Spanien: Weitere Unwetter in Urlaubsgebieten

Heftige Unwetter in Spanien: Starkregen, Überschwemmungen und die Rolle des Klimawandels

Spanien wird derzeit von einer Serie heftiger Unwetter heimgesucht. Besonders stark betroffen sind Andalusien, Valencia und Katalonien. In Städten wie Íllora (Provinz Granada) führten heftige Regenfälle erneut zu Überschwemmungen von Straßen, überfluteten Häusern und gesperrten Verkehrswegen. Die andalusische Notrufzentrale rief Autofahrer zur Vorsicht auf und warnte vor der Durchquerung überfluteter Gebiete. Trotz der intensiven Regenfälle wurden bislang keine Verletzten gemeldet.

Die Häufung solcher Extremwetterereignisse in Spanien ist kein Zufall. Eine der Hauptursachen liegt in der Erwärmung des Mittelmeers, das derzeit deutlich schneller aufheizt als der globale Durchschnitt. Warme Meeresoberflächen liefern der Atmosphäre zusätzliche Feuchtigkeit und Energie. Treffen diese feucht-warmen Luftmassen auf kältere Luft aus dem Norden, entstehen intensive Gewitterzellen und Starkregenereignisse. Diese meteorologische Konstellation ist besonders typisch für sogenannte „Gota Fría“ oder DANA“-Ereignisse – isolierte Tiefdruckgebiete in höheren Luftschichten, die zu extremen Niederschlägen führen, wie es in den letzten Tagen häufig vorkam. Dabei sind nicht nur Orte an der Küste betroffen, sondern auch Gebiete am Rand von Höhenlagen. Hier kommt es aufgrund von Sturzflute aus den Bergen zu besonders dramatischen Bilder, wie gestern in Íllora am Rand der Sierra Nevada.

Auch blockierende Wetterlagen tragen dazu bei, dass Gewitter länger an einem Ort verweilen, anstatt weiterzuziehen. Die Kombination aus warmem Mittelmeerwasser, feuchten Südwinden und stationären Tiefs sorgt für explosive Niederschläge in kurzer Zeit. Städte und Regionen mit versiegelten Böden oder enger Bebauung sind besonders anfällig, da das Wasser nicht schnell genug abfließen kann und sich schnell Überschwemmungen bilden.

Meteorologen sehen im menschenverursachten Klimawandel einen Verstärker dieser Extremereignisse. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch Starkregen intensiver wird. Gleichzeitig verschieben sich die Regenzeiten, sodass extreme Niederschläge häufiger auch außerhalb der klassischen Herbstsaison auftreten. Reisende sollten sich daher sehr wohl überlegen, ob sie ihre Herbstferien am Mittelmeer verbringen möchten, wobei aktuell das westliche Mittelmeer von den Extremwetterereignissen stärker betroffen ist als das östliche.

Die extremen Unwetterereignisse beschränken sich nicht auf Spanien und den Mittelmeerraum: Entsprechende Meldungen liegen auch aus vielen anderen Staaten vor. In den letzten Stunden gab es z.B. Überflutungen mit Hagel in Bolivien.

Da nach wie vor eine globale Strategie zur Bekämpfung der Erderwärmung fehlt und es Jahrzehnte dauert, bis eine solche Wirkung zeigt, ist eine Verbesserung der Situation nicht in Sicht.

Spanien: Überflutungen in Valencia und Tarragona

Heftige Unwetter in Südostspanien: Rote Alarmstufe in Valencia und Tarragona

In den letzten 24 Stunden ist es erneut zu extreme Regenfälle im Südosten Spaniens gekommen, die zu schweren Überschwemmungen und zahlreichen Schäden geführt haben. Betroffen sind vor allem der Süden der Provinz Valencia sowie Teile von Tarragona. Die spanische Wetterbehörde AEMET warnte frühzeitig vor der außergewöhnlich starken Niederschlagslage und rief in mehreren Regionen die höchste Warnstufe „Rot“ für Unwetter aus.

