Semeru steigert Aktivität im Juni

Explosionshäufigkeit am Semeru hat zugenommen – Häufiger Abgang glühender Schuttlawinen

Der Vulkan Semeru auf Java eruptierte in den vergangenen Wochen deutlich häufiger als üblich und Vulkanasche steigt bis zu 600 m über Kraterhöhe auf. Er könnte seine Aktivität weiter steigern. Grund zu dieser Annahme liefert diesmal nicht etwa eine gesteigerte Aktivität, sondern der Verlauf des Histogramms zur Eruptionshäufigkeit, der eine gleichmäßig steigende Kurve ergibt. Eine Trendumkehr ist nicht abzusehen, könnte aber natürlich jederzeit eintreten. Gestern registrierte das VSI 182 seismische Explosionssignale, die bis zu 132 Sekunden andauerten. Es wurden auch mehr glühende Schuttlawinen als üblich beobachtet, wobei es einen Zusammenhang mit der Steigerung der Explosivität geben kann. Ein Teil der ausgestoßenen Tephra kann auf der Vulkanflanke niedergehen und dort Schuttlawinen verursachen. Gestern wurden 47 dieser Abgänge detektiert, die bis zu 145 Sekunden andauerten.

Im Krater des Semeru wächst ein flacher Lavadom. Die Kraterwand ist nach Südosten hin offen, sodass sich eine hufeisenförmige Depression ergibt. Durch die Bresche in der Kraterwand reicht eine Lavazunge bis auf den oberen Flankenbereich des Vulkankegels hinaus. Von der Front dieser Lavazunge brechen Lavablöcke ab, die für den größten Teil der Schuttlawinen verantwortlich sind. Sollte die Lavazunge wachsen, wird die Gefahr größer, dass pyroklastische Ströme entstehen. Diese treten am Semeru immer wieder auf und können bewohntes Gebiet erreichen. Besonders gefährdet sind die Arbeiter, die in den Flussbetten nahe des Vulkanhangs Schotter schürfen. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zur Zerstörung von Lastkraftwagen.

Besonders während der Regenzeit entstehen Lahare, die ebenfalls Zerstörungen im Bereich der Flussläufe anrichten und auch bewohntes Gebiet heimsuchen. Aufgrund des hohen Gefahrenpotenzials ist eine Besteigung des Semeru verboten. Es gilt eine 5 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Krater. Im Südosten des Vulkans gilt eine 13 Kilometer große Sperrzone, da hier das Risiko von Abgängen besonders hoch ist. Bevor das Domwachstum einsetzte, war der Gipfel des Vulkans ein beliebtes Trekkingziel.

Marapi steigert explosive Aktivität

Anzahl der Explosionen am Marapi hat zugenommen – Aschewolken in 4300 m Höhe

In Indonesien haben 24 Vulkane mindestens die Alarmstufe „Gelb“ und könnten jederzeit ausbrechen oder sind schon in Eruption begriffen. Der Ibu auf Halmahera ist der einzige Vulkan, der momentan auf „Rot“ steht. Er erzeugt Aschewolken, die gestern bis auf eine Höhe von 5300 Metern aufgestiegen sind. In dieser Höhe stellen Aschewolken bereits eine Gefahr für tiefer fliegende Flugzeuge dar. Auf Halmahera und der benachbarten Insel Ternate gibt es Flughäfen, die im Wirkungskreis des Vulkans liegen.

Die zunehmende Aktivität am Marapi auf Sumatra bereitet Sorgen und steht im Fokus dieses Artikels. Die Sorge gilt hier nicht nur dem Flugverkehr als viel mehr den Anwohnern der 60 Kilometer entfernt gelegenen Großstadt Padang: Im Schatten des Vulkans leben gut eine Millionen Menschen, die im Falle einer großen Eruption in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Während Ascheniederschlag die wahrscheinlichste Beeinträchtigung im Stadtbereich darstellt, ist es aber nicht auszuschließen, dass es im Extremfall zur Generierung großer pyroklastischer Ströme und Lahare kommen könnte, die die Vororte von Padang erreichen könnten. Erst im letzten Monate gab es dort Überflutungen und Schlammlawinen, die dem Marapi zugeordnet wurden.

