Tonga: Erdbeben Mw 6,1

Östlich des Archipels von Tonga ereignete sich ein weiteres Erdbeben mit der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Der nächstgelegene Ort ist Pangai in 104 km Entfernung. Da sich das Erdbeben erst vor wenigen Minuten ereignete, können die Daten noch korrigiert werden. Eine Tsunmaigefahr besteht aufgrund der tiefe nicht, sofern diese korrekt angegeben wurde. In den letzten Wochen ereigneten sich in dieser Region mehrere Mantelbeben.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,6

Vor der Südküste des Inselstaates Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,6. Wie bei Tonga, so lag auch hier das Hypozentrum in der recht großen Tiefe von 60 km. Schäden sind aufgrund der Tiefe nicht zu erwarten. Die Vulkane von PNG liegen ein Stück weit vom Epizentrum entfernt.

Weitere Erdbeben vor Zákynthos

in der Ionischen See bebte die Erde wieder des Öfteren. Das interessanteste Erdbeben brachte es auf eine Magnitude von 4,6 und lag in 0 km Tiefe. Wenige Minuten später gab es ein Erdbeben vergleichbarer Magnitude in 60 km Tiefe. Dies zeigt, dass die kontinentale Naht zwischen Europa und Afrika auf ihrer gesamten Tiefe aktiv ist. Die Küste des Ionischen Meeres stellt die westliche Begrenzung des Adriatischen Sporns dar: ein Stück Afrika, welches sich in den europäischen Kontinent schiebt.

Erdbeben im Tyrrhenischen Meer

Zwischen Sizilien und den Liparischen Inseln gab es in den letzten Tagen mehreren schwache Erdbeben mit Magnituden unter 3. Diese manifestieren sich in Tiefen größer als 100 km. Seismische Aktivität in dieser Region ereignet sich oft vor einer Hochphase der vulkanischen Aktivität am Stromboli. Gestern konnte ich per LiveCam verhältnismäßig häufige Eruptionen beobachten. diese kamen im Abstand zwischen 3-5 Minuten. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass ich einige neue Links zu LiveCams der italienischen Vulkane zugefügt habe. Auf diese machten mich einige Leser aufmerksam.

Lombok: Weitere Erdbeben

Die Erde unter Lombok will nicht zur Ruhe kommen: Gestern wurden 4 weitere Erdbeben mit Magnituden zwischen 3,2 und 4 registriert. Die Hypozentren lagen zwischen 10 und 12 Kilometern Tiefe und verteilten sich über die gesamte Nordhälfte der Insel. Sehr Wahrscheinlich handelte es sich um Nachbeben der letzten starken Erschütterungen, doch es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere starke Erdbeben folgen werden.

Süd-Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Vor der Küste der entlegenen Inselgruppe bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Es gab ein 2. Beben der Magnitude 4,7. Die Inselgruppe im Südatlantik beherbergt einige aktive Vulkane. Zu diesen zählen der Mount Michael und Mount Belinda, welche in den Jahren 2005 und 2006 eruptierten.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,5

In der Neu-Irland-Region von Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag offshore in 10 km Tiefe. Da die nächst größere Stadt Kavieng in einer Entfernung von 158 km liegt, rechne ich nicht mit Schäden. Eine Tsunami-Warnung gab es auch nicht.

China: Erdbeben Mw 5,0

In der chinesischen Provinz Süd-Xinjiang bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,0 in 10 Kilometern Tiefe. Ein weiterer Erdstoß brachte es auf Mw 4,7. Die nächst größere Stadt Kash liegt 71 km entfernt.

Portugal: Erdbeben Ml 4,8

Vor der Küste Portugals ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,8. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe und 200 Kilometer nordwestlich von Lissabon. Die Anwohner der Hauptstadt spürten das Beben. Es gab ein schwaches Nachbeben. Erdbeben in dieser Region rufen Erinnerungen an das katastrophale Erdbeben von 1755 wach. Damals zerstörte ein Erdbeben mit einer Magnitude zwischen 8,5 und 9 praktisch die gesamte Stadt. Das Beben löste nicht nur einen Tsunami aus, sondern auch einen Großbrand. Das Epizentrum lag damals auch gut 200 km entfernt.

Kadovar mit weiterer Eruption

Der Vulkan vor der Küste von Papua Neuguinea (PNG) ist weiterhin aktiv. Das VAAC Darwin registrierte heute eine Aschewolke die 2,3 km hoch aufstieg. Hier bahnt sich eine der interessantesten Eruptionen der letzten Jahre an, denn eine große Fraktur öffnete sich auf der Vulkanflanke. Sie reicht vom Gipfel der kleinen Vulkaninsel, bis hinab zur Küste. Sehr wahrscheinlich reicht der Riss bis unter Wasser. Wenn sich solche Frakturen bilden, ist die Inflation meistens sehr hoch und im Inneren des Vulkans befindet sich viel Magma. Der Vulkan galt bis vor ein paar Tage als erloschen und wurde nicht systematisch überwacht, von daher sind Prognosen rein spekulativ. Dennoch könnte sich hier eine größere Eruption anbahnen.