Die Wetterlage wird durch eine sogenannte DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) verursacht, ein isoliertes Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten, das in Spanien häufig zu extremen Regenfällen im Herbst führt. Die aktuelle DANA, getauft auf den Namen „Alice“, sorgt für massive Luftfeuchtigkeit aus dem Mittelmeer, die auf die Gebirgszüge Valencias und Kataloniens trifft. In der Folge kam es zu starken Niederschlägen mit teilweise über 400 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, insbesondere in der Region Terres de l’Ebre in Tarragona.

Die Folgen der Unwetter sind schwerwiegend: Mindestens 18 Menschen wurden verletzt, eine Person davon schwer. Straßen verwandelten sich in reißende Ströme und Unterführungen standen unter Wasser. Gleise im Raum Valencia wurden überflutet, und der Zugverkehr zwischen Gandia und Xeraco musste eingestellt werden. In Tarragona gingen bei den Rettungsdiensten über 400 Notrufe ein.

Die Landwirtschaft leidet ebenfalls stark: Bauernverbände berichten von erheblichen Schäden an Olivenhainen, Zitrusplantagen und Gemüsefeldern, insbesondere in der Provinz Tarragona, wo die Erntezeit in vollem Gange ist. Katastrophenschutzbehörden haben in Valencia die Situación 1 des Hochwasserplans aktiviert, und Bürger erhielten über das Es-Alert-System Warnungen, Flussquerungen zu meiden und sich von Überschwemmungszonen fernzuhalten.

Meteorologen betonen, dass die außergewöhnliche Intensität der Niederschläge typisch für DANA-Ereignisse ist, die im Herbst auftreten, wenn warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeer auf kältere Luftmassen im Landesinneren trifft. Solche Wetterlagen können binnen Stunden zu lebensgefährlichen Überflutungen führen, weshalb Behörden und Bevölkerung eng zusammenarbeiten müssen.

Spanien: Unwetter suchte Balearen heim

Unwetter auf den Balearen führte zu Überflutungen und Stromausfällen – Flughafen von Ibiza gesperrt

Der Jahrhundertsturm „Alice“, der infolge einer DANA-Depression entstand und seit Tagen im spanischen Mittelmeerraum wütet, hat gestern die Balearen und vor allem Ibiza mit voller Wucht getroffen. Heftige Regenfälle, überflutete Straßen, Strom- und Flugausfälle und massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben zwangen die Behörden, weitreichende Notfallmaßnahmen zu ergreifen. Auf Ersuchen der Balearenregierung entsandte das spanische Verteidigungsministerium am Samstagabend die Militärische Notfalleinheit (UME) auf die Insel Ibiza, um bei den Aufräumarbeiten und dem Schutz der Bevölkerung zu helfen. 

Überflutung Ibiza

Die Katastrophenschutzbehörde aktivierte das Warnsystem „Es-Alert“ und verschickte Notfallmeldungen an alle Mobiltelefone auf Mallorca, Ibiza und Formentera. Darin wurden die Bewohner aufgefordert, Sturzbäche, Flüsse und überschwemmte Gebiete zu meiden sowie tiefliegende Bereiche und Keller nicht zu betreten. Wer sich bereits in gefährdeten Zonen aufhielt, sollte sich in höhere Stockwerke begeben. Die staatliche Wetterbehörde Aemet warnte vor Niederschlagsmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in nur einer Stunde – und bis zu 100 Litern innerhalb von vier Stunden.

