Klyuchevskoy mit Aschewolken am 13. Oktober

Klyuchevskoy generierte mehrere hochaufsteigende Aschewolken – VONA-Warnungen ausgelöst

Laut dem VAAC Tokio generierte der Klyuchevskoy auf Kamtschatka mehrere Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 7300 m in Richtung Süden drifteten. Dabei legten sie eine Entfernung von mehr als 100 Kilometern zurück. In Gegenden unter der Aschewolke kam es zu Ascheregen.




Die Vulkanologen von KVERT – dessen Seite ich wieder erreichen kann – berichten in einem kurzen Update, dass die Aschewolken infolge von Kollaps-Ereignissen im Krater entstehen. Offenbar kommt es zu einem Zusammenbruch von Krater- und Schlotwänden, was bereits abgelagertes Lavagestein fragmentiert und pulverisiert. Wahrscheinlich gibt es einen heißen Gasstrom, der die Partikel in die Höhe treibt. Der Klyuchevskoy ist rund 4750 m hoch, womit die Aschewolke eine Höhe von gut 2500 m über dem Krater erreicht, was für passive Ascheexhalationen schon sehr hoch ist.

Die Warnstufe des Klyuchevskoy steht auf „Orange“.

Auf Kamtschatka gibt es noch 2 weitere Vulkane mit der gleichen Warnstufe. Hierbei handelt es sich um die Vulkane Shiveluch und Krasheninnikov. Letzterer ist überwiegend effusiv tätig und fördert einen Lavastrom. MIROVA registriert immer wieder moderate bis hohe thermische Anomalien. Seltener kommt es zur Eruption von kleineren Aschewolken, so wie es zuletzt am 8. Oktober der Fall gewesen ist.

Der Shiveluch eruptierte ebenfalls zuletzt am 8. Oktober mit einer Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist. Laut KVERT ist der Vulkan auch effusiv tätig und baut an seinem Lavadom im Krater des Jungen Shiveluch. Berichte über etwaiges Domwachstum im Dom der Karan-Gruppe liegen keine Meldungen vor.

Die Erdbebenaktivität vor der Südostküste von Kamtschatka hat in den letzten Tagen etwas abgenommen, obwohl es immer noch zu mittelstarken Erdbeben kommt. Die letzte Erschütterung mit einer Magnitude ab 6 ereignete sich am 9. Oktober. Dieses Beben brachte es auf Mw 6,1. Die stärkeren Beben stehen im Verdacht, zumindest die Eruptionen am Krasheninnikov getriggert zu haben.

Kanlaon eruptierte Vulkanasche auf 2700 m Höhe

Kanlaon stieß dichte Aschewolke aus – Eruption dauerte 30 Minuten

Auf den Philippinen stieß der Kanlaon gestern eine dichte Aschewolke aus, die laut dem VAAC Tokio eine Höhe von 2700 m erreichte und in Richtung Südosten driftete. Um den Flugverkehr zu warnen, wurde eine VONA-Warnung ausgegeben. 




Kanlaon

Auch die Vulkanologen von PHILVOLCS berichteten über das 30-minütige Ereignis. Nach ihren Angaben stieg die Vulkanasche 300 m über Kraterhöhe auf. In Gemeinden am Fuße des Vulkans kam es zu Ascheniederschlag. Darüber hinaus wurden 55 vulkanotektonische Erdbeben registriert, der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 1205 Tonnen. Doch der größte Teil der emittierten Gase war Wasserdampf. Der Teil des gasförmigen Dampfes, der kondensierte, bildete eine bis zu 300 m hohe Dampfwolke. Der Vulkan gilt als aufgebläht und bereit für größere Eruptionen.

Die Besteigung des Vulkans ist weiterhin verboten und es gilt eine Sperrzone mit einem 4-Kilometer-Radius und den Krater. Der Alarmstatus steht auf „2“ und es könnten ohne jede weitere Vorwarnung stärkere Explosionen erfolgen, die hochaufsteigende Aschewolken fördern und pyroklastische Ströme generieren. Größere pyroklastische Ströme sind in der Lage, in kurzer Zeit bewohntes Gebiet außerhalb der Sperrzone zu erreichen.

Der Kanlaon ist seit letztem Jahr besonders aktiv und es kam bereits zu stärkeren Eruptionen, in deren Folge Tausende Menschen evakuiert werden mussten. Da der Vulkan immer wieder sporadisch eruptiert, ist es ungewiss, ob die jüngsten Ausbrüche mit dem starken Erdbeben Mw 7,4 vom 10. Oktober zusammenhängen oder ob der Kanlaon auch so ausgebrochen wäre. Ich halte Letzteres für die wahrscheinlichste Möglichkeit. Anders könnte es sich mit dem Bulusan verhalten, der zwar in den letzten Monaten auch immer wieder seismisch unruhig war, seit vorgestern aber sehr unruhig geworden ist und möglicherweise kurz vor einer Eruption steht.