Europa: Teils dramatische Hochwasserlage

Überflutungen im östlichen Mitteleuropa fordern mindestens 13 Menschenleben – Teils dramatische Hochwasserlage

In Teilen Mitteleuropas kämpfen die Menschen mit einer dramatischen Hochwassersituation, bei der bisher elf Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen sind Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien, wo sintflutartige Niederschläge am Wochenende weite Landstriche überflutet haben. In den Alpen gingen die Niederschläge in höheren Lagen als Schnee nieder. Steigende Temperaturen verursachen nun Schneeschmelze, die das Hochwasser weiter verschärft. In Rumänien sind bisher die meisten Todesopfer zu beklagen: Sechs Menschen kamen in den Fluten um, und mehrere Personen gelten als vermisst.

In Österreich, besonders in Niederösterreich, halten die Regenfälle an, es werden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Region wurde bereits zum Katastrophengebiet erklärt. Hunderte Menschen mussten gerettet werden, während in Wien der öffentliche Verkehr stark beeinträchtigt ist. Neben der Donau führt auch der Wienfluss Hochwasser und droht, die Altstadt zu überfluten. In Österreich sind bisher fünf Menschen gestorben, darunter ein Feuerwehrmann, der beim Auspumpen eines Kellers verunglückte.

Auch in Tschechien ist die Lage dramatisch und wird als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Es gab einen Todesfall: Eine Person ertrank im Fluss Krasovka. Besonders betroffen ist die Stadt Litovel, wo Straßenzüge unter Wasser stehen. In Städten wie Hradec Králové und Ústí nad Labem gelten die höchsten Alarmstufen, und Hochwasserschutzwände werden errichtet.

In Polen kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Besonders schwer betroffen sind der Südwesten des Landes und die Region Oppeln, wo Straßenzüge und Krankenhäuser überflutet wurden. In der Nähe der tschechischen Grenze brach ein Staudamm. Die Orte Klodzko (Polen) und Krnov (Tschechien) sind infolge des Dammbruchs komplett überflutet worden. Das Kabinett unter Regierungschef Donald Tusk berät über die Ausrufung des Katastrophenzustands.

Auch im Osten Deutschlands steigen die Pegelstände, insbesondere an der Elbe. In Dresden wurde bereits die Alarmstufe 2 ausgerufen, der Pegelstand erreichte 5,63 Meter. Die Alarmstufe 3 (6 Meter) könnte bald erreicht werden. Nahe der tschechischen Grenze, in Schöna, wurde diese bereits überschritten. An der Lausitzer Neiße bei Görlitz steht das Wasser kurz vor der höchsten Alarmstufe 4. Eine Besserung der Lage ist noch nicht in Sicht und die Pegel im Osten Deutschlands könnten bis mindestens Mittwoch weiter steigen. In denn betroffenen Regionen bereitet man sich auf ein weitere Steigerung der Überflutungen vor und baut in Stadtgebieten Wasserschutzwände auf. Unzählige Sandsäcke werden befüllt um evtl. brechende Deiche entlang der Flussläufe zu stabilisieren.

Die gewaltigen Regenfälle werden durch den Zusammenprall einer Kaltfront aus dem Nordwesten mit feuchtwarmen Luftmassen aus dem Mittelmeerraum verursacht. Es kam zu ein besonderen Vb-Wetterlage, die die Luftmasse zunächst in den Alpenraum und dann in den Osten Europas lenkte.

Hochwasser und Überflutungen Nachbarländern von Deutschland

In den südlich und östlich gelegenen Nachbarländern von Deutschland führt starker Dauerregen zu Überflutungen

Zusammenfassung:

  • Starker Dauerregen durch Vb-Wetterlage im Südosten von Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen
  • Niederösterreich ruft Notstand aus
  • Massive Stromausfälle in Tschechien
  • Staudamm in Polen übergelaufen
  • Hochwasseralarmstufe 1 in Dresden

In mehreren mitteleuropäischen Ländern, darunter Polen, Österreich, Tschechien und Deutschland, bereiten sich die Menschen auf schwere Überschwemmungen vor, da die Pegel vieler Flüsse durch den anhaltendem Niederschlag stark angestiegen sind. Lokal fielen bis zu 400 mm Niederschlag in wenigen Stunden. Die ungewöhnlich schweren Niederschläge finden ihren Ursprung in einer Vb-Wetterlage.