Auf Ibiza sorgte der Regen für Chaos: Der Flughafen stellte den Flugbetrieb ein, wovon zum Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern auch deutsche Urlauber betroffen waren. Die Flughafenstraße blieb über Stunden gesperrt, weswegen Reisende im Flughafen festsaßen. Teile der Umgehungsstraßen EI-10 und EI-20 waren nur eingeschränkt befahrbar. Der öffentliche Nahverkehr wurde in mehreren Zonen eingestellt, der zentrale Busbahnhof CETIS war nicht erreichbar. Der Stadtrat von Ibiza entsandte ein Sonderteam aus zwanzig Polizisten und Katastrophenschutzkräften, um überflutete Bereiche abzusichern und den Verkehr zu regeln.

Trotz der dramatischen Wetterlage wurden keine Verletzten gemeldet. Allerdings kam es zu zahlreichen Stromausfällen auf den Inseln. Am schlimmsten traf es Formentera, wo nach einem Blitzeinschlag 576 Haushalte betroffen waren. Während die kleineren Störungen auf Ibiza und Mallorca schnell behoben werden konnten, dauern die Reparaturarbeiten auf den übrigen Inseln an.

Die Präsidentin der Balearen, Marga Prohens, koordinierte die Maßnahmen gemeinsam mit der Katastrophenschutzleitung und kündigte eine erneute Sitzung des Krisenstabs für Sonntagmorgen an. Die orangefarbene Wetterwarnung blieb für alle Inseln bis in die Abendstunden bestehen.

„Alice“ kam nur wenige Tage nach dem Sturm „Gabrielle“, der auf Ibiza Rekordregenmengen von 254 Litern pro Quadratmeter hinterlassen hatte. „Die Stürme zeigten, wie anfällig die Balearen für Starkregen und Überschwemmungen sind – und wie wichtig eine gut koordinierte Notfallreaktion in Zeiten zunehmender Wetterextreme geworden ist.

Spanien: Erneut schwere Unwetter am Mittelmeer

Unwetter infolge von DANA-Tief Alice sorgen für Überflutungen in Alicante und Muria

Das isolierte DANA-Höhentief „Alice“ hat seit vorgestern in mehreren Regionen im Südosten Spaniens massive Regenfälle und weitreichende Überschwemmungen ausgelöst. Besonders betroffen sind die beliebten Urlaubsregionen um Alicante und Murcia, wo die spanische Wetterbehörde AEMET die Alarmstufe Rot aktivierte.

In den letzten Tagen kam es zu heftigen Gewittern mit stundenlangen Starkregen und dem Einschlag von Blitzen. Nach Angaben der AEMET fielen innerhalb von nur 12 Stunden in den Unwetterregionen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Das sind Mengen, die sonst einem gesamten Monat entsprechen. In einigen Küstengebieten, etwa rund um das Kap La Nao, könnten die Gesamtniederschläge 250 bis 300 l/m² überschreiten. Auch im Hinterland von Alicante wurden innerhalb weniger Stunden mehr als 50 l/m² registriert.

Meteorologen führen die Intensität des Ereignisses auf die Kombination kalter Höhenluft mit feuchtwarmer Mittelmeerluft zurück, die über dem westlichen Mittelmeer ein nahezu stationäres Tiefdrucksystem bildete. Dadurch entstehen sogenannte Konvektionszonen, die extrem lokale, aber sehr ergiebige Niederschläge auslösen.

Die Auswirkungen sind gravierend: In der Region Murcia mussten laut der Notrufzentrale mehr als 160 Einsätze gefahren werden: Menschen, die von den Wassermassen in Autos oder ihren Wohnungen eingeschlossen waren, bedurften schneller Hilfe. In Cartagena und Los Alcázares kam es zu Evakuierungen, nachdem mehrere zuletzt ausgetrocknete Flussläufe (Rambla) über die Ufer traten. Ein Lieferwagen wurde in der Rambla de Beniaján von den Fluten mitgerissen.

Die militärische Notfalleinheit wurde in der Nacht entsandt, um überflutete Gebiete zu sichern und Pumpmaßnahmen durchzuführen. Wichtige Überlandstraßen mussten gesperrt werden.

