Vulkan Mayon am 20.02.23

Flugzeugabsturz und vulkanisches Erdbeben am Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon steht heute aus 2 Gründen in den Schlagzeilen regionaler Medien und hier bei Vnet: Am Hang des Vulkans ist eine einmotorige Propellermaschine vom Typ Cessna 340 zerschellt. Das Rettungsteam hat die Vulkanologen von PHILVOLCS gebeten, ihnen eine Sondergenehmigung zum Betreten der 6 km durchmessenden Sperrzone des Vulkans zu erteilen.

Der Sprecher der philippinischen Zivilluftfahrtbehörde (CAAP), Eric Apolonio, sagte gestern in einer Presseerklärung, dass das Such- und Rettungsteam nicht einfach zum Vulkan gehen könne, weil das Gebiet in der ständigen Gefahrenzone (PDZ) liege. Wörtlich meinte er: „Bis jetzt habe ich noch keine Genehmigung von PHIVOLCS erhalten, da das Gebiet in der PDZ liegt, sodass das Rettungsteam nicht einfach hingehen kann. Aber da wir nicht mehr wissen, wie es weitergeht, müssen wir uns auf die Arbeit konzentrieren“.

Der Alarmstatus des Vulkans steht seit Oktober 2022 auf Alarmstufe „2“. Im täglichen Bulletin von PHILVOLCS heißt es heute, dass gestern ein vulkanotektonisches Erdbeben detektiert wurde. Vom Dom des Vulkans geht eine Schwefeldioxid-Emission von fast 300 Tonnen am Tag aus und eine Dampfwolke steigt bis zu 200 m hoch auf. Doch das Beunruhigendste ist, dass der Vulkan „inflated“ ist. Damit ist gemeint, dass sich so viel Magma im Magmenkörper ansammelte, dass das Vulkangebäude aufgebläht ist und sich seine Hangneigung erhöht hat. Es könnte also jederzeit zu einer Eruption kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche am Hang mobilisieren und Lahare entstehen. Ein weitere große Gefahr sind Abgänge von Steinschlägen und Schuttlawinen. Fotos der abgestürzten Maschine belegen, dass sie ausgerechnet in einer Abflussrinne 350 m unterhalb des Doms zerschellte. Für die Retter eine sehr ungünstige Ausgangssituation.
Mittlerweile erhielt das Such- und Rettungsteam die Erlaubnis, den Mayon zu besteigen, um seiner Arbeit nachzugehen. Doch es darf bezweifelt werden, dass von den Insassen der Cessna jemand den Absturz überlebte.

Erst letzte Woche hat sich in der Nähe des Vulkans ein starkes Erdbeben ereignet. Dies könnte auch ein Grund sein, warum PHILVOLCS mit der Erteilung der Genehmigung für das Rettungsteam zögerte, denn das Beben könnte nachwirken und noch in Wochen eine Eruption des geladenen Vulkans auslösen.