Vulkan Krakatau eruptiert am 24.03.22

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

  • Anak Krakatau begann mit neuen Eruptionen
  • Vulkanasche steigt bis zu 1000 m hoch auf
  • Vergangene Woche gab es signifikant erhöhte Seismizität

Heute begann der indonesische Vulkan Anak Krakatau mit neuen Eruptionen. Der erste Ausbruch ereignete sich um 9.12 Uhr (WIB) und förderte Asche bis auf einer Höhe von 500 m über den Krater. Wenig später gab es eine 2. Explosion, bei der Asche bis auf 1000 m aufstieg. Laut einer Meldung des VAACs erreichte Asche sogar eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Südwesten. Das VSI registrierte ein seismisches Signal der Eruptionen. Es hatte eine Maximalamplitude von 45 mm. Als Dauer wird 0 Sekunden angegeben. Eventuell handelte es sich nur um einen kurzen Explosionspuls, oder das Signal hält noch zur Stunde an. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung mit 9 MW Leistung.


Der Ausbruch kam nicht völlig überraschend, denn vor 10 Tagen gab es einen deutlichen Anstieg der Seismizität. Der Peak dauerte 4 Tage lang und in Spitzenzeiten wurden über 300 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Momentan werden vergleichsweise wenige Erschütterungen aufgezeichnet. Gestern waren es 8 Niederfrequenzerdbeben und 1 harmonischer Tremor.

Die Livecams um den Vulkan funktionieren wieder, lassen sich auf anderen Seiten allerdings nicht live implementieren. Man sieht, dass Anak auch aktuell weiter eruptiert und eine Aschewolke fördert.

Die letzten Eruptionen von Anak Krakatau

Die letzte eruptive Phase des Vulkans sahen wir Anfang Februar dieses Jahres. Die Eruptionen waren vergleichbar mit dem aktuellen Geschehen. Es sieht so aus, als würde Anak wieder regelmäßiger ausbrechen wollen. Nach dem katastrophalen Kollaps im Jahr 2018 war es vergleichsweise still um den Vulkan geworden, obwohl er bereits in der Vergangenheit Ruhephasen von ca. 4-6 Jahren hatte. Im Jahr 2018 rutschte eine Flanke des jungen Vulkankegels ab und löste einen Tsunami aus, der an die Küste Javas brandete und für moderate Zerstörungen sorgte. Dem Kollaps vorangegangen war eine Serie starker Paroxysmen. Anak büßte einiges an Höhe ein und alles Leben wurde ausgelöscht. Der Tsunami richtete auch auf den umgebenden Inseln starke Verwüstungen an und brachte morphologische Veränderungen mit sich. So wurde der Strand von Rakata komplett weggespült. Dort bauten sich früher oft Vulkanspotter für die Nacht ein.