Póas eruptiert erneut Vulkanasche – Stärkste Eruption seit Mai
Der costaricanische Vulkan Póas eruptierte gestern erneut und förderte eine Aschewolke, die gut 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Laut Angaben des zuständigen Instituts OVISCORI UNA handelte es sich um die stärkste Explosion seit dem 8. Mai. Der Vulkan, der sich seit dem Frühsommer von seiner Phase starker Aktivität beruhigte, zeigt in den letzten Tagen wieder eine Aktivitätszunahme. Eine VONA-Warnung löste die jüngste Explosion aber nicht aus.
Der Ausbruch manifestierte sich um 10:58 Uhr Ortszeit und förderte nicht nur eine Asche-Dampfwolke, sondern auch größere Bomben und Blöcke, die auf ballistischen Bahnen flogen und im Krater niedergingen. Die Explosion ging von Bocca A aus, in der zuvor viel Wasser geflossen war, weil es zum Bruch der Kraterwand zum Schlot C gekommen war, in dem sich bereits wieder ein kleiner säurehaltiger Kratersee gebildet hatte. So kam es im Fördersystem des Schlotes A vermutlich zum Kontakt des Wassers mit Magma, was die Explosion auslöste. Es handelte sich also um eine phreatomagmatische Eruption. Zuvor wurde aus dem Schlot ein starker Gasstrom beobachtet, dessen Temperatur zwischen 780 und 920 Grad schwankte.
Bereits im letzten Wochenbericht hatten die Vulkanologen von OVISCORI-UNA davor gewarnt, dass der steigende Pegel des Kratersees um Förderschlot C dafür sorgen wird, dass Wasser in den A-Schlot läuft und phreatische Eruptionen generiert werden könnten.
Die hohen Gastemperaturen legen nahe, dass das Magma hoch im Fördersystem steht. Bereits in den Tagen vor der Explosion wurden eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben und ein Anstieg der Tremoramplitude festgestellt. Zudem gab es einen erhöhten CO₂-Ausstoß und eine leichte Inflation. Alles Indizien für eine erneute Magmaintrusion in das flach unter dem Krater liegende Speichersystem des Póas.
Die Behörden halten daher die Warnstufe „2“ aufrecht. Diese schließt gefährliche Ballistik-Ereignisse ausdrücklich nicht aus. Besucher des Nationalparks werden aufgefordert, die Hinweise der Sicherheitskräfte strikt zu befolgen, da jede Aktivitätsphase des Vulkans ein hohes Risiko mit sich bringen kann.