Vulkan Raung eruptiert in Indonesien

  • Der indonesische Vulkan Raung brach gestern aus
  • Aschewolken stiegen 1500 m über Kraterhöhe auf
  • Es kam zu Ascheniederschlag in Ortschaften

Raung förderte Aschewolken

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.11, 114.05 | Eruption: Ascheeruption

Der indonesische Vulkan Raung eruptierte gestern 4 Mal und förderte dabei Aschewolken, die laut VSI bis zu 1500 m über Gipfelhöhe des Vulkans aufstiegen. In lokalen Medien wird von Ascheniederschlag in den benachbarten Ortschaften berichtet, der bei der Bevölkerung für einige Besorgnis sorgte. Umso mehr, als dass die Eruptionen aufgrund der dichten Bewölkung im Verborgenen abliefen. Warnungen hat es offenbar nicht gegeben und die Menschen wurden von dem Ausbruch überrascht. Der Alarmstatus des Raung stand auf „grün“, obwohl es seit Mitte Juli einen deutlichen Anstieg der Seismizität gab. Es wurden bis zu 100 Beben am Tag festgestellt. Allerdings wurden die Erdbeben als tektonische Erschütterungen klassifiziert, was wohl der Grund dafür war, dass eine Warnung ausblieb. Zeitgleich stieg die Anzahl starker Entgasungen signifikant an.

Die Ausbrüche gestern erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 24-32 mm und dauerten bis zu 173 Sekunden. Sie waren also nicht sehr stark. Trotzdem könnten sie den Beginn einer neuen Eruptionsphase am Raung markieren.

Der Raung liegt im Osten von Java und ist einer der Vulkane des Ijen-Massivs. Bekannter als der Raung ist der benachbarte Kawah Ijen, in dessen Krater Schwefel abgebaut wird. Der Raung ist 3332 m hoch und ein wahrer Klotz. Seinen Krater zu besteigen ist nicht einfach. Im Jahr 2015 gab es eine länger andauernde Eruptionsphase, während der sich der Krater mit Lava füllte und ein pyroklastischer Kegel wuchs. 5 Jahre später begann eine weitere, weniger starke Eruptionsserie. Im letzten Jahr tauchte der Vulkan ebenfalls in den News auf vnet auf. Damals wurden Aschewolken eruptiert und es gab eine erhöhte Seismizität.

Wie es am Raung weiter geht, lässt sich nicht prognostizieren. Die relativ schwachen Eruptionen und das ausbleiben vulkanischer Erdbeben deuten darauf hin, dass sie überwiegend phreatischer Natur waren und dass es sich bei der ausgestoßenen Asche um alte Lava der Schlotfüllung gehandelt hat. Genaues lässt sich aber erst nach Analyse der Lavaproben sagen.