Vulkane Indonesiens am 17.02.23

Es ist schon ein Weilchen her, dass ich das letzte Mal einen Bericht nur über die Vulkane Indonesiens verfassen konnte, aber heute werden beim VAAC Darwin so viele VONA-Warnungen zu verschiedenen indonesischen Vulkanen angezeigt, wie schon lange nicht mehr.

Dukono eruptiert Asche

Der daueraktive Vulkan auf Halmahera war zuletzt nur sporadisch in den VONA-Meldungen vertreten. Heute förderte er Asche bis auf 2100 m Höhe. Die Eruptionswolke wurde vom Wind in ost-nordöstlicher Richtung geweht.

Ibu ascht ebenfalls

Der Ibu liegt auch auf Halmahera und baut an seinem Lavadom. Außerdem eruptierte er eine Aschewolke, die in 2400 m Höhe nachgewiesen wurde. Auch der Ibu war zuletzt nur seltener Gast in den VONA-Meldungen des VAAC Darwin. Der Vulkan hat übrigens nichts mit der bekannten Schmerztablette zu tun.

Karangetang steigert sich weiter

Der Karangetang stieß Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Südosten verfrachtet wurde. Der Vulkan liegt auf der Insel Api Siau in der Molukken-See, auf halben Weg zwischen Sulawesi und den Philippinen. Auf Twitter wurde ein Satellitenfoto geteilt, das ein ausgeprägtes thermisches Signal vom Südkrater zeigt. Auch am Nordkrater gibt es eine thermische Anomalie. Heute registriert MIROVA eine Wärmestrahlung mit 165 MW Leistung und es sieht so aus, als würde der Lavadom im Südkrater wachsen. Auf Fotos erkennt man Abgänge von Schuttlawinen. Seltsamerweise werden diese offenbar nicht von den Seismografen vor Ort erfasst. Genauso wenig gibt es im Histogramm der Seismizität irgendwelche vulkanisch-bedingten Erdbeben. Es werden nur einige regionale tektonische Erschütterungen angezeigt.

Merapi mit hoher Seismizität

Der Merapi fällt ein wenig aus dem Rahmen der anderen Meldungen, da er keine Vulkanasche eruptierte. Dafür ist er seismisch nach wie vor sehr aktiv. Das VSI registriert täglich mehr als 70 vulkanotektonische Erdbeben und 20 bis 30 Signale, die von Schuttlawinen erzeugt werden. Normalerweise werden vulkanotektonische Erdbeben von aufsteigendem Magma verursacht, aber seit Wochen gibt es weder Inflation noch Domwachstum. Offenbar schafft es das Magma nicht, bis in höhere Stockwerke des Fördersystems aufzusteigen.

Semeru mit Asche in 4300 m Höhe

Der Semeru ist weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigt und in Richtung Nordosten driftet. Die Seismometer erfassen täglich um die 100 Eruptionssignale. Andere Signale stammen von starken Entgasungen und Steinschlägen/Schuttlawinen. Auch hier wächst ein Lavadom, ohne dass schwache Erdbeben Magmenaufstieg signalisieren.

Die letzten beiden Vulkane liegen auf der indonesischen Insel Java. Hier wird der Vulkanismus durch die Subduktion der Pazifikplatte unter die Kontinentalplatte Indoaustraliens verursacht. Die Pazifische Platte taucht bis in den Erdmantel ab, wird partiell aufgeschmolzen und hinter der Subduktionszone des Sundagrabens steigt die Schmelze auf und bildet eine Vulkankette, die parallel zur Küstenlinie der langestreckten Insel verläuft. Entsprechend der Entstehung des Magmas fördern die meisten Vulkane auf Java eine intermediäre Lava, die sich durch eine relativ hohe Viskosität auszeichnet und zur Dombildung neigt. Auf Java zeigen auch die Vulkane Bromo und Raung erste Anzeichen des Erwachens.

