White Island: Ascheemissionen am Whakaari halten an

Whakaari auf White Island bleibt aktiv – Ascheemissionen halten an

Der neuseeländische Vulkan Whakaari auf White Island zeigt weiterhin vulkanische Aktivität. Neue Beobachtungen der Forscher von GeoNet bestätigen anhaltende Asche- und Gasemissionen. Der Alarmstatus bleibt auf Stufe „3“.

In den vergangenen Wochen registrierten Forscher bei mehreren Überwachungsflügen sowie durch Satellitenanalysen eine nahezu durchgehende Emission von Dampf, Gas und geringen Mengen Vulkanasche aus dem aktiven Hauptschlot. Sichtbar ist die Aschefahne bei guten Wetterbedingungen auch von der Küste der Bay of Plenty sowie über Webcams in Whakatāne und Te Kaha.

Die Ascheemissionen erreichen bei schwachem Wind Höhen von bis zu 600 Metern über dem Krater. Herrschen starke Winde vor, dann breitet sich die Eruptionswolke über viele Kilometer aus und steigt weniger hoch auf. Die geringen Aschekonzentrationen stellen laut GNS Science keine akute Gefahr für die Bewohner der Nordinsel dar. Über White Island selbst wurde leichter Ascheregen festgestellt. Das VAAC Wellington hat in den vergangenen Tagen mehrere Warnungen veröffentlicht – unter anderem, weil die Asche in den kontrollierten Luftraum eindringen kann. Dies führte vereinzelt zu Flugausfällen.

Die Temperaturmessungen an den Schloten zeigen einen leichten Anstieg. Aktuell werden rund 460 Grad Celsius gemessen – deutlich unter den Spitzenwerten von 650 Grad, wie sie in den Jahren 2020 und 2021 registriert wurden, allerdings sind sie so hoch, dass sie vermuten lassen, dass das Magma im Fördersystem hoch steht. Auf nächtlichen Webcamaufnahmen ist im Infrarotbereich eine thermische Anomalie zu identifizieren.

Neben den Emissionen wurden auch schwache Explosionen festgestellt: Bei den letzten Beobachtungsflügen wurden einige neue Einschlagkrater in der Nähe des Hauptschlots registriert. Die Aktivität des Vulkans könnte sich weiter steigern.

Die Vulkanwarnstufe bleibt auf Stufe 3, was einem kleineren Vulkanausbruch entspricht. Der Flugwarnungs-Farbcode steht weiterhin auf Orange.

White Island: Whakaari in Eruption

Aktivitätssteigerung am Whakaari auf White Island – Vulkanologen dürfen wohlmöglich bald wieder die Insel betreten

Der neuseeländische Vulkan Whakaari auf der Insel White Island ist in den letzten Tagen aktiver geworden und eruptiert Vulkanasche, die laut einer VONA-Meldung des VAAC Wellington bis auf eine Höhe von 1000 Metern über dem Meeresspiegel aufsteigt. Da sich der Kraterboden nur wenige Dutzend Meter über dem Meeresspiegel befindet, entspricht das auch ungefähr der Höhe der Aschewolke über dem Krater.

Die Livecam bei Whakatāne an der Nordküste der Nordinsel liefert eine Fernaufnahme des Geschehens. Ansonsten gibt es überraschend wenige Informationen, da die Messinstrumente auf der Insel seit sechs Jahren außer Betrieb sind. Das zuständige Observatorium GeoNet hat bislang nicht über die Aktivitätssteigerung berichtet – das letzte Update zu Whakaari liegt bereits drei Wochen zurück. Damals wurde vor gelegentlichen Explosionen mit Ascheemissionen gewarnt, und der Alarmstatus wurde auf Stufe 3 erhöht.

Seit der verhängnisvollen Eruption im Jahr 2019 sind die Vulkanologen auf Daten der Fernerkundung angewiesen. Damals ereignete sich eine starke phreatomagmatische Eruption, bei der 22 Touristen starben und 25 schwer verletzt wurden. Sie befanden sich in geführten Gruppen auf der Insel. Der Ausbruch bedeutete nicht nur das abrupte Ende des Vulkantourismus auf White Island, sondern zerstörte auch fast die gesamte Überwachungsausrüstung. Diese hatte zwar deutliche Warnsignale geliefert, doch wurden diese von den Vulkanologen ebenso wie von den Reiseveranstaltern, die Touristen zur Insel brachten, nicht ausreichend ernst genommen. Eine dritte beteiligte Partei ist die Familie Buttle, in deren Besitz die Insel steht. Es kam zu einem Prozess, bei dem sowohl Reiseveranstalter als auch die Inselbesitzer zunächst für schuldig befunden wurden. Die Angehörigen der Opfer und die Überlebenden erhielten insgesamt zehn Millionen Neuseeland-Dollar Entschädigung. Vulkanologen wurden ebenfalls angeklagt, jedoch freigesprochen.

