Taal bricht dreimal aus – 2 Eruptionen waren phreatomagmatisch
Dem philippinischen Taal-Vulkan reichte der Druckabbau offenbar nicht, den die phreatische Eruption gestern bewirkt hatte – denn heute kam es gleich zu drei Ausbrüchen. Nach Angaben des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHILVOLCS) ereigneten sich im Hauptkrater drei kleinere phreatische und phreatomagmatische Eruptionen, bei denen Dampf, Asche und vulkanisches Material ausgestoßen wurden.

Der erste Ausbruch trat um 02:55 Uhr auf, war rein phreatischer Natur und dauerte etwa eine Minute. Zwischen 08:13 Uhr und 08:15 Uhr folgte ein weiterer, phreatomagmatischer Ausbruch, der eine Eruptionswolke bis zu 1200 Meter über den Krater aufsteigen ließ. Gegen 08:20 Uhr kam es schließlich zur dritten und stärksten Eruption des Tages, bei der die Auswurfshöhe rund 2100 Meter betrug. Diese löste eine VONA-Meldung vor Aschewolken für den Flugverkehr beim VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Tokio aus.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Vulkan eine erhöhte Aktivität gezeigt. Am 25. Oktober wurde ein dreiminütiger, am 20. Oktober ein einminütiger phreatischer Ausbruch registriert. Solche Eruptionen entstehen, wenn Erdwärme Wasser explosionsartig verdampfen lässt. Die heutigen phreatomagmatischen Ausbrüche dagegen wurden durch den direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma ausgelöst – ein Prozess, der ebenfalls zu heftigen Explosionen führen kann und dabei neben älteren Ablagerungen auch frisches, teils glühendes Material fördert.
Laut PHILVOLCS wurden innerhalb von 24 Stunden neun vulkanische Erdbeben sowie zwei länger andauernde Tremorphasen aufgezeichnet. Im Oktober summierten sich die Ereignisse bislang auf 229 vulkanotektonische Erdbeben und 13 Tremor-Episoden.
Der Ausstoß von Schwefeldioxid wurde am Samstag mit 436 Tonnen gemessen und lag damit deutlich unter dem üblichen Niveau. Die Dampffahne stieg bis zu 600 Meter hoch.
Der Taal-Vulkan bleibt weiterhin auf Alarmstufe 1, was auf eine geringe vulkanische Unruhe hinweist. Dennoch warnt Phivolcs vor möglichen plötzlichen, dampfgetriebenen Eruptionen sowie gefährlichen Gaskonzentrationen in der Nähe der Vulkaninsel.
Der Taal-Vulkan liegt rund 60 Kilometer südlich von Manila im Batangas-See. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen und brach zuletzt im Januar 2020 heftig aus, was zu massiven Evakuierungen und Ascheregen in der Region führte. Trotz der derzeit niedrigen Alarmstufe bleibt der Vulkan unter intensiver Beobachtung.