Fuego mit zunehmendem Thermalsignal

In Guatemala emittiert der Fuego zunehmend Wärme. Diese entsteht bei den frequenten strombolianischen Eruptionen, die an Stärke und Häufigkeit zulegen. Der Vulkan steuert zielstrebig dem nächsten Paroxysmus entgegen, welcher sich rein statistisch gesehen in der nächsten Woche ereignen müsste.

Mayon mit Aschewolke

Der Vulkan Mayon auf den Philippinen scheint ausgebrochen zu sein. Das VAAC Tokyo registrierte soeben eine Aschewolke. Sie erreicht eine Höhe von gut 6 km über den Meeresspiegel. Bei PHILVOLCS werden allerdings noch keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet, von daher ist der vermeintliche Vulkanausbruch noch unbestätigt.

Shiveluch eruptiert weiter

Dahingegen sind die Eruptionen des Shiveluch auch Kamtschatka bestätigt. Das VAAC registrierte seit vorgestern 8 Aschewolken, die von dem entlegenen Vulkan ausgingen. Die Aschewolken sind wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert.

Ätna mit Erdbeben

Der Ätna auf Sizilien ist weiter seismisch aktiv. Heute wurden 2 leichte Erdbeben mit Magnituden um 2 im Bereich des Valle del Bove registriert. In den letzten Wochen gab es hier eine rege Mikroseismik. Die aktuellen Erdbeben traten sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit weiterer Mikroseismik auf. Die entsprechende Anzeige auf der Website des INGV hängt immer ein paar Tage in der Aktualität hinterher, bald können wir genaueres sagen.

Schwarmbeben am Tenorio

Die vulkanotektonischen Erdbeben am Vulkan Tenorio gehen weiter. Geologen vermuten als Auslöser dieser Seismik das starke Erdbeben (Mw 7,6), welches vor 4 Tagen die Küste Honduras erschütterte. Dieses Erdbeben soll alte Störungszonen am Vulkan reaktiviert haben. Sollte der erloschene Vulkan dadurch wieder zu neuem Leben erwachen, wäre es ein Beleg dafür, dass Erdbeben Vulkanausbrüche anregen können. Bisher ist diese Hypothese allerdings nur für Vulkane belegt, die bereits mit Magma geladen waren.

Kadovar: starke phreatische Eruptionen

Der Inselvulkan Kadovar (PNG) eruptiert gewaltig. Neue Fotos zeigen kraftvolle vulcanianische Eruptionen, die tatsächlich vom Meerwasser verstärkt werden könnten, welches durch einen Riss in der Vulkanflanke eindringen könnte. Die Behörden fürchteten bereits letztes Wochenende, dass die Eruption so stark werden könnten, das ein Tsunami droht. Hier braut sich ein worst-case-scenario zusammen. Im schlimmsten Fall könnte Kadovar das Schicksal Krakataus erleiden und explodieren. Die gut 500 Inselbewohner wurden zunächst auf die 10 km entfernte Nachbarinsel evakuiert und sollen von dort nun zum Festland umgesiedelt werden. Für die Bewohner galt der Vulkan als erloschen, zeigte aber bereits vor 3 Jahren erste Anzeichen des Erwachens. Trotzdem gibt es kein systematisches Monitoring. Ein Seismograf soll in den nächsten Tagen installiert werden.

Erdbebenserie: PNG, Chile, Kenya

In den letzten 24 Stunden ereignete sich eine weltweite Serie mittelschwerer Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,6 und 6,8. In den Medien wird um einen möglichen Zusammenhang mit dem schweren Sumatra-Erdbeben von letzter Woche spekuliert.

Es könnte spannend werden, ob sich eine direkte Reaktion der Vulkane auf die Erdbeben in Chile und Papua Neuguinea beobachten lässt.

Statistisch gesehen ist die Häufung starker und mittelstarker Erdbeben in den letzten Jahren ungewöhnlich: Seit 2004 ereigenten sich bei Sumatra mehrere Erdbeben mit einer Magnitude größer als 8, was zuvor nur ca. alle 500 Jahre in dieser Gegend vorkam. Die Erdbebenserie der letzten Tage wird von Seismologen als ungewöhnlich betrachtet. Der rumänische Seismologe Gheorghe Marmureanu meinte in einem Interview: “Something is wrong! There are too many strong earthquakes”.
Wissenschaftler stellten indes schon vor längerem die These auf, dass die Erde Aktivitätszyklen durchläuft, in denen es vermehrt zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommen soll.