Klimawandel und Dürre in Deutschland

In den letzten Wochen und Monaten wurde viel von der Dürre in Deutschland berichtet. Vor einigen Tagen besuchte ich daraufhin den Möhne-Stausee, welcher als eines der Wasserreservoirs des Ruhrgebiets gilt. Medienberichten zufolge beträgt der Füllstand des Stausees weniger als 50%. Aus der Vogelperspektive sieht man den Verlauf der normalen Uferlinie ganz gut. Doch ich habe mir die Lage noch dramatischer vorgestellt.

Obwohl es in den letzten 2 Tagen ausgiebig geregnet hat, war zumindest der November viel zu trocken und warm. Es sieht ganz so aus, als würde das Jahr 2018 sämtliche Wetter-Rekorde brechen und als das wärmste und trockenste Jahr Deutschlands in die Geschichte eingehen. Die aktuellen Regenfälle geben allerdings Grund zur Hoffnung, dass die Dürre ihrem (vorläufigen) Ende zu geht.

Derweilen tagt der Weltklimarat und diskutiert über den anthropogenen Klimawandel. Was ist vom Weltklimarat zu erwarten? Sicherlich nicht die notwendigen Schritte, um die große Katastrophe von der Menschheit abzuwenden! Es wird Geldversprechen und weitere Absichtserklärungen geben, welche das Unvermeidliche vielleicht etwas verzögern, aber nicht verhindern werden! Um nachhaltig die Klimaerwärmung zu stoppen, müsste sich das Denken der Menschen ändern. Wir müssten unsere Werte und Ziele überdenken und nachfolgenden Generationen ein anderes gesellschaftliches Bild vermitteln. Solange das Streben nach Glück gleichbedeutend mit Konsum und materiellen Status ist, wird sich auch der Klimawandel nicht stoppen lassen! Wir stehen also vor einer Aufgabe, die nicht nur eine Frage des Geldes ist, sondern des Denkens und der gesellschaftlichen Werte.

Aber lässt sich der Klimawandel überhaupt noch stoppen? Ich glaube nicht, dass er in den nächsten Jahrhunderten gestoppt werden kann. Mit vereinten Kräften lässt sich der Klimawandel vielleicht abschwächen und verlangsamen, so dass den Menschen mehr Zeit bleibt, sich auf die sich ändernden Umweltbedingungen einzustellen. Längst sind Prozesse in Gang gesetzt, die sich selbst verstärken: Das Schmelzen des polaren Eises, das Auftauen des Permafrostbodens und die Erwärmung der Ozeane. Da wir die Erderwärmung nicht umdrehen können, ohne uns selbst zu vernichten (z.B. durch Auslösen eines atomaren Winters), lassen sich diese Effekte nicht mehr aufhalten, selbst wenn wir die gesteckten Klimaziele erreichen sollten. Durch die Verringerung der Eisflächen, verringert sich die Albedo (Rückstrahlung der Sonnenenergie), die Erde erwärmt sich! Durch das Auftauen des Permafrostes, wird nicht nur der Boden weich, sondern es entweichen Unmengen Treibhausgase, welche im Boden gebunden sind: die Erde erwärmt sich! Durch Erwärmung und Übersäuerung der Ozeane, entsteht mehr Wasserdampf, welcher ebenfalls einen Treibhauseffekt auslöst. Zudem kann weniger Kohlendioxid gebunden werden: die Erde erwärmt sich! Wir vernichten also das Erbe der letzten Eiszeit, dank dessen wir fast alle Klimazonen der Erde bewohnen können. Zudem wird der steigende Meeresspiegel Inseln und Küstenregionen überfluten, der nutzbare Lebensraum wird immer kleiner. Das vom Eis befreite Land ist hingegen unfruchtbare Schotter-Wüste. Bis hier fruchtbarer Boden entsteht werden Jahrtausende vergehen. Zudem werden weitere Wüsten entstehen, nicht nur durch die Klimaerwärmung, sondern auch durch Abholzung und Ausbeutung der Ressourcen.

