Vulkan Merapi am 27.03.23: Schuttlawinen

Vulkan Merapi | Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Am Merapi gehen viele glühende Schuttlawinen ab

Der Merapi auf Java bleibt aktiv und generiert weiterhin viele Schuttlawinen, die auf nächtlichen Aufnahmen Glutspuren hinterlassen. Es sieht so aus, als würde der südwestliche Lavadom weiter wachsen. Auf dem Bild erkennt man auch, dass es zur Bildung von Lavazungen kommt, die im Prinzip kurze, zähflüssige Lavaströme bilden. Das VSI registrierte gestern 113 seismische Signale, die durch Schuttlawinen und große Steinschläge ausgelöst wurden. Die Signale dauerten bis zu 210 Sekunden und hatten Amplituden von bis zu 40 mm. Darüber hinaus wurden 17 Hybriderdbeben und 7 flache vulkanotektonische Erschütterungen festgestellt.

Im letzten Wochenbericht vom BPVGB hieß es, dass die beiden Dome vor der Eruption am 11. März gewachsen seien und dass das Wachstum anhalte. Das Volumen des südwestlichen Lavadoms betrug nach der Eruption 1.686.200 Kubikmeter und das der mittleren Kuppel 2.312.100 Kubikmeter.

Die Gefahr, dass es zu weiteren Kollaps-Ereignissen am Lavadom kommt, ist groß. Dabei können pyroklastische Ströme entstehen, die mehrere Kilometer weit gleiten können. Im Extremfall könnten sogar Siedlungen bedroht sein.

Das aktuelle Gefahrenpotential besteht in Form von Lavalawinen und heißen Wolken im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong für maximal 5 km und der Flüsse Bedog, Krasak, Bebeng für maximal 7 km. Im südöstlichen Sektor umfasst es den Woro-Fluss für maximal 3 km und den Gendol-Fluss für 5 km. Während der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs einen Radius von 3 km vom Gipfel erreichen kann. Der Alarmstatus des Vulkans Merapi steht auf „orange“.

Beim Merapi handelt es sich um einen 2911 m hohen Stratovulkan in der Nachbarschaft der Großstadt Yogyakarta. Der Merapi fördert überwiegend andesitische Lava, die zur Dombildung neigt. Bei einer großen Eruption im Jahr 2010 starben mehr als 350 Menschen durch pyroklastische Ströme, die mehrere Ortschaften zerstörten.

Zusammenfassung: 

  • Am Merapi gingen gestern 113 heiße Schuttlawinen ab.
  • Vulkanische bedingte Erdbeben zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund.
  • Der Südwestdom hat ein Volumen von 1.686.200 Kubikmeter.
  • Es könnten neue pyroklastische Ströme entstehen.