Naturkatstrophe durch Unwetter in Slowenien am 07.08.23

Mehrere Tage lang wüteten über Slowenien und dem südlichen Österreich Unwetter mit Starkregen und verursachten die stärkste Naturkatastrophe in der Geschichte des jungen Landes. Hier die jüngsten Entwicklungen:

Dammbruch in Slowenien und Sorge vor Erdrutschen

Die Unwetterlage in Österreich und Slowenien entspannt sich nur langsam. Nachdem es am Wochenende weitere Regenfälle gegeben hatte, brach ein Damm des slowenischen Flusses Mur. Der Dammbruch führte zur Evakuierung von mehr als 500 Menschen im Dorf Dolnja Bistrica, das im Osten des Landes liegt. Die Mur entspringt in Österreich, Der Pegel des Flusses sank gestern kaum, während es einen Lichtblick an der Save gab: die Pegel des größten Flusses Sloweniens fielen gestern deutlich. Trotzdem warnt der Geologische Dienst Sloweniens weiter vor Erdrutschen, da der Boden mit Feuchtigkeit gesättigt ist, was besonders Böden in Hanglage destabilisiert. Bereits am Freitag und Samstag hatten sich in vielen Orten Erdrutsche ereignet.

In der Nacht zum Sonntag war der slowenische Katastrophenschutz in insgesamt 186 Orten 230 Mal im Einsatz. 137 Feuerwehreinheiten führten Schutzmaßnahmen bei Erdrutschen und Überschwemmungen durch, pumpten Wasser aus überschwemmten Gebäuden, beseitigten umgestürzte Bäume, retteten Menschen aus gefährdeten Gebäuden und lieferten dringend benötigte Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente.

Es wurden vier Todesfälle untersucht, um festzustellen, ob sie in Zusammenhang mit den Unwettern standen. Am Ufer der Save in der Hauptstadt Ljubljana wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Am Vortag kamen drei Menschen wahrscheinlich aufgrund der Unwetter ums Leben, darunter zwei niederländische Bergsteiger, die möglicherweise tödliche Blitzschläge beim Wandern erlitten hatten. Fünf weitere Niederländer werden in Slowenien vermisst.

Laut dem slowenischen Ministerpräsident Robert Golob ist es wahrscheinlich, dass Slowenien die größten Schäden durch eine Naturkatastrophe erlitt, seitdem das Land 1991 unabhängig wurde. Der geschätzte Gesamtschaden überschreitet ersten Schätzungen zufolge eine halbe Milliarde Euro. Hauptsächlich wurden Straßen und Energieinfrastruktur zerstört, aber auch Hunderte Wohngebäude. Es wurden auch 3 Brücken zerstört.

In den südlichen österreichischen Bundesländern Kärnten und Steiermark drohten nach neuen heftigen Regenfällen weitere Überschwemmungen. Über 2500 Feuerwehrleute und zahlreiche Soldaten waren in den Bundesländern im Einsatz. (Quelle dpa/reuters)

Unwetter verursachen Naturkatastrophe in Österreich und Slowenien

Überflutungen nach Unwettern in Österreich und Slowenien

In der Nacht zum Freitag wüteten im Süden Österreichs und in Slowenien starke Unwetter, die von einem Tiefdruckgebiet verursacht, das über Italien heranzog. Sturmböen und Starkregen verursachten große Schäden. Es kam zu Überflutungen und Erdrutschen. In Slowenien starben drei Menschen in den Fluten, darunter zwei niederländische Touristen die vom Blitz getroffen wurden.

Nachdem innerhalb weniger Stunden so viel Regen fiel wie sonst in einem ganzen Monat, spielten sich Szenen ab, die früher nur in Katastrophenfilmen zu sehen waren, jedoch mittlerweile immer häufiger auftreten: Kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die ihre Begrenzungen überschritten, Brücken wurden weggerissen und ganze Ortschaften überflutet. Wassergetränkte Berghänge gerieten ins Rutschen und verursachten Murenabgänge. Straßen wurden unterbrochen und Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.

Besonders stark betroffen war in Österreich das Bundesland Kärnten, wo innerhalb von 24 Stunden 200 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergingen. Einige Wetterdienste bezeichneten dies als Rekord und als die stärksten Niederschläge, die jemals in der Region dokumentiert wurden. In der Gemeinde Sankt Paul drohte ein Rückhaltebecken überzulaufen, weshalb mehr als 70 Häuser evakuiert werden mussten. Auch in der Ortschaft Sankt Paul bei Klagenfurt mussten Gebäude geräumt werden.