Seitdem ist Forschern der Zugang zur Insel untersagt. Laut neuseeländischen Medien laufen derzeit Gespräche zwischen Regierungsvertretern und der Eigentümerfamilie, um eine Rückkehr von Wissenschaftlern zu ermöglichen, damit neue Instrumente installiert werden können. Zwar existieren auf der Nordinsel einige Überwachungsgeräte, doch da White Island rund 50 Kilometer vor der Küste liegt, sind diese zu weit entfernt, um Tremor oder Bodendeformationen am Whakaari zu registrieren. Auch visuelle Überwachung durch Fernrohre und Livecams funktioniert auf diese Entfernung nur eingeschränkt. So blieben viele kleinere Eruptionen unbemerkt, und morphologische Veränderungen im Krater wurden nur bei seltenen Überwachungsflügen festgestellt. Eine verlässliche Überwachung der vulkanischen Aktivität ist aus Sicht des Katastrophenschutzes auf Dauer unverzichtbar.

Juristische Wende auf Neuseeland

Sehr wahrscheinlich zeigt sich die Familie Buttle nun verhandlungsbereit, weil das Gerichtsurteil gegen sie am 28. Februar dieses Jahres in der Revision aufgehoben wurde. Der neuseeländische High Court hob die Verurteilung der Whakaari Management Limited (WML) auf. Das Unternehmen, das sich im Besitz der Brüder Andrew, James und Peter Buttle befindet, war zuvor wegen Verstößen gegen das neuseeländische Arbeitsschutzgesetz im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch verurteilt worden. Das Gericht folgte jedoch der Argumentation, dass man als Landbesitzer keine Kontrolle über die touristischen Aktivitäten auf der Insel ausgeübt habe und somit nicht gegen arbeitsrechtliche Vorschriften verstoßen habe.

Das Urteil ist insofern wegweisend, als es deutlich macht, dass Eigentümer, die lediglich Land zur Verfügung stellen, nicht automatisch für die Sicherheit von touristischen Aktivitäten verantwortlich sind, die von Dritten organisiert werden. Ein Gedankenkonzept, das vielleicht auch auf andere Vulkane wie Stromboli übertragbar wäre – und damit zumindest Individualreisenden wieder ermöglichen könnte, solche Orte eigenverantwortlich zu betreten.

Weiterführende Links: White Island in Neuseeland

White Island: Erhöhung der Alarmstufe am Whakaari

Vulkanische Aktivität am Whakaari auf White Island nimmt zu – Alarmstufe auf Stufe 3 angehoben

Auf dem neuseeländischen Inselvulkan White Island/Whakaari hat die Vulkanaktivität in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Darum hat die Überwachungsbehörde GNS Science die Vulkanalarmstufe auf Stufe 3 angehoben. Das bedeutet, dass es jederzeit und ohne weitere Vorwarnung zu starken Eruptionen kommen kann. Auch der Alarmcode für den Flugverkehr steht auf „Orange“, was auf eine mögliche Beeinträchtigungen des Luftverkehrs durch Vulkanasche hinweist.

Die Entscheidung zur Anhebung der Warnstufe basiert auf einer Reihe von Beobachtungen: Sowohl Webcams in Whakatāne und Te Kaha als auch Satellitenbilder zeigen vermehrt dunklere Dampfwolken die geringe Mengen Vulkanasche enthalten. Auch bei jüngsten Überflügen wurden neu entstandene Kraterstrukturen entdeckt, die auf kleinere Explosionen hinweisen. Außerdem wurden frische Lavabrocken entdeckt, die mehrere Hundert Meter weit aus dem Hauptschlot geschleudert  wurden. Es gibt also explosive Aktivität, die mit den Methoden der Fernerkundung nicht immer dokumentiert werden können.