Konkret meldete das VSI gestern 7 explosive Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen ließen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 4300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Explosionen erzeugten seismische Signale, die bis zu 53 Sekunden anhielten und Amplituden von 20 mm erzeugten. Darüber hinaus wurden die seismischen Signale von 17 starken Entgasungen, 4 vulkanotektonischen und 10 tektonischen Erdbeben registriert.

Erdbeben gibt es auch in größerer Entfernung zum Marapi, wobei meistens mittelstarke Erdbeben registriert werden, die in Verbindung mit den Plattenbewegungen entlang des Sundagrabens stehen. Einige Erdstöße manifestierten sich in letzter Zeit aber auch an der großen Sumatraverwerfung.

Die Besteigung des Vulkans Marapi ist verboten und es gilt eine 9 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Krater.

Einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels ist der Semeru auf Java. Seit Mitte Mai steigerte er seine Aktivität signifikant und es werden täglich mehr als 100 Explosionen gezählt. Gestern waren es 132. Dazu kommt eine steigende Anzahl starker Entgasungen. Die Seismizität ist allerdings gering. Daher ist es unklar, ob es einen verstärkten Magmenaufstieg gibt oder nicht. Unklar bleibt auch das Domwachstum. Daten hierzu werden nicht veröffentlicht.

Der Lewotobi auf Flores bleibt explosiv aktiv und eruptiert gestern 7 Mal. Dabei stieg die Vulkanasche bis zu 900 Meter über Kraterhöhe auf. Bilder zeigen Eruptionswolken, die meiner Meinung nach höher als angegeben aufsteigen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3300 m Höhe, was knapp 1600 m über Gipfelhöhe entspricht. Außerdem hat die Seismizität am Lewotobi Lakilaki in den letzten Wochen deutlich zugenommen.

Semeru erzeugt pyroklastischen Strom am 20. Mai

Vulkan Semeru auf Java eruptiert Aschewolken bis auf 4500 m Höhe – Pyroklastische Ströme entstanden

Heute Morgen meldete das VSI einen pyroklastischen Strom, der vom Semeru auf der indonesischen Insel Java abging. Er erzeugte ein seismisches Signal von 232 Sekunden Dauer und einer Amplitude von 14 mm. Weitere Details hierzu sind noch nicht bekannt.

Mehr Details sind zu einem pyroklastischen Strom bekannt, der bereits am Samstagabend entstand und im Zusammenhang mit einer explosiven Eruption auftrat und die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4500 Metern aufstieß. Der pyroklastische Strom floss über die Südostflanke und legte eine Gleitstrecke von 3 Kilometern zurück. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, da er sich innerhalb der Sperrzone bewegte.

Das PVMBG gab eine entsprechende Warnung vor den Glutwolken heraus, die in Indonesien Awan Panas genannt werden. Sigit Rian Alfian, ein Vulkanbeobachter des lokalen Observatoriums, erklärte, dass der Ausbruch auf einem Seismographen aufgezeichnet wurde und 176 Sekunden dauerte. Das seismische Signal hatte eine maximale Amplitude von 23 mm. Die Eruptionssäule erreichte eine Höhe von etwa 800 Metern über dem Gipfel, was mit den Angaben des VAAC Darwin übereinstimmt.

Pyroklastische Ströme kommen am Semeru vergleichsweise häufig vor. Oft entstehen sie durch Kollapsereignisse an der Front eines zähen Lavastroms.

Ein weiteres Phänomen mit großem Gefahrenpotenzial, das am Semeru häufig auftritt, sind Lahare. Diese Schlammströme folgen Flussbetten und haben schon bewohntes Gebiet erreicht. Besonders gefährdet sind Arbeiter, die in den Flussbetten Schotter als Baumaterial schürfen.

Alfian wies darauf hin, dass der Alarmstatus des Mount Semeru weiterhin auf Warnstufe III (Orange) bleibt. Die PVMBG empfiehlt, im südöstlichen Sektor entlang des Besuk Kobokan, 13 Kilometer vom Gipfel entfernt, keine Aktivitäten durchzuführen.

