Schlammvulkan Bozdag-Guzdek in Aserbaidschan eruptiert

Der Bozdag-Guzdek-Schlammvulkan in Aserbaidschan ist ausgebrochen – Nach 15 Jahren Pause

In Aserbaidschan ist der Schlammvulkan Bozdag-Guzdek zum ersten Mal seit 15 Jahren ausgebrochen. Die Schlammeruption dauerte neun Minuten und verursachte seismische Signale, die vom Republican Seismic Survey Center des Landes detektiert wurden. Der Ausbruch ereignete sich am 13. Mai um 02:13 Uhr Ortszeit.

Der Schlammvulkan hat einen 3,5 Kilometer tiefen Schlot und liegt nahe dem Sangachal-Ölfeld. Es ist eines der größten Öl- und Gasfördergebiete in Aserbaidschan und befindet sich in der Nähe der Stadt Baku auf der Absheron-Halbinsel. Folglich hat der Schlammvulkan nichts mit echtem Vulkanismus bzw. Magmatismus zu tun: Seine Ausbrüche stehen mit dem Methangas in Verbindung, von dem es in der Gegend mehr als genug gibt. Das schlägt sich auch in der hohen Anzahl an Schlammvulkanen wieder, die organische Verbindungen fördern. Auf der Welt sind gut 700 Schlammvulkane bekannt, von denen sich gut die hälfte in Aserbaidschan befinden.

Ein weiterer bekannter Schlammspeier in Aserbaidschan ist der Toragay im Süden von Qobustan. Er ist der Größte seiner Art auf der Welt. Sein Kraterkegel ist 400 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 150 Metern. Der Vulkan ist zwischen 1841 und 1950 sechsmal ausgebrochen.

Aserbaidschan wird oft als das Land des Feuers bezeichnet und die Schlammvulkane gehören zweifellos zu den meistbesuchten Naturattraktionen des Landes. Sie ziehen Menschen aus der ganzen Welt an, so dass sich ein regelrechter Schlammvulkan-Tourismus entwickelt hat. Der Schlamm vom Bozdag-Guzdek-Schlammvulkan enthält viele organische Verbindungen und Elemente wie Jod, Brom und Schwefelwasserstoff. Schwefelwasserstoff wird heilende Wirkung zugesprochen, was ihn für Touristen besonders attraktiv macht. Laut einem Bericht im Onlinemagazin Azernews zeigten chemische Analysen des Schlamms, dass er aus der Reaktion des Gesteins mit magmatischen Fluiden hervorgegangen sein könnte. Von daher gibt es dann doch einen Bezug zum echten Vulkanismus.