„Die Aktivität bleibt derzeit auf einem niedrigen eruptiven Niveau, aber sie hat zugenommen“, heißt es in der Mitteilung von GNS Science. Besonders auffällig sei der leichte, aber kontinuierliche Anstieg der Schwefeldioxid-Emissionen, wie Satellitendaten belegen. In Küstennähe kann bei bestimmten Windverhältnissen ein starker Schwefelgeruch wahrgenommen werden. Derzeit gehen die Experten jedoch nicht davon aus, dass Ascheregen bewohnte Gebiete erreicht.
Gefährlicher Ort mit dramatischer Vergangenheit

White Island ist ein aktiver Stratovulkan rund 48 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel in der Bay of Plenty. Rund 70 % des Vulkans liegen unter Wasser – nur der Kraterbereich ragt als Insel aus dem Meer. Trotz seiner abgelegenen Lage zählt Whakaari zu den aktivsten Vulkanen Neuseelands und steht unter ständiger Beobachtung.

Traurige Bekanntheit erlangte die Insel im Dezember 2019, als eine plötzliche Explosion 22 Touristen tötete, die auf White Island unterwegs waren. Seitdem ist der Zugang zur Insel -die sich in Privatbesitz befindet- für Besucher gesperrt. Auch die Überwachung wurde erschwert, da sämtliche Messinstrumente vor Ort durch die Eruption zerstört wurden. GNS Science stützt sich seither auf Ferndaten, Drohnenflüge und Satellitenmessungen.

Whakaari auf White Island erzeugte stärkere Eruption

Ein Observierungsflug enthüllte Spuren einer stärkeren Eruption auf White Island

Der neuseeländische Vulkan Whakaari bildet die Insel White Island, die in der Bay of Plenty liegt. Wie GeoNet berichtet, emittiert der Vulkan seit Wochen große Mengen Dampf, in dem immer wieder Vulkanasche beigemischt ist.

Auf einem jüngst durchgeführten Überwachungsflug, der in erster Linie der Gasmessung diente, entdeckten die Forscher zudem neue Impaktkrater, die durch die Eruption von vulkanischen Bomben und Blöcken entstanden sein müssen. Die Einschlagkrater fanden sich in einer Entfernung von 600 Metern zum Förderschlot, der sich in letzter Zeit deutlich vergrößert hat.

Möglicherweise gab es auch eine Serie stärkerer Explosionen, die jedoch offenbar im Verborgenen abliefen. Daher sind sowohl der genaue Zeitpunkt als auch die Häufigkeit dieser Ereignisse unbekannt. Die Auswirkungen beschränkten sich bisher auf den Boden des Kraters.

Kurzfristig könnten weitere explosive Ereignisse den Kraterboden und die unmittelbare Umgebung der Insel beeinflussen, die Küste bleibt jedoch unberührt.

Temperaturmessungen des aktiven Schlots ergaben einen Anstieg von 22 °C im Januar auf 36 °C am Freitag. Dieser Wert bleibt jedoch unter den 58 °C, die im August gemessen wurden.

Webcams in Whakatāne und Te Kaha haben wiederholt Dampfwolken und Gasfahnen aufgezeichnet, die eine schwankende, aber geringe Menge an Vulkanasche enthalten. Zudem wurden auf Satellitenbildern gelegentlich geringe Aschekonzentrationen in der Fahne entdeckt. Von der Küste aus ist diese manchmal als dunstige Spur sichtbar, die mit dem Wind vom Vulkan wegzieht.

Bei Nordwind können Anwohner an der Küste der Bay of Plenty gelegentlich Vulkanasche oder Schwefelgeruch wahrnehmen.

Die Vulkanwarnstufe liegt weiterhin bei Stufe 2, während der Flugwarnungscode auf Orange bleibt.

Whakaari ist ein aktiver Vulkan, der sich 48 Kilometer vor der Küste von Whakatāne befindet. Bei einem Ausbruch im Jahr 2019 kamen 22 Menschen ums Leben.

Übrigens manifestierte sich gestern vor der Südküste der neuseeländischen Südinsel ein starken Erdbeben Mw 6,6. Das Hypozentrum wurde vom GFZ in einer Tiefe von 24 Kilometern verortet. Einen direkten Zusammenhang zum Vulkan im Norden gibt es nicht.

Neuseeland: Steigende Aktivität am Whakaari

 

Aktivitätszunahme am Whakaari auf White Island – Erhöhung der Alarmstufe für den Flugverkehr

Der neuseeländische Vulkan Whakaari auf White Island zeigt Schwankungen im Ausstoß von Dampf, Gas und Vulkanasche. Die Vulkanalarmstufe bleibt weiterhin auf 2, während der Flugfarbcode aufgrund aktueller Entwicklungen auf Orange angehoben wird.