Teile von Österreich werden von starken Niederschlägen getroffen, die in Höhenlagen als Schnee niedergehen. So gingen bereits Lawinen ab und ein Wanderer starb. Da es wärmer werden soll, steigt die Schneefallgrenze und es kommt zur Schneeschmelze, was die Hochwassersituation weiter verstärkt. Die Wassermassen bereiten besonders in Niederösterreich Probleme, wo mehrere Flüsse Hochwasser führen und bereits über die Ufer getreten sind. Mehrere Straßen wurden gesperrt, und die Feuerwehr ist wegen Überschwemmungen und Sturmschäden im Dauereinsatz. In Niederösterreich wurde der Notstand ausgerufen, damit Einsatzkräfte aus nicht so starke betroffenen Regionen in die Krisengebiete verlegt werden können. Die Österreichische Bundesbahn rief dazu auf, nicht notwendige Reisen zu verschieben, da es zu Behinderungen im Zugverkehr kommt.

In Polen ist vor allem der Südwesten des Landes betroffen. Mehrere Dörfer wurden bereits evakuiert, insbesondere in der Region Oppeln. In der Nähe von Glucholazy, einer Stadt an der Grenze zu Tschechien, mussten 400 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Es wurde vor einem drohenden Dammbruch gewarnt. Der Staudamm in Miedzygorze läuft bereits seit der Nacht über. Obwohl bereits vor dem Dauerregen vorsorglich Wasser abgelassen wurde, hat er inzwischen seinen Höchststand erreicht! Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau mit.

Auch in Tschechien ist die Situation angespannt. Rund 60.000 Haushalte sind ohne Strom, vor allem im Nordwesten des Landes. Bäume, die aufgrund durchnässter Böden umgestürzt sind, beschädigten Stromleitungen. Zudem sind einige Dörfer, wie Mikulovice, stark von den Wassermassen betroffen. In der Region Mährisch-Schlesien sowie in der Umgebung von Olomouc herrscht nach Angaben der Behörden eine akute Gefahrenlage. Durch heftige Regenfälle haben selbst kleine Bäche reißende Ströme gebildet, was zu großflächigen Überschwemmungen führte. Tausende Menschen müssen evakuiert werden. Einige Betroffene konnten nur mit Booten gerettet werden. Bilder zeigen überflutete Straßen, mit Autos die im Wasser treiben.

Meteorologen erwarten, dass die Flusspegel weiter steigen, denn obwohl es heute in einigen Gebieten aufhören könnte zu regnen, sind am Montag weitere Starkregenereignisse sowie Dauerregen vorausgesagt.

Auch in Deutschland, besonders im Südosten Bayerns und in der Lausitz, kam es bereits zu Überschwemmungen. Die Behörden warnen, dass die Niederschläge in den kommenden Tagen die Hochwassergefahr weiter verschärfen könnten. In Dresden steigt der Pegel der Elbe weiter und es wurde die Hochwasseralarmstufe 1 ausgerufen.

In vielen Regionen entlang von Elbe und Donau drohen in den kommenden Tagen extreme Überflutungen, die ähnliche Ausmaße wie 2002 und 2013 annehmen könnten. Die Bewohner der Region sollten sich darauf vorbereiten und ihre Wertsachen aus Kellern und Erdgeschossen in höhere Stockwerke verlagern.

Erdbeben in Polen am 27.09.23

Erdbeben Mb 4,5 erschüttert Polen

Datum 26.09.23 | Zeit: 15:54:13 UTC | Lokation: 51.476 ; 16.099 | Tiefe: 5 km | Mb 4,5

Gestern Mittag erschütterte ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,5 die Region um das polnische Lubin. Das Hypozentrum wurde in 5 km Tiefe lokalisiert, wobei ich vermute, dass diese Lokalisierung nicht korrekt ist. Grund für meine Annahme liefert der Umstand, dass die Erdbeben dort im Zusammenhang mit dem Kupferbergbau stehen und menschengemacht sind. Schon seit mehreren Tagen gibt es eine Erdbeben-Serie dort und die meisten Hypozentren wurden in 1 km Tiefe festgestellt. Bei einigen Erschütterungen kam man auf 10 km Tiefe. Dieser Wert wird häufig dann angegeben, wenn die genaue Tiefe nicht angegeben werden kann.

