Vulkan Suwanose-jima – News vom 20.06.23

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Vulcanianisch

Ascheeruptionen und erhöhte Seismizität am Suwanose-jima

Der japanische Inselvulkan eruptiert mehrmals am Tag Vulkanasche. Die Eruptionswolken erreichen eine Höhe von 2100 m und driften in Richtung Süden. Sie lösen beim VAAC Warnungen für den Flugverkehr aus. Der Vulkan ist seit Monaten praktisch daueraktiv und legt nur kurze Verschnaufpausen ein. Seit Mitte Juni ist die Seismizität signifikant erhöht. Das JMA registriert um die 150 vulkanotektonischen Erdbeben pro Tag. In den letzten drei Monaten lag der Durchschnitt bei etwa 10 täglichen Erschütterungen. Auch der vulkanische Tremor ist deutlich erhöht. Hier zeigen die Histogramme seit dem 12. Juni mehrere Tremorphasen. Ein Spitzenwert wurde am 16. Juni erreicht als 10 Tremorphasen registriert wurden. Aufgrund des schlechten Wetters im südlichen Japan geben die Livecams nichts her.

Die Vulkanologen vom JMA brachten heute ein Bulletin mit den aktuellsten Beobachtungen heraus, dass die Ereignisse bis 15 Uhr Lokalzeit berücksichtigt. Sie bestätigten eine Aktivitätszunahme des Vulkan und registrierten heute bereits 22 Explosionen. Die Aktivitätssteigerung begann parallel zur Zunahme der Seismizität. Die Eruptionen finden im Otake-Krater (auch Ontake Krater genannt) statt. Vulkanische Bomben und Blöcke erreichen eine Höhe von 1300 m über dem Krater und fliegen bis zum Mitake-Krater.

Der Alarmstatus steht auf „2“ und die Vulkanologen schließen nicht aus, dass er bei weiterer Steigerung der Aktivität auf „3“ erhöht wird. Die Besteigung des Vulkans ist bereits eingeschränkt und man darf das Kratergebiet nicht betreten.

Die Vulkaninsel Suwanose-jima liegt im Ryukyu-Archipel, ganz im Süden Japans. Der Gipfel des fast 800 m hohen Stratovulkan setzt sich aus vier Kratern zusammen. Der Otake-Krater liegt in einer hufeisenförmigen Caldera, die zum Meer hin offen ist. Er ist überwiegend explosiv aktiv und eruptiert andesitische Lava. Die Explosionen beeindruckten die Insulaner so sehr, dass sie im Krater einen wütenden Gott vermuteten: O-take bedeutet soviel wie „Götterberg“.