Neues vom Klimawandel

Weltweit scheint dieser Tage das Klima Kapriolen zu schlagen: während es bei uns in Deutschland weiterhin zu warm und trocken ist, kämpfen andere Regionen der Erde mit zu viel Wasser: In Sydney ging ein schweres Unwetter nieder. Innerhalb weniger Stunden ging soviel Regen nieder, wie sonst in einem Monat. Straßen wurden überschwemmt, der Verkehr kam zum Erliegen. Selbst der Internationale Flughafen war betroffen und es kam zu Flugausfällen. Für Tausende Haushalte fiel der Strom aus.

In anderen Teilen Australiens bleibt hingegen der Niederschlag aus. Weite Teile des Kontinents leiden unter einer Dürre. Im Bundesstaat Queensland wüten Buschbrände und Staubstürme. Tausende Menschen mussten sich vor den mehr als 80 Feuern in Sicherheit bringen.



Droht bereits ein neuer El Nino?

Klimaforscher befürchten, das Ende des Jahres bereits ein neuer El Niño droht. Das Klimaphänomen entstand bisher ca. alle 7 Jahre. Doch nun scheint bereits nach 2 Jahren ein weiterer Zyklus zu beginnen. Im äquatorialen Pazifik erwärmt sich der Ozean bereits wieder so stark, dass sich die Passatwinde abschwächen. Das hat zur Folge, dass die kalten Meeresströmungen vor der Westküste Mittel- und Südamerikas blockiert werden, wodurch sich die Luftströmungen ändern: mit gravierenden Folgen für die Niederschlagsverteilung, selbst in mehreren Tausend Kilometern Entfernung der direkt betroffenen Küstenregionen. Generell gilt dann für den äquatorialen Pazifikraum: dort wo es b

isher trocken war geht Starkregen nieder, da wo es regelmäßig regnete, wird es trocken. Die Klimaforscher gehen von einer 70%igen Wahrscheinlichkeit aus, dass El Niño 2018/2019 kommt.

Verheerende Zukunftsaussichten

Am Sonntag trifft sich der Weltklimarat im polnischen Kattowitz. Die Experten beraten über den Klimawandel und versuchen Politiker dazu zu bewegen, die Klimaschutzziele umzusetzen, welche 2015 in Paris beschlossen wurden. Ziel ist es, die globale Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 2 Grad zu begrenzen. Doch die Chancen dazu stehen schlecht. Nach Ansicht der Experten müssten die Anstrengungen verdreifacht werden, um die Ziele zu erreichen. Und viel Zeit bleibt nicht. Eine Begrenzung auf 2 Grad könnte die allerschlimmsten Folgen des Klimawandels abwenden, doch schon bei 1,5 Grad Erwärmung nimmt die Anzahl klimabedingter Katastrophen drastisch zu. Bisher sieht es so aus, als würde sich das Klima um mindestens 3,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erwärmen. Dies würde weite Teile der Erde praktisch unbewohnbar machen.

Wir sprechen hier von einem Zeitrahmen, der auf dem ersten Blick lang erscheint. Tatsächlich gleichen 80 Jahre kaum einen Wimpernschlag in erdgeschichtlicher Zeit. Solch eine dramatische Umwälzung des Klimas gab es allerhöchstens nach globalen Katastrophen wie Supervulkaneruptionen, oder Asteroiden-Einschlägen. Allerdings lösten solche Ereignisse einen globalen Winter aus und die Temperaturen sanken. Einen so starken kurzfristigen Temperaturanstieg zu Lebzeiten des Menschen konnte man wissenschaftlich bisher nicht nachweisen. Man bedenke: unsere Enkelkinder und Urenkel werden die maßgeblichen Leittragenden unserer Versäumnisse sein! Wie bereitet ihr euch auf den Klimawandel vor und was erzählt ihr euren Nachkommen? Ich möchte euch zu einer Diskussion im neuen Forum der Vulkanauten einladen!