Auch auf den Balearen sorgt DANA „Alice“ für Unruhe: Auf Ibiza und Formentera gelten Unwetterwarnungen der Stufe Orange, mit erwarteten Regenmengen von bis zu 100 l/m² in zwölf Stunden und kräftigen Gewittern.

Die AEMET warnt davor, dass die Lage bis Montag instabil bleibt. Besonders gefährdet seien Tiefebenen und Küstenzonen, wo Sturzfluten jederzeit möglich sind. Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, Wasserläufe zu meiden, Reisen einzuschränken und sich über offizielle Kanäle über die aktuelle Lage zu informieren. Und das, wo bei uns die Herbstferien begonnen haben und sich viele Reisende auf den Weg nach Spanien machen. Bleibt wachsam und vorsichtig!

DANA- Wetterlagen sind für den Herbst im westlichen Mittelmeerraum typisch, treten in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels aber immer häufiger auf und bringen auch größere Regenmengen mit sich, als es früher der Fall war. Zudem entdeckten Klimaforscher nun einen weiteren Effekt, der sich beschleunigend auf den Wandel auswirkt: Durch die warmen Meere lösen sich tiefe Regenwolken in einigen Erdregionen immer schneller auf, wodurch sich der Rückstrahleffekt der Wolken verringert. In der Höhe bilden sich dagegen dünne Schleierwolken, die Wärmestrahlung in der Atmosphäre einschließen. Dadurch kommt es zu einer weiteren Beschleunigung der Erderwärmung.

Spanien: Unwetter erreichen Küstenregion Valencia

Heftige Unwetter erreichen spanische Mittelmeerküste und setzen Valencia und Aragón unter Wasser

Nachdem vorgestern bereits Saragossa überflutet wurde, erreichten die Starkregen produzierenden Ausläufer des einstigen Tropensturms Gabrielle die spanische Ostküste rund um Valencia. Die Stadt sowie Teile Aragoniens und Kataloniens sind von den schweren Unwettern getroffen worden. Die Regenfälle brachten binnen weniger Stunden enorme Wassermengen mit sich. Die nationale Wetterbehörde AEMET rief für mehrere Regionen die zweithöchste Warnstufe Orange und zeitweise sogar Rot aus.

Besonders betroffen ist die Region Valencia. Innerhalb von zwölf Stunden fielen dort stellenweise über 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Lokale Wetterstationen meldeten in Orten wie Gandía sogar mehr als 350 Liter Niederschlag. Flüsse und Trockenflüsse traten über die Ufer, in Aldaia etwa der Barranco de la Saleta am Bonaire-Damm.

Besonders dramatisch war die Lage in einigen Gemeinden westlich von Valencia, wo die Sierra Calderona in die Küstentiefebene übergeht. Dort, wo es noch ein steiles Gefälle am Fuß der Berge gab, kam es zu Sturzfluten. Sie verwandelten Straßen in reißende Wildbäche, die auch Autos mitrissen.

Die Wassermassen legten Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Mehrere Metro- und Straßenbahnlinien konnten nicht mehr fahren, auf einzelnen Streckenabschnitten wurde der Schienenverkehr vollständig eingestellt. Zahlreiche Vororte Valencias waren zeitweise nur noch mit Bussen erreichbar. Auch auf den Straßen herrschte Chaos: Nach Angaben der Verkehrsbehörde DGT waren allein in den Provinzen Valencia und Castellón acht wichtige Verbindungen blockiert. Das öffentliche Leben kam größtenteils zum Erliegen.

Die Regionalregierung reagierte mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen. Schulen, Universitäten und Kindergärten blieben geschlossen, in vielen Fällen wurde auf Online-Unterricht umgestellt. Auch Parks, Bibliotheken und Friedhöfe wurden gesperrt. Die Bevölkerung erhielt über das staatliche Warnsystem ES-Alert SMS-Nachrichten direkt aufs Handy, um vor den Gefahren durch Sturzfluten und Überschwemmungen gewarnt zu werden.