In der vergangenen Woche zeigten die GeoNet-Webcams in Whakatāne und Te Kaha, die einen Fernblick auf den Inselvulkan ermöglichen, große Dampfwolken, die auch geringe Mengen Asche enthielten. Am Wochenende identifizierten Mitarbeiter des MetService anhand von Satellitenbildern geringe Mengen Vulkanasche in der Wolke, die von der Küste aus als schwacher Dunst sichtbar war.

An mehreren Tagen der vergangenen Woche registrierten Satelliten Schwefeldioxidemissionen, die bei Nordwind möglicherweise als Schwefelgeruch an der Küste wahrgenommen wurden.

Die Emissionen von Dampf, Gas und Asche bleiben, wie bereits in den letzten Monaten, variabel. Die aktuelle Aktivität entspricht moderaten bis erhöhten Unruhen, weshalb die Vulkanalarmstufe auf Stufe 2 bleibt. Aufgrund der jüngsten Beobachtungen von Ascheemissionen wurde der Flugfarbcode jedoch auf Orange erhöht. Da derzeit keine Echtzeit-Überwachungsdaten vorliegen, besteht erhebliche Unsicherheit über das tatsächliche Niveau der vulkanischen Aktivität, die ohne oder mit nur geringer Vorwarnung eskalieren könnte.

Der Grund für das fehlende Echtzeitmonitoring liegt in der schweren Eruption von 2019, als infolge einer phreatomagmatischen Explosion 22 Vulkantouristen ums Leben kamen und 25 Menschen teils schwer verletzt wurden. Bei der Eruption wurden große Teile der Überwachungsausrüstung zerstört, und das Betreten der Insel, die sich in Privatbesitz befindet, wurde untersagt. Offenbar sind davon auch die Vulkanologen betroffen.

White Island liegt etwa 48 km nordöstlich der neuseeländischen Nordinsel in der Bay of Plenty. Die nächstgelegene Küstenstadt ist Whakatāne, von wo aus früher Touristenboote zur Insel starteten. Ich habe diesen Ort auf meiner Neuseeland-Reise 2009 besucht und fand ihn sehr beeindruckend.

Übrigens, heute gab es in unmittelbarer nähe zu White Island ein Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre. Außerdem zeigt auch der neuseeländische Vulkan Ruapehu Anzeichen vulkansicher Unruhe und die Wassertemperatur des Kratersees nimmt zu. Aktuell liegt sie bei 20 Grad.

White Island: Ascheemissionen am 13.01.25

Der Vulkan White Island (Whakaari) emittiert Vulkanasche – Alarmstatus angehoben

Der Vulkan Whakaari auf der Insel White Island im Norden von Neuseeland emittiert wieder Vulkanasche. Das geht aus einer Meldung von GeoNet hervor. Demnach stößt der Inselvulkan eine Dampfwolke aus, die Vulkanasche enthält und einige Hundert Meter hoch aufsteigt. Die Emission wird als mäßig stark und passiv beschrieben. Was passiv in diesem Zusammenhang bedeutet, ist mir weniger klar, denn für gewöhnlich werden Asche-Dampfwolken aus Schloten ausgestoßen, die unter erheblichem Druck stehen. Wahrscheinlich meint man damit, dass keine explosiven Eruptionen stattfinden. Dennoch scheint genug Druck im System zu sein, dass man den Alarmstatus für den Flugverkehr vorsichtshalber auf „Orange“ erhöhte. Die Vulkanalarmstufe bleibt weiterhin auf Stufe 2.

In den letzten zwei bis drei Wochen hat der Vulkan hauptsächlich schwache bis mäßige Dampf- und Gaswolken ausgestoßen. Dabei wurden immer wieder sehr geringe Mengen Vulkanasche festgestellt, die in Windrichtung der Insel neblige Bedingungen verursachten. Die neuseeländische Wetterbehörde hat an einigen Tagen ebenfalls geringe Mengen Vulkanasche in Satellitendaten nachgewiesen. Der vorherrschende Südwind trägt die Aschewolke derzeit vom Festland weg.

Die Emissionen sind auf Webcams in Whakatāne und Te Kaha sowie auf Satellitenbildern sichtbar und werden regelmäßig beobachtet. Diese Erkenntnisse aus den Beobachtungen dienen als Grundlage für die Neubewertung des Flugfarbcodes. Seit der Katastrophe von 2019 sind auf der Insel keine Sensoren bzw. Messstationen mehr vorhanden, daher stützt sich die Überwachung von Whakaari auf Fernkameras und Satellitenbilder.