Ich versuche der aktuellen Dürre in Deutschland mit dem Aufbau einer autarken Wasserversorgung zu begegnen, indem ich Regenwasser sammle und Zisternen/Wassertonnen aufstelle. Damit kann ich wenigstens den Garten bewässern und habe zur Not Nutzwasser zur Verfügung. Das bringt natürlich nur etwas, solange es überhaupt noch zu nennenswerten Niederschlägen kommt. Die Pflanzungen im Garten verändere ich zu robusten Arten, die mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen besser klar kommen. Eine Solaranlage ist in Planung. Ziel ist es u.a. ein Elektrofahrzeug selbst mit Strom tanken zu können.

USA: Waldbrände in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien wüten katastrophale Waldbrände. Mindestens neun Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Zehntausende Menschen mussten evakuiert werden.

Besonders schlimm trifft es das Butte Country mit er Stadt Paradise. Dort herrscht ein Flammeninferno. 27.000 Menschen sollten sich in Sicherheit bringen. Flüchtende Menschen verbrannten in ihren Fahrzeugen. Mehr als 6.400 Häuser wurden Opfer der Flammen. Insgesamt befinden sich 157.000 Menschen auf der Flucht vor den Waldbränden, die ganze Siedlungen einäschern.

Der Waldbrand war am Donnerstagmorgen ausgebrochen und wurde bisher nur zu einem sehr geringen Teil eingedämmt. Die Wetterlage begünstigt die Verbreitung der Flammen. Und ab Sonntag könnte sich die Lage noch weiter verschlechtern: dann sind starke Winde vorausgesagt.

Malibu von Waldbränden bedroht

Die Brände wüten aber auch in mehreren anderen Bezirken Kaliforniens, So wird aktuell die Stadt Malibu nahe Los Angeles von den Flammen bedroht. Vororte wurden bereits evakuiert. In Malibu leben viele Wohlhabende und Künstler. Dort wurde der Highway 101 gesperrt.

Zwischen Topanga Canyon und Decker Canyon gibt es weitere Sperrungen am Pacific Highway. Er ist eine wichtige Verbindung zwischen den Städten Süd- und Nordkaliforniens.

Ausrufung des Notstandes

Für die betroffenen Countys des Bundesstaates an der Westküste wurde der Notstand ausgerufen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Brände weiter ausbreiten. Anhaltende Hitze und Dürre mit Starkwinden liefern dafür gute Bedingungen. Hilfskräfte aus anderen Bundesstaaten werden in Kalifornien zusammengezogen. Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind dort im Einsatz.

Dürre in Kalifornien

Die ungewöhnlich lang anhaltende Dürreperiode in Kalifornien begann Ende 2011. Seitdem wurde die Schweregrad der Dürre mehrfach hochgestuft. Bereits seit 2013 ist der gesamte Bundesstaat von der Dürre betroffen, allerdings unterscheidet sich ihr Ausmaß regional. Neben den geringen Niederschlägen verstärken ungewöhnliche Hitzewellen die Dürre. So liegen die Temperaturen um 1,8 Grad höher, als im Durchschnitt. Baumringanalysen zeigten, dass es aktuell die schlimmste Dürre seit 1200 Jahren ist. In Kalifornien gibt es immer wieder Dürreperioden, so zum Beispiel 1977 und 1934.

Wissenschaftler diskutieren einen Zusammenhang mit der globalen Klimaerwärmung. Eine Arbeitsgruppe der NASA kommt zu dem Schluss, dass das Klima in Kalifornien in der 2. Hälfte des Jahrhunderts signifikant trockener wird als jetzt. Ein Grund für die Dürre ist ein stabiles Hochdruckgebiet, welches sich über Kalifornien eingebaut hat. Vergleichbares erlebt gerade Deutschland! Schuld hieran sind die Höhenwinde des Jet-Streams. Diese globalen Luftströmungen ändern sich derzeit stark. Mit unabsehbaren Folgen.