Das EMSC zeigt derzeit 10 Beben für die Region an, die sich diesen Monat ereigneten. Es gab mehrere Erschütterungen im Magnitudenbereich von 4. Die Erdstöße werden von den Anwohnern wahrgenommen und in den Kommentaren gibt es teilweise abfällige Bemerkungen darüber, dass der Bergbau noch nie für so viel Unruhe sorgte wie jetzt. Auf Dauer betrachten müssen die Hauseigentümer vor Ort mit Bergschäden rechnen, denn die Erdstöße werden nicht von ungefähr kommen. Ich vermute, dass die Beben mit Zusammenbrüchen alter Stollen zusammenstehen, die möglicherweise absichtlich zum Einsturz gebracht werden. Der Boden oberhalb der Stollen könnte sich absenken und so Schäden an der Infrastruktur verursachen.

Ich selbst wohne im Ruhrgebiet, wo sich der Boden im Schnitt um 12 Meter infolge des Kohlebergbaus absenkte. Damit sich die Region nicht in eine Seenlandschaft verwandelt, sind jetzt noch 200 Pumpen am Werk und das aufsteigende Grubenwasser abzupumpen. Sollte durch einen langfristigen Blackout der Strom ausfallen, habe ich ein Seegrundstück. Allerdings sind die Risse im Haus weniger erfreulich!

Der Bergbau ist mit zahlreichen Gefahren verbunden und besonders in Polen kommen dabei viele Bergleute ums Leben. Bei Lubin gab es im Jahr 2016 ein schweres Unglück, bei dem 19 Bergleute in einem eingestürzten Stollen eingeschlossen wurden. Nach einer dramatischen Rettungsaktion konnten Neun Männer lebend geborgen werden. Der Stolleneinsturz verursachte ein Erdbeben der Magnitude 4,7. Bei einem weiteren Stolleneinsturz im letzten Jahr kam ein Bergmann ums Leben.

Erdbeben-News 06.02.22: Afghanistan

  • In Afghanistan wurde ein Erdbeben Mw 5,7 detektiert
  • Südlich von Tonga gab es ein Erdbeben Mw 5,5
  • In Alaska bebte es mit Mw 5,2
  • Südwestlich von Neuseeland ereignete sich ein Beben Mb 5,2
  • In Polten trug sich ein Erdbeben Mb 4,6 zu
  • Die Seismizität unter Island bleibt hoch

Afghanistan: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 04:16:01 UTC | Lokation: 36.51 N ; 71.14 E | Tiefe: 209 km | Mw 5,7

Die afghanische Hindukusch-Region wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 heimgesucht. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 209 km angegeben. Damit handelt sich das Beben genaugenommen um ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurde 49 km südwestlich von Ishqoshim (Tajikistan) festgestellt.

Tonga: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 06.02.2022 | Zeit: 00:42:21 UTC | Lokation: 21.87 S ; 176.44 W | Tiefe: 178 km | Mw 5,5

Südlich von Tonga bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer, in einer Tiefe von 178 km. Das Epizentrum wurde 162 km südwestlich von  Nuku‘alofa festgestellt. Die Erschütterung war rein tektonischer Natur und stand nicht mit dem submarinen Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’api in Verbindung.

Alaska: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 06.02.2022 | Zeit: 07:22:32 UTC | Lokation: 62.74 N ; 148.62 W | Tiefe: 70 km | Mw 5,2

In Zentralalaska ereignete sich heute Morgen ein Beben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag 70 km tief. Das Epizentrum wurde 90 km nordöstlich von Susitna North lokalisiert. Darüber hinaus gab es entlang der Aleuten mehrere schwache-moderate Beben.

Neuseeland: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 17:31:45 UTC | Lokation: 47.28 S ; 165.40 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Vor der Südwestküste der neuseeländischen Südinsel manifestierte sich ein Erdstoß Mb 5,2. Hier lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich nach Angaben des EMSCs 224 km südwestlich von Riverton.

Polen: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 05:19:01 UTC | Lokation: 51.55 N ; 16.12 E | Tiefe: 2 km | Mb 4,6

In der polnischen Bergbauregion von Lubin bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 13 km südöstlich von Głogów verortet.

