ziehen auch Wolken auf. Auf der ThermalCam des INGV ist eine erhöhte Temperatur im Umfeld des SE-2-Kraters zu erkennen. Diese deutet darauf hin, dass der Tephra-Auswurf mittlerweile so stark ist, dass das Material ausserhalb des Kraters landet.

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Die strombolianischen Explosionen am SE-2-Krater halten weiterhin an. Momentan verstärkt sich das Niveau von Explosionen und Tremor wieder. In den letzten Tagen war es ein ständiges Auf und Ab, eindeutige Aussagen zum zukünftigen Geschehen sind sehr schwierig geworden. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan auf einen weiteren Paroxysmus vor. Es könnte sich auch eine Phase strombolianischer Aktivität am SE-2-Krater etablieren, wie es 1997 der Fall war. Allerdings sind alle Aussagen derzeit rein spekultiv, die Situtation kann sich jederzeit ändern.

Geonaut Martin ist bereits wieder vor Ort, falls es zu einem Paroxysmus kommen sollte, können wir auf seine Aufnahmen gespannt sein.

Katla: Gletscherlauf wahrscheinlich ohne Vulkanausbruch

Update: Die Stärke der Geltscherflut hat gegen Nachmittag nachgelassen und vorsorglich evakuierte Familien durften in ihr Häuser zurück kehren. Nur das direkte Gletschergebiet ist noch gesperrt. Die Gletscherflut hat eine Brücke zerstört und die Ringstrasse ist unterbrochen. Es ist immer noch nicht 100%ig geklärt, ob die Gletscherflut durch einen kleinen Vulkanausbruch der Katla ausgelöst wurde, oder ob sich Schmelzwasser über einen längeren Zeitraum in einem subglazialen See ansammelte der nun ausgelaufen ist.

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Die Seismik der letzten Stunden waren Anzeichen eines Gletscherlaufes über der Katla. Schmelzwasser des Gletschers Mýrdalsjökull, der die Katla bedeckt, bahnte sich einen Weg durch das Eis. Seit einigen Stunden schießt das Wasser nun durch den Fluß Múlakvísl und auf den Sander hinaus. Das Schmelzwasser sammelte sich sehr wahrscheinlich in einem subglazialen See an. Zur Zeit ist es nicht klar, ob das Schmelzwasser hydrothermalen Ursprungs ist, oder atmosphärisch bedingt. Der letzte Gletscherlauf fand  hier 1955 statt. Damals wurde ein schwacher Vulkanausbruch unter dem Eis vermutet. Direkte Zeichen eines Vulkanausbruches gibt es derzeit nicht.

Die meisten Beben hatten eine Tiefe von 1 Kilometer, einige Beben in 10 km Tiefe wurden aber ebenfalls registriert. Diese weisen auf Magmabewegung im Untergrund hin.

Katla: Schwarmbeben als Anzeichen eines baldigen Ausbruches?

Update 09.07.2011: Die Bebentätigkeit unter der Katla hält weiterhin an, zudem ist ein leichter sprunghafter Anstieg des Tremos zu verzeichnen. Der Sprung in der Grafik könnte ein Hinweis auf eine Fraktur sein.

Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island bebet die Erde. Heute Abend hat es Schwarmbeben in der Caldera des Vulkans unter dem Gletscher Myrdalsjökull gegeben. Schwarmbeben können ein Anzeichen für Magmabewegung im Untergrund sein. Nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im letzten Jahr, blicken Vulkanologen mit Spannung in Richtung Katla. Hier wird ein Vulkanausbruch in nächster Zeit erwartet, genauso wie am nur 40 km entfernten Vulkan Hekla.

Wann genau es zu einem Ausbruch kommen wird, ist ungewiss. Statistisch gesehen sind beide Vulkane überfällig und voll geladen. Vor dem Ausbruch des Eyjafjallajökulls kam es ca. 3 Moante lang zu häufigen Schwarmbeben. Bei der Hekla beträgt die Vorwarnzeit durch Seismik meistens nur 90 Minuten.

Ätna: Vulkanausbruch scheint bevorzustehen!