Die Vulkane Dukono, Ibu und Karangetang, liegen im Norden des indonesischen Archipels und sind mit der Molukken-See assoziiert. Die beiden erstgenannten Vulkane liegen auf Halmahera. Hierbei handelt es sich um die größte Insel der Molukken, die die Molukkensee nach Osten begrenzt. Karangetang auf Api Siau ist Teil der Sangihe-Talaud-Inselkette, die die Molukkensee im Westen gegen die Celebres-See abgrenzt. Das Becken der Molukken-See bildete sich auf einer eigenen Mikroplatte, die folglich Molukken-Platte genannt wird. Ihre Existenz ist nicht unumstritten und es gibt 2 Thesen zu ihrer Entstehung. Eine besagt, dass es im Osten und Westen der Platte je eine Subduktionszone gibt, die parallel zueinander verlaufen würde, was eine einzigartige tektonische Situation darstellen würde. Sie bilden die Molukkensee-Kollisionszone. Die Mollukenseeplatte soll im Westen unter die Sundaplatte subduziert werden und im Osten unter die Vogelkopfplatte. Demnach sind die drei genannten Vulkane ebenfalls Subduktionszonen-Vulkane. Zuletzt hat es in der Molukkensee zahlreiche Erdbeben gegeben gehabt, in deren Folge der Karangetang seine Aktivität gesteigert haben könnte.

Vulkane Indonesiens am 11.01.23

Indonesien ist immer noch der Staat mit der höchsten Dichte eruptierender Vulkane weltweit. Aktuell stehen 4 Vulkane auf Alarmstufe „orange“. 17 Feuerberge stehen auf „gelb“.

Marapi mit Ascheeruptionen

Der Marapi auf Sumatra setzt seine Ascheeruptionen nicht nur fort, sondern verstärkte sich auch. So berichtete das VSI heute über Aschewolken, die bis zu 400 m über Kraterhöhe aufstiegen und somit 100 m höher waren als in den letzten Tagen. Auf dem Livecam Foto sieht man, dass die Eruptionswolke überwiegend aus Asche bestand und deutlich weniger Wasserdampf enthielt, als es bei den vorherigen Eruptionen der Fall war. Die Anzahl der erfassten Eruptionssignale steigerte sich auf 33. Es gab auch Entgasungssignale und tektonische Erdbeben, aber keine vulkanotektonischen Erschütterungen, die auf Magmenaufstieg hindeuteten.

Kerinci mit Ascheeruption

Ebenfalls auf Sumatra liegt der Kerinci. Er stieß heute eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufstieg und in Richtung Ost-Nordost verfrachtet wurde. Bei dem 3805 m hohen Stratovulkan handelt es sich um den höchsten Vulkan Sumatras. Er ist immer mal wieder sporadisch aktiv. Auffallend ist, dass der Kerinci nur 150 km südlich vom Marapi entfernt liegt. Die Eruption der beiden Vulkane könnte von einem Erdbeben Mw 6,8 getriggert worden sein, das sich im November vor der Küste Sumatras ereignet und in Vulkannähe hatte.

Semeru mit thermischem Signal

Der Semeru auf Java ist extrusiv und explosiv tätig. Im Gipfelkrater extrudiert ein flacher Pancake-Lavadom. Er quillt durch die Bresche im südlichen Kraterrand, sodass Schuttlawinen abgehen, die eine breite thermische Anomalie erzeugen, die auf Satellitenbildern im Infrarotbereich sichtbar sind. Dieses Signal ist prinzipiell seit Monaten zu sehen, nahm seit Dezember aber deutlich an Intensität zu. Die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen, ist groß. Neben dieser extrusiven Tätigkeit gibt es auch Explosionen aus dem Dom heraus, die Asche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen lassen. Die Driftrichtung war zuletzt Nordwesten. Die Seismizität ist gering und beschränkt sich auf schwache tektonische Erdbeben.