Island: Schwarmbeben halten an

In den letzten 48 Stunden war die Seismizität unter Island wieder hoch. Insgesamt detektierte IMO in diesem Zeitraum 167 schwache Erdbeben. Die Meisten ereigneten sich unter der Reykjanes-Halbinsel und dort im Bereich von Grindavik und dem Fagradalsfjall. Der Schwarm bei Húsafell bleibt ebenfalls aktiv. Unter der Hekla gab es 2 Erschütterungen.

Kermadec Islands: Erdbeben Mw 7,2

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte die Erde mit einer Magnitude von 7,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben. Das Risiko für eine der riesigen Hafenwellen wurde als moderat eingestuft. Das Beben ereignete sich gestern Abend. Nachts gab es ein Nachbeben der Magnitude 6,4. Die Gegend ist für ihre starken Seebeben berüchtigt. Bei den Kermadec-Inseln liegt der Havre-Seamount. Der Unterwasservulkan ist potenziell aktiv. Durch die Erdbeben könnte eine Eruption getriggert werden.

Tonga: Erdbeben Mw 6,1

Bei Tonga gab es eine Erschütterung der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum dieses Bebens lag in 20 km Tiefe. Es manifestierte sich weiter nördlich als das Kermadec-Erdbeben, lag aber an der gleichen Subduktionszone. Das Beben fand 1 Stunde vor der stärkeren Erschütterung bei Kermadec statt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieses Beben das Spätere auslöste.

Polen: Erdstoß Ml 3,7

Polen wurde von einem weitere moderaten Erdbeben der Magnitude 3,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 2000 Metern. Das Epizentrum lag 3 km nordwestlich von Grębocice. In dieser Region Polens kommt es häufiger zu Erdbeben.

USA: Erdbeben in der Long Valley Caldera

Im Us-Bundesstaat Kalifornien kam es zu 2 Erdbeben mit den Magnituden 2,5 und 2,0. Die Hypozentren lagen in 5 km Tiefe. Die Long Valley Caldera ist eine von mehreren großen Calderen in den USA und in der Lage katastrophale Eruptionen mit globalen Auswirkungen auf das Klima zu generieren.

Spanien: Erdbeben auf Teneriffa

Gestern gab es einen Erdbebenschwarm unter der Südostflanke des Vulkans Pico del Teide. Im Gebiet des Nebenvulkans Pico Viejo ereigneten sich 2 Erdstöße der Magnituden 1,9 und 1,6. Die Hypozentren lagen 13 und 12 km Tiefe. Die Beben lösten ein Schwarmbeben sehr schwacher Erdstöße (Mikroseismik) aus. Insgesamt wurde 512 Erschütterungen festgestellt. Das Observatorium betont, dass es in der Gegend sehr viele sensible Seismographen gibt, die die feinsten Erschütterungen registrieren. Ob die Beben mit der Bewegung magmatischer Fluide zusammenhängen ist unklar. Inflation wurde bisher nicht registriert. Allerdings werden in der Region immer wieder Schwarmbeben festgestellt und ein vulkanotektonischer Zusammenhang erscheint mir wahrscheinlich.

Chile: Erdbeben M 6,4

Wenige Kilometer vor der chilenischen Küste bei Coquimbo bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum lag mit 2 km Tiefe sehr flach. Es ereigneten sich zahlreiche moderate Nachbeben. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherdes schätze ich das Zerstörungspotenzial des Bebens als relativ groß ein. Meldungen über Schäden liegen bisher allerdings nicht vor.

Das Erdbeben ereignete sich an einem der Bebenspots des Südamerikanischen Küste. Valparaiso liegt nicht allzu weit entfernt: dort ereignete sich einige der stärksten Erdbeben der Geschichte mit Magnituden größer als 8. Grund für die Erdbeben ist das Zusammentreffen der ozeanischen Nazca-Platte mit dem südamerikanischen Kontinent. Die Nazca-Platte wird vor der Küste subduziert. Dabei kommt es zum Verhaken der Platten und dem Aufbau von Spannungen. Diese lösen sich mit einem Ruck, wodurch die Erdbeben entstehen. Bei den Erdbeben vor der Küste können auch Tsunamis entstehen.

Südlichen Mittelatlantischen Rücken: Erdstoß M 5,6

Gestern ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6 am Mittelatlantischen rücken auf der Südhalbkugel. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum in etwa auf einem Breitengrad mit Kap Hoorn.

