Vulkan Erta Alé am 27.07.23

Nachdem ich 3 Tage lang auf Gamedrive in der Masai Mara war und Löwen, Elefanten und Gnus fotografierte, nun wieder eine Lebenszeichen in Form eines Vulkan-Updates von mir.

Pitkrater der Erta  Alé mit Lava aufgefüllt

Aus der äthiopischen Wüste Danakil gibt es neue Berichte vom Schildvulkan Erta Alé, in dessen Südkrater jahrzehntelang ein Lavasee brodelte. Nun waren einheimische Vulkanführer vor Ort und berichteten von einem komplett aufgefüllten Pitkrater. Im Bereich des ehemaligen Kraters erhebt sich ein Hornito, aus dem Lava spattert. Videoaufnahmen belegen die Aktivität. Für mich sieht es auf dem Video allerdings so aus, als würde es sich um den Nordkrater handeln und nicht um den Südkrater. Doch in den letzten Monaten waren beide Krater aktiv und es wurde von Hornitos und Lavaüberläufen berichtet.

Während man auf den Satellitenbildern der letzten 2 Wochen nur kleine bis moderate Wärmeanomalien erkennen kann, ist auf einem Infrarot-gefilterten Bild vom 7. Juli eine große Anomalie im Nordkrater zu sehen. Auch der Südkrater war zu dieser Zeit aktiv und man erkennt moderate Wärmeanomalien. Sehr wahrscheinlich wurde der Pit zu diesem Zeitpunkt vollends aufgefüllt.

Der Vulkanguide berichtete, dass nicht nur der Pit aufgefüllt wurde, sondern dass die Lava auch über das Gebiet des früheren Kraters hinausfloß. Vom Hornito ausgehend könnten Lavaströme nun wieder größere Entfernungen zurücklegen. Das Gesicht des Vulkans ändert sich dadurch deutlich.

Beide Krater liegen in einer ellipsoiden Caldera die 1800 x 800 m misst. Im Jahr 2018 kam es zu einer größeren Eruption, bei der der Lavasee überfloss und große Lavaströme eruptierte, die im Nordosten des Vulkans die Basis des Erta Alé erreichten.

Die Schmelze des Vulkans stammt von einem Hotspot, über den es neue Erkenntnisse gibt, über die ich zu seinem späteren Zeitpunkt bloggen werde. Außerdem liegt der Erta Alé in einem aktiven Rift, das hier einem ozeanischen Rücken gleicht. Eine Situation also, die jener am Fagradalsfjall auf Island nicht ganz unähnlich ist.

Fagradalsfjall mit wenigen sichtbaren Lavaströmen.

Während die Wunden in der Kraterwand des Vulkans weitestgehend verheilt sind und im Krater ein Lavapond brodelt, zeigte sich heute auf der Livecam kaum Lava, die an der Oberfläche strömt. Die Lavaströme scheinen in Tubes zu fließen.

Der Zugang zum Eruptionsgebiet wurde weiter eingeschränkt. Heute war der Vulkan nur zwischen 13 und 18 Uhr zugänglich, da man vormittags Transportarbeiten durchführte.