Unwetterwarnungen für Sizilien – Heftige Gewitter am Ätna möglich
Heute steht der Ätna mal nicht wegen vulkanischer Aktivität in den Schlagzeilen auf Vnet, sondern wegen einer Unwetterwarnung der höchsten Stufe, die von den italienischen Wetterdiensten ausgegeben wurde: Es drohen starke Gewitter mit starken Windböen und ergiebigen Regenfällen. Diese könnten Schlammlawinen und Erdrutsche auslösen und in den Gemeinden am Fuß des Vulkans Überflutungen verursachen, so wie es bereits im letzten Herbst häufiger vorkam.

Laut dem PRE TEMP-Institut deuten die aktuellen Modelle auf die Bildung eines intensiven Tiefdruckkerns hin, der sich westlich von Sizilien etabliert und sich im Verlauf der nächsten Stunden ostwärts in Richtung Ionisches Meer verlagern könnte. Besonders gefährdet sind die Provinzen Trapani, Palermo, Messina und Catania, wo lokale Überflutungen, Hangrutsche und Sturmfluten nicht ausgeschlossen werden. In den kommenden 12 bis 24 Stunden könnten sich Regenmengen von über 150 Litern pro Quadratmeter ansammeln – Werte, die bereits in der Vergangenheit zu erheblichen Schäden führten.
Meteorologen beobachten über dem Tyrrhenischen Meer die Entwicklung einer großräumigen Sturmstruktur, die sich zu einem Mesoskaligen Konvektiven Komplex (MCC) verdichten könnte – einem gewaltigen Cluster aus mehreren Gewittersystemen. Davon könnten auch die Liparischen Inseln betroffen werden, wo Starkregen in den letzten Jahren besonders häufig Überflutungen und Schlammlawinen verursachte. Von einer Besteigung der beiden Vulkane Ätna und Stromboli rate ich aktuell dringend ab!
Gewitter zogen bereits über Sardinien hinweg und sorgten für Chaos

Während sich Sizilien auf die Auswirkungen der Sturmzelle vorbereitet, hat Sardinien die Unwetter bereits mit voller Wucht erlebt. Am Dienstag fegten heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über weite Teile der Insel hinweg. Besonders betroffen waren die Regionen Sulcis, Carbonia und Meilogu, wo Straßen und Unterführungen überflutet wurden. Zahlreiche Häuser standen unter Wasser, und die Feuerwehr musste dutzende Male ausrücken, um Keller leerzupumpen und blockierte Verkehrswege zu räumen.
In Carbonia traten kleinere Flüsse über die Ufer, Felder wurden verwüstet, und die örtliche Landwirtschaft meldet teils massive Ernteschäden. Die Behörden riefen zwischenzeitlich die gelbe Alarmstufe aus, mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht und sperrten mehrere Straßenabschnitte.
Nach derzeitigem Stand könnte die Unwetterfront in den kommenden Stunden von Sardinien weiter über das Tyrrhenische Meer ziehen – mit Sizilien als nächstem Brennpunkt eines außergewöhnlich dynamischen Wetterereignisses.