Merapi weiter aktiv

Ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung ist der Merapi gerückt. Das mag daran liegen, dass die Aktivität keinen größeren Schwankungen unterliegt. In der letzten Woche ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab, der eine Gleitstrecke von 900 m hatte. Pro Tag gehen um die 40 glühende Schuttlawinen vom Dom ab, die eine maximale Strecke von 1500 m zurücklegen. Die beiden Dome im Krater veränderten ihre Volumina praktisch nicht: Das Volumen der südwestlichen Kuppel beträgt 1.616.500 Kubikmeter, während die mittlere Kuppel aus 2.772.000 Kubikmetern Lava besteht. Lavazufluss und die Abgänge in Form der Schuttlawinen halten sich also in etwa die Wage. Die Seismizität ist seit Wochen erhöht und nahm weiter zu. Seit November verdoppelte sich die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben auf ca. 100 am Tag. Die allermeisten spielen sich in größerer Tiefe ab, wobei das VSI keine absoluten Angaben veröffentlicht. In größerer Tiefe bewegen sich also magmatische Fluide und sorgen für Gesteinsbruch. Da keine Inflation registriert wird, scheint es eine Blockade zu geben und der Weg für das Magma ist nicht frei. Die Fluide, bei denen es sich wahrscheinlich um Magmen handelt, akkumulieren sich in einem tiefer gelegenen Magmenkörper und versuchen aufzusteigen. Sollte es ihnen gelingen, die Blockade zu überwinden, ist mit einer deutlichen Aktivitätssteigerung des Vulkans zu rechnen.

Die Vulkanologen vom VSI schätzen die aktuelle Aktivität weiter als hoch ein. In ihrem letzten Update schrieben sie: „Basierend auf den Ergebnissen visueller und instrumenteller Beobachtungen wird der Schluss gezogen, dass die vulkanische Aktivität des Mount Merapi in Form von effusiven Eruptionsaktivitäten immer noch ziemlich hoch ist. Der Aktivitätsstatus bleibt auf Stufe „orange“. Das aktuelle Gefahrenpotential besteht in Form von Gerölllawinen und pyroklastischen Strömen im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong für maximal 5 km und des Flusses Bedog, Krasak, Bebeng für maximal 7 km. Im südöstlichen Sektor umfasst es den Woro-Fluss für maximal 3 km und den Gendol-Fluss für 5 km. Während der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs einen Radius von 3 km vom Gipfel erreichen kann.“

Vulkan Semeru am 06.02.23

Pyroklastischer Strom am Semeru

Der indonesische Vulkan Semeru erzeugte gestern eine größere Eruption, bei der ein pyroklastischer Strom abging. Er hatte eine Gleitstrecke von 6 km und floss im Südosten des Vulkans in Richtung von Kali Lanang. Es entstand eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstieg. Es wurde ein seismisches Signal von 900 Sekunden Dauer registriert. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 22 mm.

In Medienberichten heißt es, dass sich Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde sofort auf den Weg machten, um die Situation vor Ort einzuschätzen und ggf. Maßnahmen zur Rettung potenzieller Opfer einzuleiten. Doch bis jetzt wurden keine größeren Schäden gemeldet, sodass man davon ausgehen kann, dass der pyroklastische Strom kein bewohntes Gebiet erreichte.

Der pyroklastische Strom ging um 12.42 WIB ab. Die Glutwolke war von brauner bis grauer Färbung und hatte eine mäßige Dichte, die teilweise aber auch als intensiv beschrieben wurde. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „3“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans. Dieser gilt als beliebtes Ziel von Vulkanwanderern. In den Flussbetten und Schluchten an seinem Fuß wird Schotter abgebaut. Die Arbeiter dort sind durch pyroklastische Ströme besonders gefährdet, da die Dichteströme besonders gerne Vertiefungen folgen.

Die explosive Aktivität ist am Semeru hoch. Gestern wurden 84 seismische Eruptionssignale festgestellt. Die restliche Seismizität ist vergleichsweise unauffällig. Das gilt insbesondere für die vulkanotektonischen und langperiodischen oder hybriden Erdbeben, die in direktem Zusammenhang mit Magmenbewegungen im Untergrund stehen. So ist es unwahrscheinlich, dass der Abgang des pyroklastischen Stroms mit einem außergewöhnlichen Magmenaufstieg in Verbindung stand. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Dom, von dem der pyroklastische Strom abging, langsam aber konstant wächst. Alle paar Wochen erreicht er an seinem Rand eine kritische Größe, sodass ein Stück des Doms abbricht und es zur Bildung der pyroklastischen Ströme kommt. Natürlich können auch stärkere Explosionen pyroklastische Ströme auslösen.

