Drake Passage: Sehr starkes Erdbeben löst Tsunami-Alarm aus

Datum: 02.05.2025 | Zeit: 12:58:27 UTC | Koordinaten: -56.828 ; -68.114 | Tiefe: 10 km | Mw 7,3

Starkes Erdbeben Mw 7,3 in der Drake-Passage bei Feuerland – Tsunami-Alarm gegeben

In der Drake-Passage, zwischen Feuerland in Südamerika und der Antarktis, hat sich heute Mittag ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich 225 km südlich von Ushuaia, einer Stadt in Argentinien.

Laut dem GFZ Potsdam ereignete sich das Beben um 12:58:27.3 UTC. Dem Hauptbeben folgten bislang drei Nachbeben mit Magnituden im Bereich um 5. Beim GFZ ist außerdem ein zweiter Erdstoß mit Mw 7,1 gelistet, bei dem es sich jedoch vermutlich um eine Fehldeutung handelt – möglicherweise ein Nachbeben, das fälschlich als eigenes Hauptereignis erfasst wurde.

Nach Angaben des US-Tsunami-Warndienstes der NOAA könnten an einigen Küstenabschnitten Chiles Tsunamiwellen auftreten, die eine Höhe von 1 bis 3 Metern über dem Gezeitenniveau erreichen. Zudem wurde berechnet, dass sich in Richtung der Antarktis Tsunamis mit einer Höhe von 0,3 bis 1 Meter ausbreiten könnten. Dementsprechend wurde Tsunamialarm ausgelöst.

Aufgrund der Abgeschiedenheit der Region gibt es bislang nur zwei Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von etwa 250 Kilometern rund um das Epizentrum. Dennoch blieb das Beben auch auf dem chilenisch-argentinischen Feuerland nicht folgenlos, denn wie das Video zeigt, gingen zahlreichen Steinschläge ab.

Tektonisch stand das Beben in Zusammenhang mit der Kontinentalen Naht zwischen der Antarktischen Platte und der Scotia-Mikroplatte. Hier verläuft die markante Scotia Fault Zone (SFZ), die in ihrem Verlauf in der Drake-Passage ihren Charakter von einer Subduktionszone in eine Transformstörung ändert. In dem Bereich, in dem sich dieser Charakterwechsel vollzieht, trifft von Norden kommend eine weitere Transformstörung senkrecht auf die SFZ. An diesem Tripelpunkt manifestierte sich das Erdbeben.

In der Nähe des Epizentrums befinden sich zwei untermeerische Vulkane: der Sars Seamount und der Interim Seamount. In relativer Nähe liegt außerdem der Inselvulkan Deception Island, der zu den South Shetland Islands gehört. Das Beben könnte sich bis hierher ausgewirkt haben und eruptionstriggernd wirken.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Unter der neuseeländischen Nordinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 225 km Tiefe, von daher muss man genaugenommen von einem Mantelbeben sprechen. Dem Epizentrum am nächsten ist der Ort Waitara. Er liegt 67 km westlich vom Erdbebenzentrum. Aufgrund der Tiefe sollte es keine größeren Schäden gegeben haben.

Griechenland: weitere Erdbeben bei Zákynthos

Heute ereigneten sich südlich der griechischen Insel Zákynthos 3 Erdbeben mit Magnituden größer 5. Das Stärkste brachte es auf Mw 5,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Zudem gab es eine Reihe von Erschütterungen mit Magnituden im 4-er Bereich.

Erdbeben in der Drake Passage

Südlich des Kap Hoorn wurden weitere Erdbeben mit Magnituden über 5 festgestellt. Diese sind als Nachbeben der Erschütterung Mw 6,3 von gestern zu verstehen.