Portugal: Hurrikan im Anmarsch

Nachdem der Mittelmeerraum in den letzten Tagen von heftigen Unwettern heimgesucht wurde, drohen nun Unwetter in Portugal und Spanien. In der Nacht wird der Landgang von Hurrikan Leslie erwartet. Sturmböen bis zu 190 km/h sollen möglich sein. Sollten die Prognosen eintreffen, wäre das der stärkste Sturm Portugals in den letzten 170 Jahren. Der Hurrikan soll nördlich von Lissabon auf Land treffen und sich dann abschwächen. Als Sturmtief wird er dann auch Spanien erreichen. Es muss mit Starkregen, Überflutungen und Hangrutschen gerechnet werden. Flussbetten und Bäche sind zu meiden, selbst wenn sie nicht direkt im Sturmgebiet liegen!

Bleibt zu Hoffen, dass es die Portugiesen nicht so schlimm erwischt, wie die Menschen auf Mallorca. Die Schadensbilanz ist erschreckend: Mindestens 12 Menschen fanden den Tod. Ein 8 jähriger Junge gilt noch als vermisst. Er wurde wahrscheinlich von der Sturzflut ins Meer gespült. Sardinien wurde ebenfalls von einem Unwetter heimgesucht. Dort wurde eine Brücke zerstört.

Hurrikan Michael verwüstete weite Teile der Küste des US-Bundesstaates Florida. In der Kleinstadt Panama sieht es aus wie nach einem Bombenangriff. Die Stadt muss komplett neu aufgebaut werden.

In den letzten Tagen und Wochen häufen sich die wetterbedingten Schreckensbotschaften: Ein Beweis dafür, wie ernst die Situation für uns alle ist und wie weit der Klimawandel bereits fortgeschritten ist. Die schlimmsten Prognosen der Modelle treten ein. Womit man wohl nicht gerechnet hat, sind die starken Fluktuationen des Jetstreams. Die Höhenwinde beeinflussen das Klima in unseren nördlich gemäßigten Breiten extrem und bringen das gewohnte Wetter und die Jahreszeiten mächtig durcheinander: Ob heiße Saharaluft aus dem Süden, oder arktische Outbreaks aus der Polarregion: unser Wetter wird immer extremer. Die aktuelle Trockenheit ist mehr als besorgniserregend. Die Pegel der Flüssen nähern sich neuen Tiefstständen an. Vielerorts steht die Binnenschifffahrt still und die Vegetation leidet. Sollte es im Winter in den Bergen nicht ordentlich schneien, droht nächstes Jahr Wasserknappheit, auf die wir uns vorbereiten sollten.

Weltklimarat: Es ist fast zu spät!

Gestern ging ein dramatischer Appell des Weltklimarates durch die Medien. Demnach ist es fast zu spät, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um diese Ziel noch zu erreichen, seien drastische Maßnahmen erforderlich, welche unser gesamtes Leben beeinflussen würden. Weltweit müsste umgedacht werden und alle Menschen der Industrienationen müssten uns einschränken. Wir müssten weniger konsumieren und dürften nichts verschwenden. Die Wissenschaftler meinen, dass es noch zu schaffen sei, die Klimaerwärmung im Zaum zu halten, wenn sofort gehandelt werden würde. Sollte alles so weitergehen wie bisher, dann würde sich das globale Klima bis zum Ende des Jahrhunderts um 3-4 Grad erwärmen. Unser Planet Erde wäre damit für uns in weiten Teilen unbewohnbar!

Im Grunde ist dies keine neue Erkenntnis und es bedarf keine Analyse unzähliger Studien, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Wir leben seit Jahrzehnten über die Ressourcen unseres Planeten. Die Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel sind bereits jetzt deutlich sichtbar. In den letzten Jahren nehmen Anzahl und Stärke klimabedingter Katastrophen deutlich zu. Zunehmend werden auch wir in Mitteleuropa davon betroffen. Die aktuelle Dürre in Deutschland ist eine der heftigsten, seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Bis jetzt scheinen die Konsequenzen noch nicht große zu sein: außer steigende Preise für Kartoffeln und Gemüse merkt der normale Bürger kaum etwas. Doch wenn die Dürre anhalten sollte, könnten in den nächsten Jahren dramatischere Konsequenzen folgen.