Vulkan Semeru erzeugt pyroklastische Ströme am 04.12.22

Semeru mit Pyroklastischen Strömen und Vulkanasche in 15.400 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Am Semeru auf der indonesischen Insel Java ist es zu einer größeren Eruption gekommen, in deren Verlauf mehrere pyroklastische Ströme entstanden. Sie flossen durch das Flussbett des Curahkobokan und hatten Gleitstrecken bis zu 13 km. Sie flossen über den Fuß des Vulkans hinaus und erreichten bewirtschaftetes Gebiet. Ob es Todesopfer oder Verletzte gab, ist noch nicht bekannt. Ein pyroklastischer Strom erreichte im Flusstal eine Stelle, an der eine Brücke neugebaut wird. Sie wurde vor 2 Jahren von einem Lahar zerstört.

Neben den pyroklastischen Strömen gab es hoch aufsteigende Aschewolken, die vom VAAC in 15.400 m Höhe detektiert wurden. Die Glutwolken könnten durch Explosionen im Krater verursacht worden sein, die Teile des flachen Lavadoms ausgeblasen haben. Es gibt Berichte, nach denen glühende Lavablöcke in 8 km Entfernung zum Krater niedergingen. Videoaufnahmen belegen, dass es in umliegenden Ortschaften zu starkem Ascheniederschlag kam, der das öffentliche Leben beeinträchtigte. Atmet man Vulkanasche ein, kann die auf Dauer die Lungen schädigen, daher wird das Tragen von Staubmasken empfohlen.

Vergleichbare Ereignisse hatten in den letzten Jahren Zerstörungen verursacht und auch Opfer gefordert. Die asymmetrische Sperrzone um den Vulkan wurde ausgeweitet und beträgt im Südwesten des Semerus nun 17 km. Die indonesische Katastrophenschutzbehörde ordnete Evakuierungen an und warnt gleichzeitig davor, dass Regenfälle Lahare auslösen werden. Die Schlammströme wurden regelmäßig nach den ähnlichen Ereignissen generiert und richteten ebenfalls Schäden an.

Die Eruption kündigte sich durch eine gesteigerte Inflation an, die auf INSAR-Aufnahmen sichtbar geworden war. Zudem kam es zu moderaten thermischen Anomalien im Kraterbereich. Im Vorfeld der Eruption war es zu einem Anstieg der Tremorphasen gekommen, ohne dass es auffällig viele vulkanotektonische Erdbeben gegeben hätte. Täglich wurden gut 100 seismische Signale strombolianischer Eruptionen aufgezeichnet.

Vulkan-News 11.11.22: Semeru mit Pyroklastischem Strom

Am Semeru floss ein Pyroklastischer Strom 4,5 km weit

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Bereits am Mittwoch gab es am indonesischen Vulkan Semeru eine größere Eruption. Sie manifestierte sich in Form eines Pyroklastischen Stroms, der eine Gleitstrecke von 4,5 km hatte und die Basis des Vulkankegels erreichte. Da der Vulkan in Wolken gehüllt war, wurden die Bewohner erst recht spät auf das Ereignis aufmerksam. Wäre der Pyroklastische Strom größer geworden, dann hätten die Menschen keine Zeit zur Flucht gehabt. Allerdings bewegen sich die Glutwolken recht schnell, so dass höchstens Minuten bleiben, um sich in Sicherheit zu bringen. Besonders gefährlich ist es in den Abflussrinnen und Flusstälern an der Vulkanbasis, weil die Pyroklastischen Ströme meistens Vertiefungen folgen. So floss der aktuelle Pyroklastische Strom durch das Flussbett Besuk Kobokan. Große Glutwolken können aber auch die Vertiefungen verlassen und größere Barrieren überwinden.

Das PVMGB warnt davor, sich der Basis des Vulkans zu nähern. Diese Warnung gilt insbesondere für die Arbeiter, die in den Flussbetten am Vulkan Schotter fördern. Es gilt eine 13 km durchmessende Sperrzone um den Gipfel. Es wird empfohlen, sich den Ufern des Flusses Besuk Kobokan höchstens auf 500 m zu nähern.