Nicht kommuniziert wurde, warum keine Messstationen mehr auf der Insel sind. White Island ist Privatbesitz und es stellt sich die Frage, ob die Besitzer nach der Katastrophe von 2019 keine Wissenschaftler mehr auf die Insel lassen, Gerichte ein generelles Betretungsverbot ausgesprochen haben oder ob sich diese nicht trauen. Meiner Meinung nach eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme, und als Vulkanologe muss man bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen. Generell kann es an jedem Vulkan zu überraschenden Eruptionen kommen, nicht nur auf White Island. Wenigstens an der Küste könnte man noch eine Messstation betreiben und ggf. einen Schutzbunker errichten, wie sie am Stromboli aufgestellt wurden, um Touristen zu schützen, als man noch hoch durfte. Nachdem man in Neuseeland jahrzehntelang die Gefahren völlig ignoriert hatte und Touristengruppen durch den Krater hatte spazieren lassen, praktiziert man nun das völlige Gegenteil davon und lässt nicht einmal mehr Wissenschaftler auf die Insel.

White Island: Whakaari dampft

Whakaari auf White Island in Neuseeland erhöht Aktivität – Alarmstatus für Flugverkehr angehoben

Auf White Island stößt der Vulkan Whakaari größere Dampfwolken und Gase aus, wobei gelegentlich auch Emissionen von Vulkanasche beobachtet wurden. Der Vulkan ist aktuell nicht aktiv eruptiv tätig, allerdings könnte die aktuelle Aktivität auf eine bevorstehende neue Eruptionsphase hindeuten. Die Vulkanalarmstufe bleibt auf 2, während der Flugfarbcode auf Orange angehoben wurde.

Bei einem routinemäßigen Gasmessflug, der von den Forschern von GeoNet am 14. Dezember durchgeführt wurde, zeigten sich Veränderungen der Emissionen aus der aktiven Quelle. Im Verlauf der Messung, die etwa eine Stunde dauerte, enthielten die Emissionen zunehmend Vulkanasche. Die Ergebnisse dieses Fluges sowie Satellitendaten weisen auf einen Anstieg der Emissionen von Schwefeldioxid und Kohlendioxid hin, was auf eine mögliche beginnende Eruptionsphase schließen lässt.

Bereits am 10. Dezember war über Whakaari eine größere Dampfwolke sichtbar, die sowohl auf Webcams als auch auf Satellitenbildern registriert wurde. Bei guten Wetterbedingungen ist von der Küste der Bay of Plenty aus gelegentlich eine größere Dampfwolke über der Insel zu sehen. Die Beobachtungen während des Gasflugs sind jedoch bislang die einzigen Hinweise auf Vulkanasche in der Wolke.

Auf der Vulkaninsel sind keine Sensoren installiert, daher erfolgt die Überwachung von Whakaari weiterhin über Fernkameras und Satellitenbilder. Die jüngsten Aktivitätsänderungen sowie Beobachtungen zwischen Mai und September deuten darauf hin, dass aufsteigendes frisches Magma die aktuelle Dynamik beeinflusst. Bislang sind die Ascheemissionen jedoch gering. Ein weiterer Beobachtungsflug ist geplant, um den Kraterbereich zu überwachen und mögliche Veränderungen genauer zu untersuchen.

Der letzte große Ausbruch von Whakaari / White Island ereignete sich am 9. Dezember 2019. Es handelte sich um eine plötzliche und explosive phreatische Eruption, bei der heißer Dampf, Gas und Asche freigesetzt wurden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Touristen auf der Insel, was tragische Folgen hatte: 22 Menschen starben, und viele weitere wurden teils schwer verletzt.

Neuseeland: Erdbeben M 5,7

Starkes Erdbeben der Magnitude 5,7 vor der Nordküste von Neuseeland

Datum 27.11.24 | Zeit: 22:03:56 UTC | Koordinaten: 37.740; 179.688 | Tiefe: 10 km | Mb 5,7

Am Abend des 27. Novembers manifestierte sich vor der Nordostküste Neuseelands ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag laut GFZ in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 123 km östlich von Hicks Bay lokalisiert. Vor Ort war es bereits der 28. November um 11:03:56 Uhr. Trotz der Entfernung zur Küste war das Beben stark genug, dass es in einem großen Umkreis gespürt werden konnte. Beim EMSC sind allerdings keine Wahrnehmungsmeldungen eingegangen und Schadensmeldungen sind bis jetzt ebenfalls nicht bekannt geworden.