Darüber hinaus sollen Menschen innerhalb von 500 Metern vom Flussufer des Besuk Kobokan keine Aktivitäten ausüben, da heiße Wolken und Lavaströme sich bis zu 17 Kilometer vom Gipfel ausbreiten können.

Ebenso ist es den Bewohnern verboten, im Umkreis von 5 Kilometern um den Krater des Semeru-Vulkans Aktivitäten durchzuführen, da hier die Gefahr von Steinwürfen besteht.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane in Indonesien. In seinem Krater wächst ein flacher Lavadom, und es kommt zu regelmäßigen strombolianischen Eruptionen. So wurden gestern 75 Explosionen gemeldet.

Bis vor einigen Jahren war er ein beliebtes Trekkingziel, und der Gipfel wurde in einer dreitägigen Wanderung erklommen, auch zu aktiven Zeiten. Seitdem der Lavadom im Krater wächst, ist ein Aufstieg allerdings verboten.

Semeru: Lahar beschädigt Brücke

Starke Regenfälle lösten am Semeru einen Lahar aus – Brücke wurde unpassierbar

Gestern lösten starke Regenfälle am indonesischen Vulkan Semeru einen Lahar aus. Der Schlammstrom schoss durch ein Flussbett und beschädigte im Dorf Kloposawit eine Brücke so stark, dass sie unpassierbar wurde. Die Brücke wurde erst vor einem Jahr errichtet.

Ein Beamter der Lokalverwaltung äußerte sich in einem Zeitungsinterview, dass die Brücke selbst noch intakt sei, aber der Asphalt eines Übergangsstücks zwischen Brücke und der normalen Straße weggespült wurde, sodass die Brücke unpassierbar ist. „Personen, die normalerweise die Brücke überqueren, werden gebeten, alternative Routen zu nutzen, bis die Brücke von der Lumajang-Regierung oder der Regierung von Ost-Java repariert ist“, fügte der Beamte seinem Statement hinzu.

Die Vorgängerbrücke wurde im Juli 2023 ebenfalls Opfer eines Lahars. Die aktuelle Konstruktion wurde auf eine Lebensdauer von 50 Jahren ausgelegt – man sieht, dass an einem Vulkan alles schneller gehen kann.

Der Lahar beschädigte nicht nur die Brücke, sondern überschwemmte auch einige Ortsteile, sodass die Bewohner mehrerer Häuser evakuiert werden mussten. Insgesamt sollen 20 Familien betroffen sein, die evakuiert wurden. Es wurde der lokale Notstand ausgerufen. Die Bevölkerung soll weiterhin wachsam sein, denn die Gefahr von weiteren Schlammstromabgängen ist groß.

Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle vulkanische Ablagerungen auf einer Vulkanflanke mobilisieren und sich zu Schlamm vermischen. Neben Vulkanasche kann der Schlamm große Gesteinsblöcke und Baumstämme transportieren, die sich sehr zerstörerisch auswirken.

Am Semeru kommt es während der Regenzeit immer wieder zu Laharabgängen. Der Vulkan ist praktisch daueraktiv. In seinem Krater wächst ein Lavadom und täglich kommt es zu zahlreichen Ascheeruptionen. Sie bedecken den Vulkan mit einer Ascheschicht, die den Grundstoff der Lahare liefern.

Die eruptive Aktivität des Semeru ist nach wie vor recht hoch, dennoch halbierte sich die Anzahl der täglichen Eruptionen seit Ende März fast. Aktuell werden täglich ca. 40 Explosionen registriert. Vulkanasche steigt meistens zwischen 400 und 800 m über Kraterhöhe auf. Die vulkanisch bedingte Seismizität kann als niedrig bis moderat eingestuft werden.

Die starken Regenfälle lösten nicht nur den Lahar aus, sondern verursachten in der Provinz Lumajang auch Überflutungen und Erdrutsche abseits des Vulkans.

Semeru: Schlammströme zerstören LKW

Am Semeru ging ein Lahar ab – Der Schlammstrom erfasste 4 Lastkraftwagen

Am indonesischen Vulkan Semeru lösten starke Regenfälle Lahare aus, die durch die Flusstäler am Vulkan abgingen. Einer dieser Schlammströme war besonders groß und erwischte 4 Lastkraftwagen, die sich in einem der Flussläufe aufhielten, und beschädigte sie stark. Die LKW gehörten Sandschürfern, die in den Flusstälern vieler indonesischer Vulkane unterwegs sind, um Sand und Schotter abzubauen. Sie dienen als Materialien in der Bauindustrie und für den Straßenbau. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu vergleichbaren Vorfällen.