Das VSI berichtete in seinem Update am 09. November für den Beobachtungszeitraum 12.00-18-00 WIB über die Abgänge von 2 Pyroklastischen Strömen. Während der erste Strom relativ klein war und ein seismisches Signal von 360 Sekunden Dauer verursachte, war das Signal des Hauptstroms deutlich stärker und hielt 3255 Sekunden an. Man kann davon ausgehen, dass in den 54 Minuten mehrere Pyroklastische Ströme abgingen. Normalerweise entstehen sie durch Kollaps-Ereignisse am Lavadom, oder gehen von einer Lavastromfront ab. In den Tagen vor dem Ereignis stieg der Tremor am Semeru deutlich an: es wurden täglich bis zu 20 Tremorphasen detektiert. Darüber hinaus gab es auch die normale strombolianische Aktivität. Pro Tag ereigneten sich zwischen 70 und 80 Explosionen.

Pyroklastische Ströme entstehen oft in Serien, da sie meistens dann auftreten, wenn die extrusive Aktivität hoch ist und Lavadom und/oder Lavastrom schnell wachsen. Das Gefahrenpotenzial bleibt am Semeru hoch. Zuletzt kam es im Dezember 2021 zu einer Serie Pyroklastischer Ströme, die auch Zerstörungen verursachte und Todesopfer forderte.

Vulkan-News 26.07.22: Sakurajima

Sakurajima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Nach der größeren Eruption vom Sonntag, bleibt der Sakurajima aktiv und emittiert Aschewolken. Sie steigen bis zu 4000 m hoch auf und driften in östliche Richtung. Hauptquelle der Eruptionen scheint der Minami-dake zu sein. Seit gestern gab es 8 VONA-Meldungen. In diesem Jahr waren es bislang 55 Eruptionen, die Meldungen verursachten. Für den Sakurajima ein ehr bescheidener Wert.


Anak Krakatau mit Aschewolken

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Das VAAC meldete gestern Vulkanasche, die vom Vulkan Anak Krakatau ausging und bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigt. Der Wind verfrachtete die Aschewolke in südlicher Richtung. Das VSI meldete allerdings keine Eruptionen, sondern nur Entgasungen. Die Seismizität ist gering.


Semeru mit Asche

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahare

Vom Semeru auf Java liegen ebenfalls VONA-Meldungen über Aschewolken vor. Sie steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf, sind von den Satelliten aber nicht zu erfassen. Die Meldungen  stammen von Beobachtern am Boden. Das VSI zählte gestern 64 Eruptionen am Semeru. Die Seismizität ist niedrig, so dass es keine Anzeichen für eine mögliche Aktivitätsänderung gibt.


Shiveluch eruptiert weiter

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch weiter aktiv und stößt Asche aus, die vom VAAC detektiert wird. Hier steigen die Aschewolken bis auf einer Höhe von 4900 m auf und driften in Richtung Osten. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 1060 MW Leistung detektiert. Vermutlich wurde die Messung durchgeführt, als es am Dom zu einem Kollaps kam und eine glühende Schuttlawine, oder ein Pyroklastischer Strom abging. Ansonsten ist die Thermalstrahlung moderat.

Vulkan-News 20.04.22: Ätna

Ätna mit starken Infraschall-Signalen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Während die Seismizität am Ätna ehr gering ist, detektierten die Infraschall-Sensoren des LGS gestern ein stärkeres Signal. Es erzeugte einen akustischen Druck von 5,76 Pa. Das Signal kam aus Richtung Nordostkrater. Außerdem wurden noch 2 weitere Signale detektiert, die deutlich stärker als sonst waren. Diese Signale deuten auf strombolianische Explosionen hin. Insgesamt wurden gestern 27 Ereignisse aufgezeichnet. Am Vortag waren es 385 Infraschall-Ereignisse mit einem Maximaldruck von 0.67 Pa. Solche Signale werden wahrscheinlich von starken Entgasungen hervorgerufen.

