Vulkan-News 27.03.23: Mount Asama

Am Mount Asama wurde die Warnstufe erhöht

Die japanische Wetterbehörde (JMA) hat die Vulkanwarnstufe für den Vulkan Asama von Stufe 1 auf 2 erhöht. Grund hierfür ist eine schwache Bodendeformation, die sich in leichten Neigungsänderungen des Vulkanhangs äußert. Sie wird als Anzeichen für aufsteigendes Magma interpretiert. Es kommt also zur Inflation. Hierfür spricht auch eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben, die ebenfalls auf Magmenaufstieg hindeuten. Die Bevölkerung wird gewarnt, sich dem Krater zu nähern. Die Behörde hob die Stufe des fünfstufigen Alarmsystems am Donnerstag an, nachdem die Aktivitätssteigerung seit dem 15. März anhielt.

Das JMA ruft die Bevölkerung auf, sich im Umkreis von 2 Kilometern um den Krater besonders vorzusehen und aufzupassen, ob Lavabrocken ausgestoßen werden. Eine weitere potenzielle Gefahr stellen pyroklastischen Strömen dar, die bei einer Eruption entstehen könnten.

Der Mount Asama ist ein komplexer Stratovulkan und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Insel Honshū. Er liegt 150 km nordwestlich von Tokio und erstreckt sich über die Präfekturen Gunma und Nagano. Wie es für Komplexvulkane typisch ist, verfügt er über mehrere Kraterkegel. Die Eruptionen in historischen Zeiten gingen vom Krater Maekake aus. Einige der Vulkanausbrüche verliefen katastrophal und wirkten sich aufs Weltklima aus. Hervorzuheben sind die beiden Eruptionen aus den Jahren 1108 und 1783. Im Jahr 1110 soll sich das Klima sogar in England verändert haben. Asche und Aerosole sorgten für einen Blutmond. Die plinianische Eruption von 1783 erzeugte große pyroklastische Ströme. Es gab ca. 1500 direkte Todesopfer durch den Vulkanausbruch. Im Norden Japans kam es in den Folgejahren zu mindestens 2 Hungersnöten, die weitere Opfer forderten. Aufgrund heftigen Ascheniederschlags und klimatischer Veränderungen kam es zu Ernteausfällen. Die letzten Eruptionen vom Mount Asama fielen weniger stark aus und ereigneten sich in den Jahren 2004, 2008, 2009 und 2019. Es bildete sich ein Lavadom, der aber nicht kollabierte.

Zusammenfassung:

  • Am Mount Asama in Japan sind Seismizität und Inflation erhöht.
  • Es wurde Alarmstufe „2“ verhängt.