Diesmal floss die Schlammflut -die in Indonesien als „Kalte Lava“ bezeichnet wird- durch das Regoyo-Flusstal im Dorf Jugosari, im Osten Javas. Der Regionalleiter der Katastrophenschutzbehörde (BPBD) in Lumajang, Wawan Hadi, wurde von der Zeitung Antara zitiert, dass es bei dem Vorfall am Sonntag keine Todesopfer gab.

Als der Lahar eintraf, waren der Fahrer und die Arbeiter bereits außerhalb des Bereichs der Lavaflut des Mount Semeru.

„Dennoch wurden die vier Fahrzeuge durch den starken Aufprall der Schlammmassen beschädigt“, sagte er. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, wie zwei der Laster umkippten und von den Schlammmassen überflutet wurden. Nachdem der Lahar nachgelassen hatte, näherten sich die Fahrer ihren Fahrzeugen und begutachteten sie.

Wawan erklärte, dass die BPBD Lumajang in Abstimmung mit den Dorfbeamten von Jugosari steht. Es wird dringend empfohlen, dass die Sandabbauarbeiter sich von den Flussbetten fernhalten, wenn es in der Region regnet und es zu Abgängen von Laharen kommen könnte.

„Die starken Regenfälle in der Region des Mount Semeru haben auch zu einem Anstieg des Flusswassers geführt, durch das die Schlammströme fließen. Daher werden die Menschen gebeten, wachsam und vorsichtig zu sein“, sagte Wawan.

Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche und Geröll mobilisieren und in Schlamm verwandeln. Ich konnte einmal einen Lahar am Merapi filmen, was ein spannendes Erlebnis war.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane auf Java

Der Semeru ist nach wie vor einer der aktivsten Vulkane Indonesiens. Gestern wurden 82 seismische Explosionssignale aufgefangen. Außerdem gingen nicht nur Lahare ab, sondern auch 12 Schuttlawinen. Es wurden 8 Tremorphasen aufgezeichnet. Der Alarmstatus des Semeru steht auf „Orange“ und es gibt eine Sperrzone um den Vulkan.

Semeru erzeugte am 31.12.23 weitere pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Semeru generierte 2 pyroklastische Ströme und 62 Explosionen – Vulkanasche stieg auf 4400 m Höhe

Der indonesische Vulkan Semeru liegt auf der Insel Java und ist aktuell einer der aktivsten Vulkane des Inselreiches. Seine Tätigkeit zeichnet sich durch das Wachstum eines Pancake-Lavadoms im Hauptkrater aus, von dem strombolianische Eruptionen und Steinschläge ausgehen. Gelegentlich verlängert sich der Dom über den Kraterrand hinaus, indem ein zäher Lavastrom über die Südflanke fließt. Gestern machte der Vulkan von sich Reden, weil neben der „normalen“ Aktivität auch 2 pyroklastische Ströme abgingen. Sie erzeugten auf Seismogrammen ein Signal mit einer Maximalamplitude von 22 mm und einer Dauer von 202 und 227 Sekunden. Über die Gleitstrecken wurde nichts bekannt, da sich der untere Teil des Vulkans in Wolken hüllte. Erfahrungsgemäß kommen pyroklastische Ströme in der gemessenen Zeit zwischen 2 und 3 km weit. Laut einem Zeitungsartikel erreichte Vulkanasche aber den Fuß des Vulkans und machte sich in Siedlungen störend bemerkbar. Die Vulkanasche soll 800 m über Kraterhöhe aufgestiegen sein, was sich mit den Angaben des VAACs deckt, welches Vulkanasche in einer Höhe von 4400 m über dem Meeresspiegel detektierte.

Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „Orange“ und die Sperrzone wurde auf einen Radius von 8 km um den Krater erweitert. Laut besagtem Zeitungsbericht sollen etwa 2500 Personen aus der unmittelbaren Gefahrenzone evakuiert worden sein. Allerdings überdramatisiert der Bericht meiner Meinung nach, und die Informationen müssen mit etwas Skepsis betrachtet werden, bis sie von anderen Quellen bestätigt werden.

Bei früheren Abgängen großer pyroklastischer Ströme am Semeru gab es Todesopfer und es entstanden Schäden an der Infrastruktur. Daher ist es verständlich, wenn Anwohner der Region besorgt reagieren und die Situation genau beobachten. Erst vor einer Woche ging ein pyroklastischer Strom ab und es wurden strombolianische Eruptionen beobachtet, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche waren. Der Semeru könnte also dabei sein, seine Aktivität zu steigern, so dass auch wieder größere pyroklastische Ströme abgehen könnten. Besonders gefährlich wird es, wenn ein Lavastrom zu fließen beginnt.

Semeru mit pyroklastischem Strom am 25.12.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Pyroklastischer Strom am Semeru gleitet 3 km weit

Heute Morgen ging vom Lavadom des indonesischen Vulkans Semeru ein pyroklastischer Strom ab. Er floss über der Südostflanke des Vulkans. Das geht aus einer Meldung des VSI hervor. Demnach fand das Ereignis um 5:12 WIB statt und wurde per Livecam visuell bestätigt. Das seismische Netzwerk registrierte ein Signal mit einer Maximalamplitude von 22 Millimeter und 248 Sekunden Dauer. Die Zeit reichte für eine Gleitstrecke des Dichtestroms von 3000 m aus. Vom Strom stieg eine Aschwolke auf, die eine Höhe von ca. 1000 m über dem Gipfel erreichte.

Der pyroklastische Dichtestrom ging vom Lavadom im Hauptkrater ab. Er ist auch Schauplatz explosiver Aktivität. Gestern wurden 69 Explosionen registriert. Sie erzeugten auf Seismogrammen ebenfalls Signale, die Maximalamplituden von 22 mm hatten und bis zu 143 Sekunden dauerten. Diese Form der Aktivität hält bereits mehrere Jahre an und kann als alltäglich bezeichnet werden.

Nichtsdestotrotz kommt es eben auch immer wieder zu Abgängen von pyroklastischen Strömen und Laharen, die besonders während der Regenzeit entstehen. In der Vergangenheit richteten sie Zerstörungen in Gemeinden an, die am Fuß des Vulkans liegen. Besonders gefährdet sind die Sandschürfer, die in den Abflussrinnen des Vulkans arbeiten. Es gilt die Vulkanwarnstufe „Orange“ und eine 5 km Sperrzone um den Vulkan. Diese wurde in besonders gefährdeten Regionen entlang von Abflussrinnen auf 13 km ausgedehnt. Indes gilt insbesondere für den südöstlichen Sektor entlang des Besuk Kobokan, in dem auch heute der pyroklastische Dichtestrom unterwegs war.

Der Semeru ist ein 3676 m hoher Stratovulkan am Rand der Tengger-Caldera auf Java, in der auch der Bromo liegt. Bevor der Lavadom zu wachsen anfing, war der Vulkan ein beliebtes Trekkingziel. Inzwischen ist seine Besteigung verboten. Die ehemaligen Bergführer und Gepäckträger sind arbeitslos.

Vulkan Semeru am 27.06.23

Pyroklastischer Strom am Semeru auf Java

Gestern Abend um 19:10 Uhr Lokalzeit ging am Semeru ein pyroklastischer Strom ab. Er legte eine Strecke von 5 km zurück und glitt in Richtung Besuk Kobokan über die Südostflanke des Vulkans. Der Dichtestrom entstand, als es an der Front des Lavastroms, der vom Dom ausgeht und durch die Scharte in der Kraterwand fließt, kollabierte. Das Ereignis kam nicht überraschend, denn es war bereits in den letzten Tagen zur Bildung kleinerer pyroklastischer Ströme gekommen. In meinem letzten Update wies ich bereits darauf hin, dass sich das Gefahrenpotential erhöht hat, da der Dom verstärkt wächst und es zu weniger strombolianischen Explosionen kommt. Der Eruptionscharakter hat sich verschoben und tendiert mehr in Richtung effusiver Eruption. Gestern wurden nur 17 explosive Eruptionen registriert. weiterhin wurden 12 Tremorphasen detektiert. Das Seismische Signal des pyroklastischen Stroms dauerte 633 Sekunden.