Doch wir machen alle weiter wie bisher! Und ich sehe auch keine Änderung im Verhalten der Menschen und erst recht keine politischen Konsequenzen. Dass ist auch kein Wunder, werden Politik und Politiker doch maßgeblich von den großen Konzernen beeinflusst. Diese haben absolut kein Interesse daran, dass sich das Konsumverhalten der Menschen ändert. Im Gegenteil: Schon die kranke Zinspolitik animiert die Bürger dazu, Geld auszugeben, anstatt zu sparen. Der Konsum wird weiter angeheizt. In einem Wirtschaftssystem, dass auf Wachstum basiert, wird man auch keine gravierenden Änderungen durchsetzten können. Um etwas zu ändern bedarf es neue Konzepte, Wertvorstellungen, Gedankengut, welches über Generationen vermittelt werden muss. Doch dazu bleibt uns keine Zeit mehr! Derweilen wird erst einmal alles weiterlaufen wie bisher und erst in einigen Jahren wird die Notbremse gezogen werden müssen. Ich gehe einmal davon aus, dass in 15 – 20 Jahren Energie rationiert werden wird und der Individualverkehr, sowie Flugreisen stark eingeschränkt werden, bzw. so teuer werden, dass es sich nur Privilegierte leisten können. Derweilen werden die Naturkatastrophen weiter zunehmen und wir sollten uns darauf vorbereiten.

USA: größter Waldbrand Kaliforniens

Zwei aktuelle Waldbrände haben sich im US-Bundesstaat Kalifornien zum größten Feuer in der Geschichte des Landes vereinigt. Nahe der Stadt Lakeport brennt es auf einer Fläche, die doppelt so groß ist wie der Bodensee. Es werden Löschflugzeuge vom Typ Boeing 747 Global Tankmaster Erst im Dezember letzten Jahres stellte das sogenannte Thomas-Feuer einen neuen Größenrekord dar. Dass es bereits nach so kurzer Zeit zu einem neuen Rekordbrand gekommen ist, finde ich persönlich mehr als beunruhigend. Der Klimawandel wird bereits jetzt vielerorts zur Katastrophe und ist längst keine abstrakte Bedrohung mehr. Schon seltsam, dass die größte Bedrohung der menschlichen Zivilisation so gekonnt ignoriert wird, obwohl bereits seit 40 Jahren bekannt ist, dass sie sich ereignen wird. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass der anthropogene Effekt, durch natürliche Klimaschwankungen in den nächsten Jahren weiter verstärkt werden könnte.

Waldbrand bei Oberaudorf in Bayern

Im bayrischen Oberaudorf (Landkreises Rosenheim) wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Der Wind facht den dortigen Waldbrand an und vergrößert ihn deutlich. Auf einer Fläche von 500 x 300 m brennt es. 70 Einsatzkräfte sind vor Ort und versuchen das Feuer einzudämmen.

Auch Andernorts herrscht höchste Waldbrandgefahr. Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich umsichtig zu verhalten. Schon eine achtlos weggeworfenen Zigarettenkippe könnte eine Katastrophe auslösen.

Böschungsbrand zerstört Häuser

Bei Siegburg ist ein Böschungsbrand an Bahngleisen auf anliegende Häuser übergesprungen. 32 Personen wurden Verletzt und 9 Häuser brannten nieder. Es entstand großer Schaden an den Bahngleisen und Stromleitungen. Der Zugverkehr ist beeinträchtigt.

Mittlerweile hat sich das Wetter abgekühlt und an einigen Orten gingen Unwetter nieder. Trotzdem ist es immer noch viel zu trocken und das feuchtere Wetter nur ein Intermezzo. Im Osten Europas ist es weiterhin viel zu heiß und trocken.