Unser Vereinsmitglied Tobias befand sich in den letzten Tagen am Ätna und bestieg auch den Rand des Kraters Bocca-Nuova. Er fand den Krater gut aufgefüllt vor. Tief in einem Schlot gab es Explosionen, bzw. explosionsartige Entgasungen.


Semeru mit Lahar

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahare

Am indonesischen Vulkan Semeru ging erneut ein Lahar ab. Er erfasste 2 LKWs von Minenarbeitern, die am Vulkanhang Sand und Schotter abbauen. Die Fahrzeuge waren voll beladen und wurden vom Lahar mitgerissen und umgeworfen. Das zeugt von der gewaltigen Kraft der Schlammströme. Darüber hinaus ist der Vulkan explosiv tätig. Das VSI detektierte gestern 72 Eruptionen und 2 vulkanotektonische Erdbeben.

Vulkan-News 30.03.22: Eruptionen in Indonesien

Im heutigen Vulkan-Update geht es um eruptierende Vulkane in Indonesien. Von dort gibt es heute 4 VONA-Meldungen über Aschewolken. Außerdem lest ihr über die bedeutendsten Eruptionen des Archipels.

  • Anak Krakatau eruptiert Asche bis auf 1000 m Höhe
  • Am Dukono erreicht die Asche eine Höhe von 2100 m
  • Am Merapi gehen Schuttlawinen ab
  • Der Ibu lässt Vulkanasche bis auf 2400 m aufsteigen
  • Der Semeru eruptiert weiter und schickt Asche auf 4300 m Höhe

Anak Krakatau

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Asche

Im Sunda Strait ist es der Anak Krakatau, der weiterhin aktiv ist. Gegenüber der Initialphase, wird die Asche jetzt weniger hoch ausgestoßen. Nachts wurde rotglühende Tephra beobachtet. Das VSI meldete gestern 3 Explosionen. Die Seismizität ist erhöht. Es wurden 9 Tremorphasen, 30 Niedrigfrequenzerdbeben und 22 vulkanotektonische Erschütterungen registriert.

Dukono

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.70, 127.87 | Eruption:  Asche

Auf Halmahera liegt der Aschespeier Dukono. Er förderte gestern Asche bis auf 2100 m Höhe. Das VSI registriert hier nur wenige Erdbeben. Gestern gab es nur 1 vulkanotektonische Erschütterung. Dennoch ist Dukono für seine frequenten Eruptionen bekannt. Die Asche lagert sich auf den Pflanzen am Vulkanhang ab, wo die -meist nassen- Vulkanbesteiger sie abstreifen und sich eindrecken. Daher ist der Dukono auch als Dreckschleuder verrufen.

Merapi

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Gestern gingen 96 glühende Schuttlawinen ab. Das VSI meldete zudem 10 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Ibu

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Ibu ist der 2. eruptierende Vulkan auf Halmahera. In seinem Kratern wachsen Lavadome. Heute steht er in den News, weil er eine Aschewolke eruptierte, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Gestern wurden vom VSI 87 Eruptionssignale aufgezeichnet. Auch seismisch betrachtet ist der Vulkan recht munter: Es wurden 13 Tremorphasen und 35 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Semeru

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Asche

Am Semeru auf Java, stieg die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe auf. Gestern wurden 66 seismische Eruptionssignale registriert. Die Seismizität ist gering, es gab nur 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Im indonesischen Archipel sind viele Vulkane aktiv. Aktuell haben 4 Vulkane (Lewotolok, Merapi, Semeru, Sinabung) den Alarmstatus „orange“ und 18 Vulkane stehen auf „gelb“. 46 Feuerberge haben einen „grünen“ Status. Hier droht keine unmittelbare Eruption, dennoch sind sie potenziell aktiv und zeigen für gewöhnlich fumarolische Aktivität. Sie könnten in recht kurzer Zeit erwachen. Das VSI beschreibt diesen Alarmstatus wie folgt: „Die Ergebnisse visueller und instrumenteller Beobachtungen schwanken, zeigen jedoch keine signifikante Aktivitätssteigerung.“

Bedeutende Eruptionen in Indonesien

Indonesien hat weltweit die höchste Anzahl aktiver Vulkane: 127 Feuerberge eruptierten in den letzten 10.000 Jahren mindestens einmal. Betrachtet man das gesamte Erdzeitalter Quartär, dann waren es gut 150 Vulkane die ausbrachen. Dabei kann es durchaus eine Dunkelziffer geben.