Obwohl das Erdbeben zunächst offenbar folgenlos blieb, könnte es sich auf die Vulkane Neuseelands auswirken und Eruptionen triggern oder verhindern. Der Inselvulkan White Island befindet sich in weniger als 200 Kilometern Entfernung zum Epizentrum und somit im Wirkungskreis des Erdbebens.

Der Vulkan steht auf Alarmstufe „2“ und sorgte im August mit einer eruptiven Phase für Schlagzeilen. GeoNet schrieb im letzten Update Mitte Oktober, dass die Eruption endete, aber der Gasausstoß variabel blieb. Aktuelle Anzeichen etwaiger Aktivitätsverstärkung infolge des Erdbebens wurden bis jetzt nicht kommuniziert.

Das Erdbeben ereignete sich an der Subduktionszone entlang der Northern Hikurangi Trench. Dieser Tiefseegraben vor der Ostküste Neuseelands stellt die Fortsetzung des bekannteren Tonga-Kermadec-Grabens dar, entlang dem die Pazifikplatte unter die Australische Platte abtaucht. Dieser Prozess ist einerseits für viele der Erdbeben der Region verantwortlich und sorgt andererseits dafür, dass hier Magma entsteht, das an den Vulkanen als Lava eruptiert wird.

Auf Neuseeland gab es in den letzten Tagen aber noch weitere Erdbeben, die im Kontext von Vnet interessant sind und sich in der Nähe eines aktiven Vulkans ereigneten. Die Rede ist von zwei Erdbeben der Magnituden 4,5 und 3,5 in wenigen Kilometern Entfernung zum Ruapehu. Hier begann sich in den letzten 4 Wochen die Wassertemperatur des Kratersees von 8 Grad auf 11 Grad Celsius zu erhöhen. Der Alarmstatus steht auf „1“.

White Island: Hohe Schwefeldioxid-Emissionen

Inselvulkan White Island bleibt aktiv und stößt ungewöhnlich große Mengen Schwefeldioxid aus

Der neuseeländische Inselvulkan White Island steht heute bereits zum zweiten Mal in den Nachrichten: Zuvor berichtete ich über einige mittelstarke Erdbeben in seiner Nähe sowie darüber, dass der Vulkan weiterhin Vulkanasche ausstößt. In diesem Artikel möchte ich näher auf die vulkanische Aktivität eingehen, die in einem Punkt rekordverdächtig ist: Das zuständige Vulkanologische Institut teilte auf seiner Website GeoNet mit, dass sich die Aktivität im Zeitraum vom 5. bis 11. September leicht verändert hat. Es gab geomorphologische Veränderungen am aktiven Förderschlot und eine Reduzierung der Gasemissionen, während der Ascheanteil in der Eruptionswolke deutlich zunahm. Am Mittwoch wurde die Wolke als dunkelgrau und dicht beschrieben. Ascheproben, die bei den Flügen am 5. und 11. September entnommen wurden, zeigen eine Korngröße der Asche von 0,005 bis 0,05 Millimetern.

Bei den Messungen am 5. September wurde eine rekordverdächtige Menge Schwefeldioxid in der Luft nachgewiesen. Zwar wurden keine genauen Werte genannt, doch die Vulkanologen gaben an, dass der Schwefeldioxid-Ausstoß der stärkste der letzten 20 Jahre sei.

Heute Morgen ließ der Ascheausstoß im Vergleich zu gestern nach, und die Aktivität ähnelte wieder der der Vortage: Aschewolken stiegen mehrere hundert Meter über dem Vulkan auf und wurden von lokalen Winden über Dutzende Kilometer verteilt. Obwohl die Aschefahne gelegentlich bis zu einem Kilometer über der Insel aufstieg, fielen die Aschepartikel nur in einem Umkreis von 1 bis 3 Kilometern um die Insel nieder. Die Wahrscheinlichkeit, dass Asche das Festland erreicht, bleibt sehr gering.

Diese Beobachtungen der Aschewolken und die hohe Menge an freigesetztem heißem Gas deuten darauf hin, dass sich Magma weiterhin nahe der Oberfläche befindet. Die Vulkanalarmstufe bleibt auf Stufe 3 (kleiner Ausbruch), und der Flugfarbcode bleibt auf Orange.