Raung in Eruption

Auf der indonesischen Insel Java hat der Vulkan Raung mit einer Eruption begonnen. Dem Ausbruch voran ging eine seismische Krise. Sie fing am 13. Juli an. Die erste kleine Aschewolke wurde bereits vor 2 Tagen detektiert. Darauf hin wurde eine VONA-Warnung ausgegeben und der Flugverkehr auf der Nachbarinsel Bali eingestellt. Doch aufgrund des Corona-Lockdowns dürften nur sehr wenige Flüge betroffen gewesen sein. Inzwischen hat sich eine stabile Eruption auf geringem Niveau eingestellt. In den ersten 6 Tagesstunden registrierten die Vulkanologen vom VSI 28 seismische Eruptionssignale. Sie hatte Amplituden zwischen 4 und 14 mm und dauerten bis zu 150 Sekunden. MIROVA registrierte eine moderate thermische Anomalie mit Spitzenwerten von 15 MW. Man kann von strombolianischer Tätigkeit ausgehen, bei der sich glühende Tephra im Krater akkumuliert. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht.

Die letzten Ausbrüche des Raungs ereigneten sich im Jahr 2015. Damals begannen die Eruptionen wie jetzt und steigerten sich innerhalb einiger Wochen zu einem sehr interessanten Ausbruch, bei dem nicht nur strombolianische Eruptionen generiert wurden, sondern auch Lavaströme, die einen Teil des Kraters auffüllten.

Copahue stieß Asche aus

In Chile ist der Copahue wieder etwas munterer geworden und hat Aschewolken ausgestoßen. Laut Medienberichten erreichten die Aschewolken eine Höhe von 1 km über dem Krater. Grund für Besorgnis bestehe nicht, so die Berichte, da periodisch wiederkehrende Aktivität normal für den Vulkan sei. Bilder zeigen die Eruptionen. Die Asche stieg keinen Kilometer hoch auf, da sie vom starken Wind schnell verdriftet wurde. Der Alarmstatus steht unverändert auf „gelb“.

Fuego eruptiert strombolianisch

In Guatemala ist der Fuego weiterhin munter und eruptiert strombolianisch. Pro Stunde werden zwischen 8 und 10 Eruptionen gezählt. Glühende Tephra steigt bis zu 350 m hoch auf und löst Schuttlawinen aus. Sie fließen durch diverse Schluchten talwärts. Auf unserer Livecam sind die Eruptionen gut zu beobachten. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.

Island: Neues Erdbeben M 4,1

Auf Island gab es heute Morgen wieder ein stärkeres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 4,1 und manifestierte sich auf der Reykjanes-Halbinsel. Das Epizentrum befand sich 4,1 km nördlich von Grindavik und nur ca. 1 km von der Blauen Lagune und dem Thorbjörn-Vulkan entfernt. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit nur 2,5 km angegeben. Damit ist es das Oberflächen-nahste Erdbeben dieser Größenordnung, seitdem die Schwarmbeben auf der Halbinsel begonnen haben. Die Anwohner dürften gut durchgeschüttelt worden sein. Es bleibt spannend abzuwarten, ob Berichte über Spaltenöffnungen hereinkommen. Nur 2 Minuten vorher gab es ein Beben der Magnitude 3,2 in 2,3 km Tiefe. Es folgten weitere schwächere Erdbeben. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 40 Erschütterungen auf Reykjanes.

Azoren: Schwarmbeben

Mit den Azoren ist eine weitere vulkanisch geprägte Region ein aktueller Bebenspot: südöstlich der Insel Terceira manifestiert sich ein kleines Schwarmbeben. Jüngste Erschütterung ereignete sich heute Vormittag und hatte eine Magnitude von 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war in 27 km Entfernung Praia da Vitória.

El Hierro: schwaches Erdbeben

Vor der Westküste der Kanareninsel El Hierro bebte es erneut. Der Erdstoß hatte die Magnitude 2,4. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 26 km. In dieser Region der Asthenosphäre werden Erdbeben oft von Magma-Ansammlungen ausgelöst. Die aktuelle Zunahme von Erdstößen im Bereich der Insel ist auffällig und es könnte langfristig wieder auf eine Magmenintrusion herauslaufen.

Solomonen: Erdbeben Mw 5,8

Das stärkste Erdbeben des Tages ereignete sich bisher bei den Solomonen und hatte eine Magnitude von 5,8.  Das Hypozentrum wurde in 60 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 65 km westlich des Dorfes Kirakira. Das Beben ereignete sich im oberen Erdmantel, am abgetauchten Teil der Erdkruste an einer Subduktionszone.