Einige der bedeutendsten Eruptionen des Quartärs spielten sich im indonesischen Archipel ab. Allen voran ist die Toba-Eruption zu nennen, bei der nicht nur eine gewaltige Caldera entstand, sondern auch die gesamte Menschheit kurz vor ihrem Untergang stand. Forscher entdeckten ein genetisches Schlüsselloch, dass infolge der Toba-Eruption vor 72.000 Jahren auftrat: damals überlebten nur knapp 1000 Individuen die Katastrophe. Auf der ganzen Welt wohlbemerkt, denn der Toba-Ausbruch war so gewaltig, dass es durch Asche und Aerosole in der Luft zu einem globalen vulkanischen Winter kam, der die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit auslöste. Demnach stammen alle heute lebenden Menschen von den 1000 Überlebenden der Katastrophe ab. Selbst wenn die Zahl der Überlebenden nicht korrekt sein sollte, wurde die Menschheit drastisch reduziert.

Zwei weitere bedeutende Eruptionen Indonesiens beeinflussten die jüngere Weltgeschichte maßgeblich. Zum Einen war da der Ausbruch des Tambora. Er ereignete sich 1815 und verursachte ebenfalls einen globalen Temperatursturz. Das Folgejahr war das „Jahr ohne Sommer“, in dem man sogar in Europa hungerte. Freilich stellte damals niemand einen Zusammenhang mit der Eruption im fernen Indonesien her. Anders sah es bei der zweiten bedeutenden Eruption des 19. Jahrhunderts aus: als 1883 der Krakatau explodierte und Tsunamis auslöste, verbreiteten sich nicht nur die Wellen global: Dank des kurz zuvor verlegten Telegrafenkabels erfuhr die ganze zivilisierte Welt von der Katastrophe und das fast in Echtzeit. Das war die Geburtsstunde des Globalen Dorfes. Diesem Ereignis verdanken wir nicht nur die zeitnahe Nachrichtenübermittlung, sondern in der Weiterentwicklung auch die Datenübertragung vulkanischer Parameter in Echtzeit.

Vulkan-News 23.03.22: Chirinkotan

Chirinkotan eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98, 153.48 | Eruption: Explosiv

Der Kurilenvulkan Chirinkotan eruptierte gestern Vulkanasche. Eine VAAC Meldung bestätigt eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Der unbewohnte Inselvulkan war zuletzt 2013 ausgebrochen.

Manadas: Warnstufe erhöht

Staat: Portugal | Koordinaten: 38.65, -28.05 | Eruption: Seismik

Wie bereits in dem ausführlichen Bericht zu den Erdbeben auf der Azoreninsel São Jorge erwähnt, wurde der Alarmstatus des Vulkanrückens bei Mandanas auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist ein eine seismische Krise nebst Bodenhebung.

Vulkan Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi gingen gestern 96 glühende Schuttlawinen ab. Heute waren es bereits 66 Abgänge, die registriert wurden. Gestern wurde nur 1 Hybriderdbeben festgestellt. Heute gab es 1 vulkanotektonisches Beben. Die Seismizität ist gegenüber dem Wochenende rückläufig. Dennoch kann weiterhin Magma aufsteigen und die Dome füttern. Zuletzt verloren sie aber mehr Material, als sich aufstaute.

Sangay ist heiß und stößt Vulkanasche aus

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 720 MW. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 11.600 m und driftet in westliche Richtung. Der Hauptteil der Eruptionswolke wurde in 6100 m Höhe festgestellt.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der weiterhin Aschewolken eruptiert. In der letzten VONA-Meldung heißt es, dass Vulkanasche in 5200 m Höhe festgestellt wurde. Sie weht in Richtung Südwesten. Wahrscheinlich ging ein Pyroklastischer Strom ab.