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Die Ostanatolische Verwerfung und ihre Erdbeben

durmidDie Ostanatolische Verwerfung ist eine große tektonische Störungszone entlang derer sich viele Erdbeben ereignen. Sie erstreckt sich auf einer Länge von gut 1200 km im Osten der Türkei und verläuft parallel zur Grenze nach Syrien. Die Verwerfung streicht in Nordwest-Südost-Richtung und ist Teil der tektonischen Grenze zwischen der Anatolischen und der Arabischen Platte. Beide Platten gleiten aneinander vorbei. Während sich die Anatolische Platte nach Südwesten verschiebt, wandert die Arabische Platte nach Nordosten. Solche Verwerfungen nennt man auch Blattverschiebungen oder Transformstörungen. Entlang der Störung verschieben sich die beiden Platten um ca. 24 mm im Jahr, was ein vergleichsweise hoher Wert ist. Durch Verharkungen der Platten entstehen große Spannungen, die sich alle paar Jahrzehnte in starken Erdbeben entladen.

Die Ostanatolische Verwerfung ist Teil einer größeren tektonischen Struktur, dem sogenannten Alpide Gürtel, die sich von Europa über Asien bis nach Nordafrika erstreckt und die meisten großen Orogene der Region umfasst. Hierzu zählen die Gebirge der Himalaja-Region, genauso wie der Taurus und die Alpen. Rund 15% aller weltweiten Erdbeben ereignen sich entlang dieses Gürtels. Die Ostanatolische Verwerfung ist so in einem Netz aus tektonischen Störungen eingebettet, die den Plattengrenzen entsprechen. Im Norden hat sie einen Schnittpunkt mit der nordanatolischen Verwerfung. Vorher zweigt die Bitlis-Zagros-Störung in Richtung Osten ab. Im Süden teilt sich die Ostanatolische Verwerfung in zwei Arme. Der östliche Arm kommt der Transformstörung des Toten Meeres nahe, während der Westarm in den Helleinschen Graben mündet, der die Grenze zwischen Eurasien und Afrika markiert.

Die Ostanatolische Verwerfung ist bekannt für ihre seismische Aktivität und hat in der Vergangenheit schwere Erdbeben verursacht, darunter das Erdbeben von Erzincan im Jahr 1939 und das Erdbeben von Bingöl im Jahr 1971. Das Dogubayazit-Erdbeben von 2011 forderte 570 Menschenleben. Das jüngste Erdbeben vom 06. Februar 2023 war das bislang folgenreichste Erdbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung. Es hatte eine Momentmagnitude von 7,8 und verursachte enorme Schäden. In der Türkei und Syrien starben fast 56.900 Menschen. Mehr als 50.000 Opfer waren in der Türkei zu beklagen.

Liste der verheerendsten Erdbeben in Ostanatolien

  • Das Erdbeben von Erzincan im Jahr 1939: Dies war das stärkste Erdbeben an der Ostanatolischen Verwerfung, bei dem schätzungsweise mehr als 32.000 Menschen ums Leben kamen. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,8 auf der Richterskala und verursachte erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen in der Region.
  • Das Erdbeben von Bingöl im Jahr 1971: Dieses Erdbeben hatte eine Stärke von 6,9 auf der Richterskala und führte zum Tod von mehr als 1.000 Menschen. Es verursachte auch erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen in der Region.
  • Das Erdbeben von Dogubayazit im Jahr 2011: Dieses Erdbeben hatte eine Stärke von 7,2 auf der Richterskala und führte zum Tod von mindestens 570 Menschen. Es verursachte auch erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen in der Region.
  • Das Erdbeben von Gaziantep im Jahr 2023. es hatte eine Moment-Magnitude von 7,8 und einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Ein ähnlich starkes Erdbeben Mw 7,5 erschütterte etwas später die Region Elbistan. Es folgten tausende Nachbeben. Die Erdbeben richteten nicht nur große Schäden in der Türkei an, sondern erschütterten auch das Nachbarland Syrien. Insgesamt starben 56.891 Menschen.
Diese und andere starke Erdbeben an der Ostanatolischen Verwerfung zeigen die Bedeutung der Überwachung seismischer Aktivitäten und der Vorbereitung auf mögliche zukünftige Erdbeben in der Region.

Erdbeben und Bausicherheit

Ein großes Problem in der Türkei, aber auch in Syrien und anderen angrenzenden Staaten ist die Bausicherheit. Die häufigen Erdbeben stellen besondere Herausforderungen an die Statik der Gebäude, doch leider werden nach wie vor viele Gebäude ohne Baugenehmigung errichtet und es gibt massiven Pfusch am Bau. Ein großes Problem stellt auch die Korruption dar. Die wenigsten Gebäude entsprechen modernen Standards in Bezug auf Erdbebensicherheit. Hier sind einige Probleme, die es in dieser Hinsicht gibt:

  • Mangelnde Umsetzung von Bauvorschriften: In einigen Gebieten wird die Umsetzung von Bauvorschriften nicht konsequent durchgesetzt. Dadurch kann es vorkommen, dass Gebäude nicht so gebaut werden, dass sie den seismischen Belastungen standhalten können.
  • Veraltete Bauweisen: In einigen Gebieten werden noch immer veraltete Bauweisen angewendet, die nicht den aktuellen Bauvorschriften entsprechen. Insbesondere ältere Gebäude sind oft nicht hinreichend gegen Erdbeben gesichert.
  • Fehlende Bautechnische Kenntnisse: In ländlichen Regionen und kleinen Städten fehlt es oft an Bautechnischen Kenntnissen. Dadurch können Baufehler bei der Konstruktion von Gebäuden gemacht werden.
  • Mangelnde Überwachung von Bauprojekten: Es gibt in einigen Gebieten nicht genügend Kontrollen oder Überwachung von Bauprojekten, was zu minderwertigen Gebäuden führen kann.
Diese Probleme erhöhen das Risiko für Gebäudeschäden und Todesfälle im Falle eines Erdbebens. Um die Bausicherheit zu verbessern, müssen die Bauvorschriften konsequent umgesetzt und modernisiert werden. Auch die Ausbildung von Fachleuten sowie die Durchführung von Überwachungen und Kontrollen von Bauprojekten sind von großer Bedeutung.


Online seit 2023. © Marc Szeglat. Grafik: © AGU

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