Erdbebenschwarm vor Mexiko

Vor der mexikanischen Küste beim Bundesstaat Oxaca bebt die Erde im Dauermodus: die meisten Erschütterungen haben Magnituden zwischen 3 und 4. Die Hypozentren liegen in unterschiedlichen Tiefen zwischen flach und tief. Die Vielzahl der Beben und die relativ große räumliche Ausdehnung entlang der Küstenregion, lassen vermuten, dass die Subduktionszone auf breite Front sehr aktiv ist. Die Beben bauen große Spannungen ab, die sich sonst vermutlich in einem Starkbeben entladen würden. Trotzdem sind diese nicht auszuschließen.

Polen: Erdbeben M 3,1

In Polen gab es ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,1 und lag in nur 1000 m Tiefe. Es manifestierte sich 4 km vom Ort Polkowice entfernt. Das Beben stand vermutlich mit dem Einsturz eines Bergbaustollens in Verbindung.

Polen: Erdbeben Mw 4,8

In Polen bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe, das Epizentrum befand sich nur 5 km südwestlich der Ortschaft Grębocice. Das Erdbeben war auch in Teilen von Ostdeutschland zu spüren. Es liegen Meldungen aus der Lausitz vor, dass Menschen dort die Erschütterungen gespürt haben.Erdbeben dieser Magnitude können leichte bis moderate Schäden an alten Häusern verursachen. Tatsächlich kam es zu einem Unglück in einer Kupfermine, als durch das Beben ein Stollen einstürzte. 7 Bergleute wurden verletzt, 8 galten am Nachmittag als vermisst. Die meisten Bergleute wurden inzwischen aber geborgen. Derzeit gilt nur noch 1 Person als vermisst.

Manche Medien berichten, dass das Erdbeben durch den Einsturz des Stollens ausgelöst worden sei. Das letzte moderate Erdbeben gab es in dieser Region am 12. Januar. Damals bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,9.
Die verschiedenen Erdbebenwarten geben unterschiedliche Werte für die Magnitude des Bebens an. Während EMSC die oben erwähnte Magnitude angibt, wurde das Beben vom USGS mit der Magnitude 4,3 angegeben. Die Tiefe des Hypozentrums wird bei beiden Institutionen als 10 km angegeben: viel zu Tief für einen kollabierenden Bergbaustollen. Allerdings gibt das GFZ Potsdam die Tiefe des Erdbebenherdes mit nur 1 km an, was dann wieder im Bereich des Bergbaus liegen würde. Nach jetzigen Erkenntnisstand lässt sich also nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das Erdbeben durch den Kollaps eines Tunnels im Bergwerk ausgelöst wurde, oder ob es ein Beben an einer tektonischen Störungszone war, das den Tunnel einstürzen ließ.

Tektonische Situation im polnischen Erdbebengebiet

Das polnische Bergbaugebiet liegt in der Nähe des Dreiländerecks Polen, Tschechien und Deutschland und am Rand der Böhmischen Masse mit dem auslaufenden Sudeten-Gebirge. Das Grundgebirge besteht aus Gesteinen, die sich während der Variskischen Gebirgsbildung (Erdmittelalter) auffalteten. Es trafen mehrere tektonische Mikroplatten aufeinander, aus denen sich Europa zusammen setzt. Im Zuge der Alpenorogenese und der Bildung der Karpaten, gerieten auch diese alten Störungszonen unter Spannung. Während des Tertiärs bildete sich das Eger-Rift welches heute als weitgehend inaktiv eingestuft wird. Zu aktiven Zeiten des Rifts entwickelte sich ausgeprägter Vulkanismus und Magmatismus in Böhmen. Ausläufer des Rifts streichen die Gegend im heutigen Polen, in dem nicht nur massiv Bergbau betrieben wird, sondern es auch immer wieder zu Erdbeben kommt. Auf der tschechischen Seite des Rifts kommt es in der Nähe von Cheb immer wieder zu Schwarmbeben aufgrund aufsteigender magmatischer Fluide.

Prince Edward Inseln: Erdbeben Mw 6,7

Gestern Abend ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,7 in der Region der Prinz Edward Inseln, im Süden des Indischen Ozeans. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Ein Tsunami entstand nicht. Da sich das Beben fernab größerer Städte ereignete ist auch nicht mit katastrophalen Folgen zu rechnen.