Weitere Regenfälle erwartet

Meteorologen warnen, dass sich die Lage noch zuspitzen könnte, denn der ehemalige Tropensturm traf auf die als DANA bekannte Wetterlage, die im westlichen Mittelmeerraum besonders im Herbst auftritt. Laut Prognosen sind in den kommenden Stunden lokal bis zu 450 Liter Regen pro Quadratmeter möglich – ein Extremwert, der schwerste Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen auslösen könnte.

Rückblick: Katastrophe mit vielen Toten im Vorjahr

Die aktuellen Ereignisse rufen Erinnerungen an die verheerende Unwetterserie im Herbst 2024 wach, als in der Region Valencia mehr als 230 Menschen ums Leben kamen. Auch wenn die Behörden diesmal schneller reagiert haben, bleibt die Sorge groß, dass sich die Situation erneut zu einer Katastrophe entwickeln könnte.

Saragossa: Starke Unwetter verursachten Überflutungen

Saragossa versinkt im Regen: starke Überschwemmungen nach heftigen Unwettern

In weiten Teilen der spanischen Provinz Saragossa und der gleichnamigen Stadt kam es am Sonntagabend nach lange anhaltenden Unwettern mit Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Betroffen waren zahlreiche Gemeinden wie Cuarte de Huerva, Cadrete, La Puebla de Alfindén und La Muela. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Keller und Garagen liefen voll Wasser, und Fahrzeuge standen bis zu den Fenstern im Wasser. Besonders hart getroffen wurde der Stadtteil Valdespartera, in dem binnen weniger Stunden über 74 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen.

Die Feuerwehr von Saragossa registrierte mehr als 100 Einsätze allein in der Stadt, in den Notrufzentralen gingen fast 1700 Hilferufe ein. In María de Huerva mussten rund 200 Menschen evakuiert werden, teils wegen Überflutungen, teils aufgrund eines Gaslecks. In Cuarte de Huerva verbrachten etwa 50 Anwohner die Nacht im Rathaus, da ihre Häuser nicht mehr bewohnbar waren. Auch ein Bus mit circa 30 Personen kam nahe der Ciudad Deportiva in Saragossa nicht mehr weiter. Der Straßenbahnverkehr wurde teilweise eingestellt und mehrere Landstraßen waren temporär gesperrt. Auch die Stromversorgung war in einigen Gebieten unterbrochen.

Videos und Fotos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelten und nicht nur Unrat und Müllcontainer mit sich rissen, sondern auch Autos. Als das Wasser heute zurückwich, blieb brauner Schlamm zurück.

Meteorologen führen das extreme Wetter auf eine DANA – eine Depresión Aislada en Niveles Altos – zurück. Dabei handelt es sich um eine isolierte Tiefdruckzone in höheren Luftschichten, die sich nur langsam bewegt und über Stunden oder sogar Tage hinweg heftigen Regen auf ein Gebiet bringt. Die DANA sorgt dafür, dass lokal extreme Regenmengen fallen, die Boden und Kanalisation nicht aufnehmen können. In Saragossa und Umgebung ist dieser Effekt durch die vielen Barrancos (Trockenflüsse), die bei Starkregen schnell über die Ufer treten, besonders gefährlich.

Die Überschwemmungen in Saragossa hängen eng mit der Topografie der Region und dem lokalen Flusssystem zusammen. Die Stadt liegt auf der flachen Ebene des Ebrobeckens, wodurch Regenwasser nur langsam abfließt. Zwar trat der Ebro selbst derzeit nicht über die Ufer, doch kleinere Nebenflüsse wie die Huerva und die lokalen Barrancos, darunter der berüchtigte „Barranco de la Muerte“, führten durch die extremen Regenmengen zu schnellen Überflutungen. Die Kombination aus heftigen Niederschlägen, flacher Landschaft und konzentrierten Wasserläufen erklärt, warum Straßen, Keller und Wohngebiete in kurzer Zeit unter Wasser standen und die Stadt vor große Herausforderungen stellte.