Klimawandel: Kippelemente und Heißzeit

Die aktuelle Hitzewelle und Dürre in Deutschland, Europa und großen Teilen der Nordhalbkugel, scheint die Menschen für das Thema globaler Klimawandel zu sensibilisieren. So berichten die Medien heute über neue Forschungsergebnisse eines internationalen Teams, welche in einem Paper im Rahmen des „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurden. Das Team setzte sich aus u.a. Mitarbeitern des Potsdamer Institut für Klimaforschung und Stockholm Resilience Centre zusammen. Eigentlich wurden die „neuen Forschungsergebnisse“ schon länger vermutet und wurden schon in den verschiedensten Medien diskutiert.

Die neue Erkenntnis der Forschungsarbeit soll darin liegen, dass es Kippelemente im Klimasystem gibt, die einen Dominoeffekt auslösen könnten: werden bestimmt Prozesse erst einmal in Gang gebracht, dann könnten sie automatisch weiter ablaufen, selbst wenn der anthropogene Ausstoß an klimaschädlichen Gasen gestoppt werden würde. Als Beispiele werden Störungen von Ökosystemen herangeführt, wie z.B. das Verschwinden des Amazonas-Regenwaldes, das Abschmelzen des grönländischen Inlandeises, oder das Freisetzen von Methanhydraten. Wenn nun also das Grönländische Inlandeis schmilzt, wird die Albedo verringert. Das Gestein heißt sich auf und die Atmosphäre erwärmt sich weiter. Dadurch steigen auch die Temperaturen im Meer, was bewirken könnte, dass vermehrt Methanhydrate freigesetzt werden. Ist dieser Prozess erst einmal in Gang gesetzt, lässt er sich quasi nicht mehr stoppen, selbst wenn eine weitere Erwärmung von Menschenhand gestoppt wird: die globalen Temperaturen steigen weiter!

Selbst wenn die globale Klimaerwärmung auf 2 Grad begrenzt werden könnte, wie es das Pariser Klimaabkommen bewirken soll, dann könnten schon einige Kippelemente in Gang gesetzt worden sein. Eine Erwärmung des Klimas um 4-6 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts könne dann nicht mehr aufgehalten werden. Der Temperatur-Korridor, bei dem diese Kippelemente in Gang gesetzt werden könnten, liegt bei einer Temperaturerhöhung von 1,5-2 Grad, gegenüber den Temperaturen vor Beginn der Industrialisierung. In diesem Jahr liegt die globale Durchschnittstemperatur bereits bei 1,5 Grad über diesem vorindustriellen Wert und ich gehe einmal davon aus, dass wir bereits verschiedene Kippelemente in Gang gesetzt haben. In früheren Modellen zum Klimawandel wurden scheinbar die Jetstreams unterschätzt. Der Verlauf der Höhen-Luftströmungen hat sich in den letzten Jahren verändert. Diese Veränderungen bewirken z.B. dass es über Mitteleuropa immer häufiger zu Omega-Wetterlagen kommt: ein Hochdruckgebiet wird zwischen zwei ortstabilen Tiefdrucksystemen eingekeilt und bewegt sich praktisch nicht vom Fleck. So eine Wetterlage ist derzeit für unsere Dürre verantwortlich.