Sumbawa: Erdbeben Mw 4,4

Nordwestlich der indonesischen Insel Sumbawa gab es heute ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag in 23 km Tiefe unweit des legendären Vulkans Tambora. Ein direkter Zusammenhang zwischen Erdbeben und dem Vulkan ist unwahrscheinlich. Trotzdem sind beide Manifestationen miteinander verknüpft: das Magma entsteht durch die Subduktion der pazifischen Platte, welche die Störungszonen schafft, an der sich Erdbeben ereignen.

Yellowstone: Erschütterung Mw 3,0

Dafür ist ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanismus in dieser Meldung wahrscheinlich: im Nordwesten des Yellowstone Nationalparks bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,0. Die Tiefe des Erdbebenherdes lag bei 9 km. In diesem Areal manifestierte sich im letzten Jahr ein starkes Schwarmbeben. Aber keine Angst, ein Ausbruch des Supervulkans steht nicht unmittelbar bevor!

Schwarmbeben im Vogtland

In der Tschechei gab es vorgestern Nacht ein Schwarmbeben mit mehr als 70 Einzelbeben, wobei es sich überwiegend um Mikroseismik handelte. Das stärkste Beben brachte es aber immerhin auf eine Magnitude von 2,3. Wie üblich konzentrieren sich die Beben im Cheb-Becken in der Nähe des Ortes Luby. Die Schwarmbeben stehen im Zusammenhang mit dem Magmatismus der Region. In ferner Zukunft könnte hier sogar ein neuer Vulkan entstehen.

Polen: Erdbeben Ml 3,4

In Polen bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,4. Die Tiefe des Hypozentrums wird beim EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag bei der Ortschaft Czernica. Erdbeben in dieser Gegend stehen oft im Zusammenhang mit dem Abbau von Steinkohle. Relativ oft stürzen Stollen ein und Bergleute sterben. Bei Beben in dieser Tiefe scheint ein Zusammenhang aber unwahrscheinlich zu sein. Allerdings kann es sein, dass die Tiefe des Erdbebens nicht korrekt ermittelt wurde und eine Korrektur bald folgt. In diesem Fall werde ich hier berichten.

Ryukyu: Erdbebenserie bei Okinawa

Östlich der japanischen Insel Okinawa kam (und kommt) es zu einer ungewöhnlichen Erdbebenserie. Ungewöhnlich deshalb, weil sich bis jetzt 5 Erdbeben mit Magnituden größer als 5 ereigneten. Das Stärkste brachte es auch Mw 5,8. Zudem gab es 6 Erdbeben mit Magnitude knapp unter 5. Die Hypozentren lagen in wenigen Kilometern Tiefe. Die Beben ereignen sich an der Plattengrenze zwischen der Philippinischen Platte und dem Asiatischen Kontinent. Nächst gelegener Ort ist Nago in 168 km Entfernung. Es könnte sich ein starkes Erdbeben mit Tsunamipotenzial ereignen.

Polen: Erdbeben Mw 4,7

In der nähe des polnischen Ortes Grębocice manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in 15 km Tiefe. Vor wenigen Tagen gab es hier bereits ein schwaches Erdbeben.

Update: die Werte des Erdbebens wurden korrigiert. Die Magnitude wird nun mit 4,6 angegeben, die Tiefe mit nur 2 km. Es ist nicht auszuschließen, dass das Erdbeben durch den Kohlebergbau induziert wurde.

Papua Indonesia Erdbeben Mw 5,9

Auf der zu Indonesien gehörenden Insel Papua bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, in einer abgelegenen Region. Auch hier gab es bereits ein vergleichbares Beben vor einigen Tagen.

Mexiko: Schwarmbeben bei Oxaca

In den letzten Tagen fanden wieder vermehrt Erdbeben entlang der Küste der mexikanischen Provinz Oxaca statt. Die jüngsten Beben manifestierten sich in 200 km Kilometern Entfernung zur Touristenmetropole Acapulco. Die Magnituden der Erdbeben liegen im 3er Bereich. Es besteht die Möglichkeit, dass sich stärkere Erdbeben ereignen werden.

Türkei: Weitere Erdbeben nahe Urlaubsregionen

In den aktuell 3 aktiven Erdbeben-Spots entlang der türkischen Mittelmeerküste ereigneten sich weitere Beben. Die letzten Erschütterungen lagen südöstlich von Bodrum und hatten Magnituden zwischen 2,2 und 3,4.