Update 08.07.2011: Der Ätna scheint tatsächlich Startschwierigkeiten zu haben! Heute Morgen fällt der Tremor (siehe Bild unten) wieder stark ab, obwohl es noch strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater gibt. Zuverlässige Prognosen ob, und wann es zu einem Paroxysmus kommen wird, werden somit fast unmöglich. Da es gleichzeitig zu starken Entgasungen und milden Ascheauswürfen in der Bocca Nuova kommt, kann im Gesamtsystem möglicher Weise nicht genug Druck für einen Paroxysmus aufgebaut werden.

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Die gelegentlichen strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater steigern sich heute Abend zusehends, zugleich steigt die Tremorkurve an. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Paroxysmus in den nächsten Stunden / Tagen sehr hoch ein.

Hoffen wir mal, dass er nicht wieder nur Schluckauf hat, so wie letzte Woche!

Ätna: SE-2-Krater mit kleinen Strombolianern

Seit 2 Tagen gibt es am Neuen Südostkrater (SE-2-Krater) kleine strombolianische Eruptionen. Die Vulkanausbrüche en minature könnten ein Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus in den nächsten Tagen sein.

Die Seismik bewegt sich noch auf normalem Niveau. Signale kleiner Amplitude deuten auf die schwachen Explosionen hin. Das langanhaltende Signal um 19.15 Uhr steht im Zusammenhang mit dem Seebeben bei Kermadec.

Kermadec: Seebeben und Tsunamiwarnung

Heute Abend um 19.03 Uhr UTC ereignete sich bei Kermadec-Island östlich Australiens ein Seebeben der Stärke 7.6. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Eine Tsunamiwarnung wurde ausgesprochen. Betroffen könnten die Inseln von Tonga, Samoa und die Solomonen sein.

Update: Die Tsunamiwarnung wurde wieder aufgehoben!

Hekla: Anzeichen eines baldigen Vulkanausbruches?

Isländische Vulkanologen empfangen in diesen Tagen ungewöhnliche Messdaten von der Hekla. 5 neu installierte Messstationen registrieren Anzeichen für Magmabewegungen im Untergrund. Der Zivilschutz wurde vorsorglich informiert, dass ein Vulkanausbruch in der nächsten Zeit stattfinden könnte.

Die Forscher beobachten den Vulkan schon seit längerem ganz genau. Auf 20 km Länge wurde eine Aufwölbung registriert. Im Durchschnitt bricht Hekla alle 10 Jahre aus, der letzte Ausbruch ist bereits mehr als 11 Jahre her. Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch wurden damals erst 90 Minuten vor der Eruption festgestellt, als eine seismische Krise begann. Von daher scheinen die jetzigen Messdaten undgewöhnlich zu sein, allerdings kann es auch daran liegen, dass die neuen Messgeräte genauer arbeiten.

Stromboli: stärkerer Vulkanausbruch als üblich!

Letzte Nacht ereignete sich um 02.15 Uhr eine Folge stärkerer Explosionen, als sie für den Stromboli üblich sind. Auf der Seismik des INGV-Catania sieht man deutliche Signale höherer Amplitude. Die Vulkanologen veröffentlichten auch Aufnahmen der Thermalcam, auf denen eine größere Lavafontäne sichtbar ist. Die Explosionsserie endete nach gut 50 Minuten. Pyroklastisches Material wurde dabei bis auf die Aussenflanke des Kraterkegels und der Hochebene unterhalb des Gipfels geschleudert. Normalerweise landen bei den strombolianischen Vulkanausbrüchen die Lavabrocken wieder innerhalb des Kraters, oder auf der Sciara del Fuoco.

Ätna: Rotglut am SE-2-Krater

Gestern Abend war auf der LiveCam des INGV über dem SE-2-Krater eine rotglühende Gaswolke zu sehen. Zudem berichtet Boris Behncke von Explosionsgeräuschen, die wahrscheinlich aus dem neuen Krater kamen. Möglicherweise finden im SE-2-Krater kleine strombolianische Eruptionen statt. Bei den letzten Paroxysmen waren dies Anzeichen für einen kurz bevorstehendnen Vulkanausbruch.