Was machen eigentlich Krakatau und Co?

Ich war heute mit dem Thermalsatellit MODIS unterwegs und habe geguckt, was eigentlich Krakatau und Co machen. Nachdem die Gemeinschaftsprojekte zwischen Deutschland und Indonesien ausgelaufen sind, gibt es weitaus weniger zuverlässige Meldungen von dort. Aber auch andere Vulkane weltweit sind von Interesse.

Krakatau: der Vulkan in der Sundastrasse zwischen Sumatra und Java zeigt in der Monatszusammenfassung ein schwaches thermisches Signal. Demnach muss es zumindest zu einigen größeren strombolianischen Eruptionen gekommen sein. Die letzte Eruptionsphase war im November – Dezember letzten Jahres. Unser Guide Andi bestieg den Krater Anfang Mai  und sah einen kleinen Dom, der den Förderschlot verstopfte.

Semeru: seit der Eruption des benachbarten Bromo, die im November 2010 begann ist der daueraktive Vulkan ziemlich ruhig gewesen. Anfang November war Semeru noch sehr aktiv. Der Dom in seinem Krater stand ziemlich hoch und es entstanden kleine pyroklastische Ströme. Jetzt scheint neues Leben in dem Vulkan zurück zu kehren. Das Modis-Bild zeigt ein Signal in der 2-wöchigen Zusammenfassung.

Nabro: die Eruption im eritreischen Grenzgebiet zu Äthiopien scheint noch nicht ganz vorüber zu sein. Zumindest ist die Hitezabstrahlung des Lavastroms noch so groß, dass es ein deutliches Signal gibt. Links oben sieht man als kleinen roten Fleck den Lavasee des Erta-Alé im äthiopischen Teil der Danakil.

Puyehue-Cordon Caulle: dort war aus der letzten Woche keine Wärmestrahlung mehr zu erkennen, die Eruption in Chile ist aber noch nicht vorbei, denn der Vulkan stößt weiterhin eine Aschewolke aus, die den regionalen Flugverkehr behindert.

Kilauea: am aktiven Vulkan auf Hawaii sind 2 thermische Signale in der Wochenzusammenfassung zu sehen. Sie zeigen die beiden Lavaseen, die in den Kratern Halema’uma’u und Pu’u ‚O’o. Letzterer ist in den vergangenen Wochen besonders aktiv. Die Inflation von Magma hält an und hebt den Kraterboden an. Einen „ocean entry“ gibt es derzeit nicht. Die Situation kann sich allerdings schnell ändern, wenn der Lavasee auslaufen sollte.

Semeru und Bromo

Die beiden Vulkane des Bromo-Semeru Komplexes an- und in der Tengger-Caldera auf Java, zeichnen sich durch zunehmende Aktivität aus.

Der Vulkan Bromo produzierte eine Serie kleinerer Ascheeruptionen, die aber stark genug waren, um die Behörden zur Schließung des nahgelegenen Flughafens von Malang zu veranlassen.

Explosive Eruptionen am Semeru ließen Vulkanasche bis zu 4,6 km hoch aufsteigen. Im Krater des Semeru wächst ein Lavadom.

Mit einem stärkeren Vulkanausbruch ist in Indonesien jederzeit zu rechnen. Insgesamt befinden sich 19 Vulkane auf Alarmstufe 2 und 2 Vulkane (Merapi und Bromo) auf Alarmstufe 4.

Erdbeben auf Indonesien und steigende Aktivität am Semeru

Unweit des Vulkans Merapi hat sich ein Erdbeben der Stärke 5.4 ereignet. Das Epizentrum lag 94 km südwestlich von Yogjakarta. Das Beben löste eine Panik aus, von Schäden liegen aber noch keine Berichte vor.

Unterdessen nimmt auch die Aktivität am Vulkan Semeru in Ostjava zu. In den vergangenen Tagen wurden zahlreiche vulkanische Beben verzeichnet. Pyroklastische Ströme gehen vom Dom ab und legten bisher eine Distanz von 4 km zurück.

Vulkane Indonesiens

Chris Weber von VEI berichtete mir per Mail von den Vulkanen Indonesien.

Den Krangetang bestieg er einen Tag vor seiner Sperrung. Am Dom war bereits Rotglut zu erkennen. Der Ausbruch am 06.08 kan dann wohl doch nicht so überraschend, wie in den Medien berichtet.

Am 6. August erlebte Chris auf Krakatau einen „Schloträumer“ bei dem sich der Förderschlot freisprengte. Anschließend beobachtete er den Ausstoß von Feinaschen. Also gab es in Indonesien zeitgleich 2 Eruptionen.

Die Aktivität am Semeru war vergleichsweise gering. Der Krater hat sich bis auf einer Höhe von ca. 300 m unter dem Kraterrand aufgefüllt. Zuvor war der Krater ca. 800 m tief.