Meteorologen und Behörden beobachten die Lage weiterhin genau. Die Unwetterfront zieht nach Osten, Richtung Valencia und Katalonien, und es besteht die Gefahr, dass weitere Gebiete von Überflutungen betroffen werden. In Valencia werden bis zu 200 Liter Niederschlag erwartet. In der flachen Küstenebene besteht eine besonders hohe Überflutungsgefahr.

Der Vorfall erinnert stark an die katastrophalen Überschwemmungen im Oktober 2024, als eine ähnliche DANA in der Region Valencia wütete. Damals kamen über 200 Menschen ums Leben, tausende verloren ihr Zuhause, und ganze Stadtteile standen unter Wasser. Experten warnen, dass solche Wetterlagen durch den Klimawandel in Zukunft häufiger und intensiver auftreten könnten. Die aktuelle Situation in Saragossa zeigt erneut, wie anfällig städtische und ländliche Gebiete in Spanien für extreme Niederschläge und Sturzfluten sind.

Spanien: Erdbeben M 5,2 erschüttert Urlaubsregion am Mittelmeer

Erdbeben Mb 5,2 erschüttert spanische Mittelmeerküste bei Almeria – Angst vor noch stärkerem Erdbeben

Datum: 14.07.2025 | Zeit: 05:13:28 UTC | Koordinaten: 36.616 ; -1.911 | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Almeria, 14.07.2025Heute Morgen um 07:13:28 Uhr MESZ bebte die Erde im Mittelmeer auf der Höhe von Almería am gleichnamigen Küstenabschnitt zwischen Alicante und Málaga in Andalusien. Das Erdbeben hatte ein Epizentrum, das 24 Kilometer ost-südöstlich von San José lag. In dem Dorf leben nur etwa 1000 Menschen. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe lokalisiert, was bedeutet, dass es sich um ein flach liegendes Beben handelt – die genaue Tiefe ist jedoch noch nicht abschließend ermittelt.

Erdbeben Spanien. © EMSC

Die oben genannten Daten stammen vom EMSC. Das spanische IGN kommt auf abweichende Werte: Demnach hatte das Beben eine Magnitude von 5,4 und eine Herdtiefe von nur 3 Kilometern. Es gab mehrere Nachbeben.

Zahlreiche Menschen wurden von dem mittelstarken bis starken Erdstoß aus dem Schlaf gerissen. Wer bereits wach war, hörte zunächst ein tiefes Grollen, als sich die ersten Erdbebenwellen näherten, um kurz darauf so heftig durchgeschüttelt zu werden, dass es den einen oder anderen von den Beinen riss. Fenster klirrten, Giebel ächzten, und das Geschirr tanzte in den Regalen. Möglicherweise bildeten sich auch Risse in Gebäuden und Straßen, doch Berichte über Schäden liegen bislang nicht vor.

Der Erdstoß wurde in mehr als 50 Städten in einem Umkreis von über 400 Kilometern um das Epizentrum deutlich wahrgenommen und traf auch die Costa del Sol, die bei Touristen sehr beliebt ist. Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor. Die Bebenzeugen beschrieben den Erdstoß überwiegend als ungewöhnlich stark. Er dauerte bis zu 10 Sekunden und rüttelte die Gebäude in der Nähe des Epizentrums heftig durch. Auch in Marokko, an der gegenüberliegenden Küste des Mittelmeeres, war das Beben spürbar.

Tektonische Einordnung des Erdbebens

Es war ein rein tektonisches Beben, das sich wahrscheinlich am Carboneras-Störungssystem ereignete. Dabei handelt es sich um eine linksseitige Transformstörung, die zur Betischen Scherzone gehört und in Richtung Nordost–Südwest verläuft. Im Nordosten kommt sie vom Festland und mündet in der Mitte des Mittelmeeres in die größere Störung des Alborán-Rückens. Auf der EMSC-Shakemap ist das Epizentrum zwischen diesen beiden Störungssystemen eingetragen, liegt aber näher an der erstgenannten Störung.