Meiner Meinung nach benötigt man nicht immer neue Theorien zum Klimawandel, sondern kann zukünftige Entwicklungen aus Daten des Paläo-Klimas ablesen. Sicherlich spielten bei den Ereignissen im Karbon und Perm noch weitere Faktoren eine Rolle, eine Entscheidende findet sich auf jeden Fall in der Bildung der Kohlelagerstätten. In der 60 Millionen Jahre umfassenden Epoche des Erdzeitalters Karbon wurden große Mengen Kohlenstoff in der Erde eingelagert, indem gewaltige Mengen Biomasse (Bäume, Algen) in Kohle und Erdöl umgewandelt wurden. Die Biomasse entzog vorher der Atmosphäre das Kohlendioxid, welches in Kohlenstoff umgewandelt wurde. Der Entzug des Kohlendioxids aus dem Kreislauf bewirkte schon damals einen radikalen Klimawandel: In der nachfolgenden Epoche Perm war die Erde zeitweise fast komplett mit Eis bedeckt, da die Durchschnittstemperaturen um 10 Grad fielen. Die Kohlendioxid-Konzentration der Luft hatte sich von 1000 ppm auf 100 ppm verringert. Heute liegt sie bei 400 ppm. Was früher Jahrmillionen dauerte, schafft der Mensch in Jahrzehnte: wir verbrennen die eingelagerten Kohlenwasserstoffe und setzen den Kohlenstoff wieder in Form von Kohlendioxid frei. Der Klimawandel geht so schnell von statten, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Erde. So ein radikaler Wandel zieht für gewöhnlich ein Artensterben mit sich, welches wir bereits beobachten können.

Inzwischen ist es eigentlich zu spät, um das Ruder noch herumzureißen! Die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft verschlafen die Situation, oder Sitzen sie einfach aus! Notwendige drastische Maßnahmen zu ergreifen wäre unpopulär und würde vor allem das Wirtschaftswachstum ausbremsen. Dabei stecken in neuen Technologien ja auch neue Verdienstchancen.

Generell kann der Einzelne nur versuchen, so wenig wie möglich zu konsumieren und mit den Ressourcen sparsam umzugehen. Zudem können Vorsorgemaßnahmen getroffen wären, wie z.B. krisensichere Anlagestrategien zu verfolgen und sich zu überlegen, wie man sich wenigstens teilweise selbst versorgen, bzw. Versorgungsengpässe überbrücken kann. Langfristiges und nachhaltiges Denken und Handeln ist angesagt. Dazu zählen auch eigenes Wassermanagement (Zisternen, Wassertanks), Schutz vor Überflutungen und Stürmen, Stromversorgung (Solarzellen, kleine Windturbinen) und Gruppenbildung. Letzteres ist besonders wichtig, um in Krisenzeiten gesellschaftlichen Rückhalt zu gewinnen. Doch dazu demnächst mehr.

Hitzewelle in Deutschland

Update 23:00 Uhr: In der Nähe von Potsdam brennt seit heute Nachmittag ein großes Waldareal. Die Autobahn A9 wurde gesperrt. Menschen im Ort Fichtenwalde sollen sich auf eine Evakuierung vorbereiten, dass verlautete das BBK. Scheinbar fehlen Löschflugzeuge. Diese sind in Südeuropa auf Hilfseinsätze.

Originalmeldung: Derzeit leidet Deutschland unter einer Hitzewelle und Dürre. Besonders in Norddeutschland haben die Feuerwehren mit zahlreichen Bränden zu kämpfen. Besonders Getreidefelder brennen ab: wenn die Erntemaschinen mit ihren Schaufeln aus Metall gegen Steine stoßen entstehen Funken, die die ausgetrockneten Felder in Brand setzen. Bisher konnten große Waldbrände verhindert werden, aber es ist durchaus möglich, dass es auch bei uns zu Feuersbrünste kommt. Die Landwirte beklagen wegen Hitze und Dürre große Ernteausfälle. Da drängt sich die Frage auf, ob dieses Sommerwetter noch normal ist, oder bereits eine Folge des globalen Klimawandels? Fest steht, dass es bereits in früheren Jahren extreme Sommertemperaturen gepaart mit Trockenheit gab. Allerdings verzeichneten die Meteorologen in den letzten 3 Jahren ständig neue Temperaturrekorde. Global gesehen, waren es die 3 Jahre mit den höchsten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Von der aktuellen Hitzewelle sind nicht nur die Deutschen betroffen: fast ganz Europa leidet unter den extremen Temperaturen und auf der gesamten nördlichen Hemisphäre ist es viel zu warm und zu trocken. Dieses Phänomen scheint neu zu sein, spiegelt aber die Prognosen vieler Klimaforscher wieder. Seit Beginn der Industrialisierung haben die globalen Durchschnittstemperaturen um 1 Grad zugenommen. Trockene und heiße Sommer werden somit noch heißer und trockener.