Die Regierung Sloweniens sprach von dem schlimmsten Hochwasser seit 1991 und bezeichnete die Fluten als Jahrhunderthochwasser. Besonders stark betroffen waren Gemeinden am Ufer des Flusses Savinja. In der Stadt Celje mussten 4000 Personen evakuiert werden. Hart traf es auch die Region Koroska im Norden Sloweniens. Dort wurde viel Infrastruktur zerstört und die Wasser- und Stromversorgung fiel aus.

In der letzten Nacht gab es weitere Regenfälle. Sie waren zwar nicht so ergiebig wie befürchtet, dennoch entspannte sich die Hochwassersituation nicht. Erst wenn die Regenfälle aufhören, ist mit einer Normalisierung zu rechnen. Dann können die Räumarbeiten beginnen.

Auch in Deutschland kam es wieder zu heftigen Unwettern. In Reutlingen kam es zu einem Hagelsturm, der die Straßen mit einer 30 cm dicken Hagelschicht bedeckte. Räumfahrzeuge mussten anrücken, um den Eismassen Herr zu werden.

Naturkatastrophen-News 16.09.22: Adria

Unwetter verursachen katastrophale Sturzfluten im Adriaraum

Starke Unwetter haben in den vergangenen Tagen die Adria getroffen und große Schäden verursacht. Nach vorläufigen Angaben starben mindesten 10 Personen. Mehrere Personen gelten als vermisst. Es waren italienische, kroatische und slowenische Ortschaften betroffen.

Die Unwetter begannen auf der italienischen Seite der Adria. Besonders schlimm traf es die Region Ancona in der ostitalienische Provinz Marken. Innerhalb weniger Stunden fielen bis zu 420 mm Niederschlag, was ungefähr einen Halbjahresdurchschnitt an Regen ausmacht. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die über die Ufer traten. Dabei stiegen die Pegel so schnell an, dass Menschen auf Hausdächer und Bäume klettern mussten, um nicht weggespült zu werden. Das gelang aber nicht jedem und so wurden in Marken mehrere Personen von den Wassermassen erfasst und mitgerissen. Unter den Todesopfern befindet sich 2 Kinder, die mit ihren Müttern unterwegs waren. Eine Mutter überlebte die Katastrophe.

Der Bürgermeister der Kleinstadt Castelleone di Suasa, Carlo Manfredi, sagte in einem Interview mit dem italienischen Sender RAI 24 News: „Wir haben apokalyptische Szenen erlebt. Pflanzen und Bäume wurden wie Zweige weggerissen. Leider suchen wir immer noch nach einem achtjährigen Jungen. Gestern Abend haben wir glücklicherweise die Mutter noch lebend gefunden“. Warnungen vor dem Starkregen soll es nicht nicht gegeben haben.

Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Sie mussten nicht nur Menschen bergen, sondern auch vollgelaufene Keller leerpumpen, Straßen von weggespülten Autos und umgestürzten Bäumen befreien und den Verkehr regeln, da es zu Stromausfällen kam. Der Regen verursachte auch Schlammlawinen.

In Kroatien und Slowenien trafen die Unwetter gestern Nachmittag ein. Starke Windböen deckten Dächer ab und es fiel bis zu 300 mm Niederschlag. Auch hier kam es zu Überflutungen in Ortschaften, als Bäche und Flüsse über die Ufer traten.

Für die Region besteht weiterhin eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe. Es könnten noch weitere 400 mm Niederschlag auf den Quadratmeter fallen. Schuld für die brisante Wetterlage ist die aufgeheizte Adria, über der warme Luftmassen aus dem Süden mit einer kalten Luftströmungen aus dem Norden zusammentreffen.

Schwere Unwetter auch im US-Bundesstaat Kalifornien

Unwetter mit Starkregen trafen auch den US-Bundesstaat Kalifornien. Schlimm betroffen was das San Bernardino County. Es kam zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. Die ausgetrockneten Böden konnten die Wassermassen des Starkregens nicht aufnehmen und wurden erodiert. In den Waldbrandgebieten entstanden besonders ausgeprägte Schlammfluten, in denen sich die Asche der verbrannten Vegetation mischte.