Die Warnstufe „3“ wird aufrechterhalten, aber bedauerlicherweise nicht verstärkt. BPBD-Sprecher Lumajang Rosyid erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass sich die Bewohner der Region Besuk Kobokan dem Vulkan nicht nähern sollten. Die Sicherheitsentfernung beträgt 13 km. Insbesondere soll man die Täler und Flussläufe im Südosten des Vulkans meiden. Hier sind in den letzten Jahren immer wieder pyroklastische Ströme abgegangen, die bewohntes Gebiet erreichten. Besonders gefährdet sich die Sandschürfer, die Schotter und Sand in den Flusstälern am Vulkan abbauen.

Der Abgang des pyroklastischen Stroms wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen. Auf einem Screenshot ist zu erkennen, dass der Dichtestrom aus einer tief hängenden Wolkendecke hervorbrach und die Basis des Vulkankegels erreichte. Solche Situationen sind besonders gefährlich, da praktisch keine Zeit zur Flucht bleibt, wenn man den Dichtestrom erst bemerkt, wenn er aus den Wolken angeschossen kommt. Generell ist es schwierig vor pyroklastischen Strömen zu flüchten. Wenn man nur in Ausläufern der Glutwolke gerät, können ggf. dicke Steinmauern eines soliden Gebäudes schützen. Bestenfalls bleiben nur Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen.

Vulkan Semeru – News am 15.05.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Kleiner pyroklastischer Dichtestrom am Semeru

Vorgestern ging vom Dom im Krater des Semeru ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom ab, der indirekt bestätigt, dass das Domwachstum am Vulkan anhält. der Dichtestrom hatte eine Gleitstrecke von ca. 1000 m und floss über die Südflanke des Vulkans. Dort gibt es eine Scharte in der Kraterwand, durch die man den Lavadom sehen kann. Frequente Abgänge von Schuttlawinen und Dichteströmen erodierten eine Abflussrinne in die Flanke. Gelegentlich sind dort auch zähe Lavaströme unterwegs, die vom Dom ausgehen. Oft bilden sie einen zungenartigen Fortsatz des Lavadoms. Nicht selten lösen Kollapsereignisse an der Lavafront die Schuttlawinen und Dichteströme aus.

Die Seismizität am Semeru ist eher gering. an den meisten Tagen manifestieren sich weniger als 10 vulkanisch-bedingte Erdbeben. Dafür gibt es pro Tag aber um die 100 Eruptionssignale.

In den letzten Jahren kommt es immer wieder zu Abgängen größerer pyroklastischer Ströme und Lahare, die sogar bewohntes Gebiet am Fuß des Vulkans erreichen können. da diese Vorgänge auch für potenzielle Beobachter am Gipfel des Vulkans gefährlich werden können und es zudem explosive Aktivität gibt, wurden die mehrtägigen Trekkingtouren auf dem Semeru ausgesetzt. Normalerweise erfolgte der Aufstieg in zwei Etappen vom Norden aus. Ausgangspunkt für Touren auf den Vulkan war der Ort Ranu Panu. Dort lebte man also nicht nur von der Landwirtschaft, sondern verdiente auch ganz gut am Tourismus, der inzwischen praktisch zum Erliegen kam.

Auch in normalen Zeiten war ein Aufstieg zum Gipfel nicht ungefährlich, da der Semeru für seine Daueraktivität bekannt ist. Bei besonders starken Eruptionen, die genauso spontan wie am Stromboli auftreten können, kam es auch bereits öfter zu Todesfällen infolge einer Eruption. Dennoch hielt man lange Jahre ans Vulkantrekking fest. Für den Vulkantourismus generell durchleben wir besonders seit der Pandemie schlechte Zeiten: es gibt immer mehr Restriktionen und die wenigen verbleibenden Ziele werden natürlich entsprechend nachgefragt und immer teurer, was für das Reisen ja im allgemeinen gilt.