Düsterer Blick in die Zukunft

Unsere Zukunftsprognosen sind leider alles andere als sonnig! Geht man davon aus, dass die Modelle und Prognosen der Klimaforscher stimmen (wonach es derzeit aussieht), erreicht das klimatische System der Erde in 20-30 Jahren einen kritischen Punkt: 55% des Regenwaldes im Amazonas werden abgeholzt sein. In Afrika sollen noch 8% der Waldbestände stehen. Die Arktis wird während des Sommers eisfrei sein, die Albedo sich somit stark reduzieren. Die Erwärmung der Ozeane bewirkt, dass weniger Kohlendioxid im Wasser gebunden wird, zudem können Methanhydrate freigesetzt werden. Das gleiche gilt für den Permafrost-Boden. Das System gerät in einem Zustand, in dem der Klimawandel deutlich schneller voranschreitet. Die Folgen sind global katastrophal.

Folgen für Deutschland

Wir sollen vom Klimawandel noch am wenigsten betroffen werden. Allerdings bedeutet dies nicht, dass wir von dessen Folgen verschont werde. Da Handel und Wirtschaft global verknüpft sind, werden auch wir leiden. Es kann zu Versorgungsengpässen bis hin zu Hungersnöten kommen und dies sehr viel schneller, als wir bisher annehmen. Schon während der aktuellen Dürreperiode ist von steigenden Lebensmittelpreisen die Rede. Da praktisch die gesamte Nordhalbkugel betroffen ist und es überall zu Ernteausfällen kommt, könnten manche Lebensmittel knapp werden. Ich stelle mir die Frage, was passiert, wenn wir in den nächsten 2-3 Jahren entsprechende Sommer erleben sollten?

Was machen unsere Politiker?

Wer die aktuellen Nachrichten verfolgt, kann eigentlich nur noch zweifelnd den Kopf schütteln! Es scheint so, als hätten die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft nach wie vor nur im Sinn, wie man das Wirtschaftswachstum und das Kapital der Reichen vergrößern kann. Gerade diese Denkweise versetzt dem Klima und somit uns allen, den Todesstoß! Einziges Mittel zur Reduzierung des Klimawandels ist eine Abkehr vom steten Wirtschaftswachstum. Wir müssen Schrumpfen, und zwar in Bezug auf Konsum und Bevölkerung. Wenn wir das nicht schnellsten freiwillig tun, wird die Natur dafür sorgen und zwar auf sehr schmerzhafte Art und Weise.

Schneechaos Zermatt

In den vergangenen Tagen herrschte in den Schweizer Alpen Schneechaos. Verschiedenen Täler waren von der Außenwelt abgeschnitten, da die starken Schneefälle die Straßen und Bahnlinien unpassierbar machten. Letztere sind nun wieder offen. Besonders stark betroffen war der Wintersportort Zermatt. Dort wurden eingeschneite Touristen teilweise per Heli ausgeflogen. Der viele Schnee lockt nun Wintersporturlauber in die Schweiz. Wenn die Schneemassen schmelzen, muss auch bei uns in Deutschland mit Hochwasser gerechnet werden.

Dies ist nur ein Beispiel zahlreicher Extremwetterlagen, die in den letzten Monaten für Schlagzeilen sorgten. Der globale Klimawandel ist ein Grund, weshalb das Bulletin of Atomic Scientists seine Weltuntergangsuhr um 30 Sekunden vorstellte. Auf dieser Uhr ist es nun 2 Minuten vor 12 Uhr. Weitere Gründe, warum die Wissenschaftler das Ende der menschlichen Zivilisation erwarten, sind die Regentschaft des US-Amerikanischen Präsidenten und mangelnde Abrüstung.