Das Carboneras-Störungssystem war auch im Jahr 1522 für ein verheerendes Erdbeben mit einer geschätzten Magnitude von 6,8 bis 7,0 verantwortlich, das die Stadt Almería in Schutt und Asche legte und viele weitere Ortschaften der Region schwer in Mitleidenschaft zog. Damals fanden über 1000 Menschen den Tod. Sollte sich ein solches Beben heute wiederholen, wäre vermutlich mit deutlich höheren Opferzahlen zu rechnen. Entsprechend groß ist die Sorge, dass es sich bei dem aktuellen Erdstoß um ein Vorbeben eines noch stärkeren Bebens handeln könnte.

Pico del Teide: Erdbeben unter dem Vulkan

Seismische Aktivität am Pico del Teide: Vulkan bleibt unter Beobachtung

Santa Cruz de Tenerife, 22.06.2025 – Der Vulkan Pico del Teide liegt auf der Kanareninsel Teneriffa und ist nicht nur der höchste Berg Spaniens und das Wahrzeichen von Teneriffa, sondern auch der höchste Vulkan des politischen Europas. Nun steht er erneut im Fokus wissenschaftlicher Aufmerksamkeit, denn seit Mai dieses Jahres wurden im Bereich des Vulkans mehr als 160 Mikrobeben registriert.

Die meisten der Erschütterungen ereigneten sich in Tiefen von fünf bis fünfzehn Kilometern und wiesen nur geringe Magnituden zwischen 0,5 und 2,1 auf. Zwar wurden sie von der Bevölkerung nicht gespürt, doch die Häufung und Konzentration der Beben haben die Aufmerksamkeit der Geoforscher auf den Vulkan gelenkt.
Das Nationale Geographische Institut (IGN) und das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) beobachten die Entwicklungen genau. Beide Institutionen betonen, dass derzeit kein Hinweis auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch vorliegt. Vielmehr handelt es sich um typische innere Prozesse eines aktiven Vulkans. Neben seismischen Schwärmen wurden auch leichte Bodenverformungen gemessen, allerdings ohne erhöhte Schwefeldioxid-Emissionen oder gestiegene Gastemperaturen. Allerdings emittiert der Pico del Teide seit Monaten größere Mengen Kohlendioxid. Dieses magmatische Gas erreicht die Erdoberfläche als Erstes und stammt von Magma, das sich tief unter dem Vulkan ansammelt. Sobald der Druck in dieser Magmaansammlung einen kritischen Wert überschreitet und die Menge des Magmas groß genug ist, kann die Schmelze aufsteigen, was zu einer Eruption führen könnte.

Nemesio Pérez, wissenschaftlicher Leiter von INVOLCAN und María José Blanco vom IGN meinen, dass solche Prozesse an einem Vulkan zu erwarten sind, und verweisen auf mögliche Fluidbewegungen, die in der Tiefe Gesteinsbrüche verursachen.

Die Warnstufe bleibt auf Grün, der niedrigsten Stufe eines unruhigen Vulkans. Behörden rufen dazu auf, sich über offizielle Kanäle zu informieren und keine Spekulationen oder Falschmeldungen in sozialen Medien zu verbreiten. Der Teide bleibt vorerst ruhig, wird aber aufmerksam beobachtet.

Übrigens gab es heute in 28 Kilometern Tiefe ein Beben Mb 1,8, unter der Südwestflanke des Vulkans. Solche Erschütterungen sind typisch für Magma, das vom oberen Erdmantel in die Erdkruste aufsteigt. Östlich von Gran Canaria ereignete sich noch ein Beben Mb 2,7, ebenfalls in großer Tiefe.

