Vulkaneifel: Erdbebenaktivität im Westen höher als gedacht

Studie enthüllt erhöhte Erdbebenaktivität in der Westeifel – Messnetzt soll ausgebaut werden

Dass es in der Eifel Vulkane gibt, ist vielen bekannt, doch dass diese wieder aktiv werden könnten, glauben nicht so viele Menschen. Auch der Katastrophenschutz in Deutschland ist nicht für die Folgen eines Vulkanausbruchs gerüstet. Wenn man von einem Eifelvulkan annimmt, dass er wieder ausbrechen könnte, kommt das Gespräch schnell auf den Laacher-See-Vulkan im Osten der Eifel. An dessen Ufern gibt es Mofetten, die magmatisches Kohlendioxid ausstoßen. Außerdem treten immer wieder schwache Erdbeben auf. Viele davon in großer Tiefe. Sie deuten auf einen aktiven Magmenkörper hin. Nun enthüllt eine Studie, dass es auch unter dem Vulkanfeld der Westeifel vermehrt schwache Erdbeben gibt, und das Landesamt für Geologie Rheinland-Pfalz plant, das seismische Netzwerk deutlich auszubauen.

Den Beben auf die Spur kam eine Messkampagne, die zwischen September 2022 und September 2023 vom GFZ-Potsdam durchgeführt wurde. Unter Leitung von Thorsten Dahm wurden in der Eifel 350 Seismometer installiert und man stellte fest, dass es auch im Vulkanfeld der Westeifel zahlreiche schwache Erdbeben gibt. Viele dieser Erdbeben liegen in Tiefen von bis zu 40 Kilometern. Die Beben deuten darauf hin, dass die Vulkane in der Westeifel aktiver sein könnten, als man bisher annahm. In der Westeifel gibt es überwiegend Schlackenkegel und Maare, die monogenetisch aktiv waren. Der jüngste Ausbruch ereignete sich hier vor ca. 11.000 Jahren, als das Ulmener Maar entstand. Hierbei handelt es sich um den jüngsten Vulkan Deutschlands. Beim Alter des Maars gibt es eine gewisse Unsicherheit, denn die verschiedenen Datierungsmethoden kommen auf unterschiedliche Ergebnisse.

Die tiefen Erdbeben der Westeifel deuten genauso wie die Beben im Bereich des Laacher-See-Vulkans in der Osteifel auf tiefe Fluidbewegungen hin. Bei diesen Fluiden könnte es sich um Gase aus einem Magmenkörper handeln. Schon früher wurde angenommen, dass sich unter der gesamten Vulkaneifel ein großer Mantelplume erstreckt, der eines Tages wieder Schmelze bis zur Oberfläche fördern könnte. Um das Phänomen weiter zu erforschen und um die Vulkane besser im Blick zu halten, wurde nun beschlossen, dass man in der Westeifel zwölf seismische Messstationen installieren möchte. Sie sollen zunächst sieben Jahre lang im Betrieb bleiben. In ganz Rheinland Pfalz werden bislang 28 Messstationen betrieben. Die meisten davon fühlen der Osteifel den Puls.