Erneuter Ausbruch am Sakurajima – Eruptionssäule steigt 2100 Meter in den Himmel
Der japanische Vulkan Sakurajima ist weiterhin sehr aktiv und stieß in den letzten 24 Stunden mehrere Aschewolken aus, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen ausgelöst haben. Gestern Abend kam es um 22:24 Uhr (UTC 19:13) zu einer stärkeren Explosion aus dem Gipfelkrater Minamidake, bei der sich eine Eruptionssäule etwa 2100 Meter über den Kraterrand erhob. Dies entspricht einer Höhe von rund 3300 Metern über dem Meeresspiegel. Die Asche wurde von starkem Westwind in Richtung Osten geweht, wo sie sich über ein großes Gebiet verbreitete und Ascheniederschlag verursachte.
Bei der Explosion wurde nicht nur Vulkanasche gefördert, sondern auch glühende Tephra ausgestoßen, die sich im oberen Flankenbereich des Vulkans verteilte und Schuttlawinen auslöste. Außerdem entstanden einige kleinere vulkanische Blitze.
Die Eruption wurde von den regionalen Wetterwarten in Fukuoka und Kagoshima als mittelgroß eingestuft. Weiße Eruptionssäulen waren ebenfalls sichtbar, was auf eine Mischung aus vulkanischem Gas und Asche hindeutet. Die Behörden halten weiterhin an der Eruptionswarnstufe 3 fest, die Zugangsbeschränkungen im Umkreis des Berges vorsieht.
Der Sakurajima, einer der aktivsten Vulkane Japans, zeigt seit Mitte November eine erhöhte Aktivität. In den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu Explosionen und Ausbrüchen, bei denen große vulkanische Gesteinsbrocken im Umkreis von bis zu einem Kilometer um die Gipfelkrater Minamidake und Showadake verteilt wurden. Die Gefahr durch pyroklastische Ströme und Ascheregen ist nach wie vor hoch.
Vulkanische Erdbeben treten sporadisch auf, und kontinuierliche GNSS-Messungen deuten auf eine anhaltende Magmaansammlung tief unter der Aira-Caldera hin. Die Freisetzung von Schwefeldioxid bleibt auf einem erhöhten Niveau, was auf eine fortwährende Aktivität schließen lässt.
Aufgrund der starken Luftdruckwellen durch die Explosionen können Fensterscheiben beschädigt werden. Zudem besteht die Gefahr von Schlammlawinen bei Regenfällen, ausgelöst durch den Aschefall.
Die zuständigen Behörden raten zur Vorsicht und kündigten an, den Vulkanstatus am 21. November um 16 Uhr erneut zu aktualisieren. Änderungen der Situation werden umgehend kommuniziert. Die Bevölkerung wird gebeten, den Warnungen und Zugangsregelungen strikt zu folgen.