Blackout: Ursache weiterhin unklar

Ursachenforschung zum Blackout in Spanien und Portugal halten an – Auch Störungen in England und Grönland gemeldet

Der massive Blackout, der am Montag weite Teile der liberischen Halbinsel getroffen hatte und zu massiven Stromausfällen in fast ganz Spanien und Portugal führte, ist inzwischen zum größten Teil behoben. In indirekter Folge des Stromausfalls starb eine dreiköpfige Familie an einer Kohlenmonoxidvergiftung, die in einem geschlossenen Raum ein Notstromaggregat betrieben hatte.

Inzwischen gibt es Berichte, dass es auch in Grönland und Großbritannien Störungen gab. In Großbritannien gingen mehrere Kraftwerke automatisch vom Netz und in Grönland kam es zu starken Einschränkungen verschiedenster Kommunikationsdienste, die zum größten Teil auf eine Störung eines Satelliten-Netzwerkes zurückgingen, dessen Betreiber auf Gran Canaria (Kanarische Inseln) sitzt. Auf Gran Canaria selbst fiel der Strom aber nicht aus, so dass es hier wohl keine Verbindung zum Blackout in Spanien gibt. Obgleich es nicht nachgewiesen ist, dass es zwischen den Ereignissen einen Zusammenhang gibt, erscheint es mir aber als wahrscheinlich.

Die Gründe für den ungewöhnlich starken Blackout sind noch weitergehend unklar, doch es gibt Spekulationen, dass ein Naturphänomen hierfür verantwortlich sein könnte, wodurch sich die Ereignisse dann wieder gut in die Thematik auf Vnet einordnen: Ungewöhnlich hohe Temperaturschwankungen in einem Teil von Spanien könnten demzufolge große Überland-Stromleitungen buchstäblich aus dem Takt gebracht haben, wodurch sich Kraftwerke automatisch abschalteten. Wird Wechselstrom durch die Leitungen gejagt, schwingt er mit einer Frequenz von 50 Hz. Es gibt nur eine sehr geringe Toleranz gegenüber Abweichungen und die Kraftwerke gehen bereits bei einer Schwankung der Frequenz von 0,2 Hz vom Netz.

Diskutiert wird auch, ob die Stromausfälle durch Probleme in einem großen Photovoltaik-Netzwerk verursacht worden sein können, das zahlreiche private Anlagen kontrolliert.

Obgleich auch noch Ermittlungen in Richtung Cyberattacke und Sabotage geführt werden, gibt es bis jetzt keine konkreten Hinweise hierauf.
Meiner Meinung nach sollte man die Sonnenaktivität nicht aus dem Fokus verlieren. Entweder gab es hier einen Strahlungssturm, den die Astronomen nicht auf dem Schirm haben, oder eben die Abwesenheit dieser Strahlung könnte die Netzwerke aus dem Takt gebracht haben: Wie in meinem Artikel am Montag erwähnt, war die Sonnenaktivität am Montag ungewöhnlich gering, so dass die geringe Hintergrundstrahlung die Stromfrequenzen beeinflusst haben könnte.

In Deutschland macht man sich inzwischen auch Gedanken darüber, ob es bei uns zu einem vergleichbaren Blackout kommen könnte. Schon allein durch die starken Schwankungen durch einen Überfluss und ein Fehlen an Ökostrom muss unser Netz einiges aushalten, doch in den letzten Jahren stand es regional schon öfters vor Abschaltungen aufgrund erwähnter Schwankungen im Stromangebot. Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Elektrifizierung durch E-Autos und Wärmepumpen wird das Stromnetz immer mehr belastet und wir immer abhängiger von seiner Funktion. Hier werden in den nächsten Jahren gewaltige Investitionen und Anstrengungen nötig sein, um auch in Zukunft ein stabiles Netz zu garantieren, wobei es offenbar immer zu überregionalen Störungen kommen kann. Der Blackout auf der Iberischen Halbinsel verursachte auf jeden Fall Schäden in Milliardenhöhe.