Santiaguito: Zivilschutz warnt vor Betreten des Sperrgebiets

Erhöhte Aktivität am Santiaguito: Behörden warnen vor pyroklastischen Strömen

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito zeigt derzeit eine anhaltend hohe Aktivität. Über dem Caliente-Dom steigt eine dichte, weiße Entgasung auf, wobei Fumarolen Höhen von bis zu 500 Metern erreichen und sich vor allem nach Südwesten ausbreiten. Nach Angaben des nationalen vulkanologischen Instituts INSIVUMEH ereignen sich stündlich ein bis drei schwache bis mittelstarke Explosionen. Diese schleudern Aschesäulen bis zu 900 Meter über den Dom und verursachen Aschefall in mehreren umliegenden Ortschaften, darunter San Marcos Palajunoj, Santa Anita und Loma Linda.




Santiaguito

Außerdem gibt es VONA-Warnungen vom VAAC Washington, nach denen Vulkanasche bis auf FL140 aufsteigt. Das entspricht einer Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftet Richtung Westen.

Besonders in der Nacht und in den frühen Morgenstunden wurde ein deutliches Glühen im Krater beobachtet. Dieses geht mit Einstürzen innerhalb des Doms sowie dem Abgang glühender Gesteinsbrocken an den Flanken einher. Vulkanologen warnen, dass unter diesen Bedingungen größere Kollapsereignisse möglich sind. In deren Folge könnten pyroklastische Ströme entstehen, deren Ausbreitungsrichtung nicht vorhersehbar ist.

Der Santiaguito ist ein aktiver Lavadomkomplex am Südwesthang des Vulkans Santa María, der 1902 mit einer der stärksten Eruptionen des 20. Jahrhunderts weltweit bekannt wurde. Seit 1922 wächst der Santiaguito kontinuierlich durch den Aufbau mehrerer Dome, wobei explosive Phasen und Domeinstürze regelmäßig auftreten. Der Komplex gilt als einer der dauerhaft aktivsten Vulkane Mittelamerikas.

Angesichts der aktuellen Lage und der inzwischen angelaufenen Reisesaison in Guatemala rufen INSIVUMEH und der Katastrophenschutz CONRED dazu auf, die fünf Kilometer umfassende Sperrzone um die Dome strikt einzuhalten. Touristische Aktivitäten und das Zelten in diesem Bereich seien lebensgefährlich.

Insbesondere richtet sich diese Aufforderung an Vulkantouristen, die in das Tal zwischen dem Santa Maria und dem Domkomplex absteigen, um dann oft einen der inaktiven Dome zu besteigen. Sollten hierin pyroklastische Ströme gelangen, sitzt man praktisch in der Falle. Was wenigen bewusst ist: Die Ablagerungen frischer pyroklastischer Ströme sind nicht begehbar, da sie unter der Oberfläche lange Zeit glühend heiß bleiben und man bei jedem Schritt in diese einsinkt. Selbst wenn man auf einem der inaktiven Dome von einem pyroklastischen Strom im Tal erstmal verschont bleibt, könnte der Rückweg abgeschnitten sein.

Gaza: Starkregen verursachte Überschwemmungen

Schwere Überschwemmungen verschärfen humanitäre Krise im Gazastreifen – mindestens 16 Menschen tot

Gaza

Heftige Regenfälle und Stürme haben in den vergangenen Tagen im Gazastreifen zu großflächigen Überschwemmungen geführt und die ohnehin katastrophale Lage der Bevölkerung weiter verschärft. Mehr ein Dutzend Menschen kamen infolge der Unwetter ums Leben, darunter ein Neugeborenes, das nach Angaben der Gesundheitsbehörden an Unterkühlung starb. Tausende Familien verloren erneut ihre wenigen Habseligkeiten, als provisorische Zeltlager überflutet und beschädigte Gebäude zum Einsturz gebracht wurden.




Ausgelöst wurden die Überschwemmungen durch ein winterliches Tiefdrucksystem, das über mehrere Tage hinweg anhaltenden Starkregen brachte und nicht nur Gaza überflutete, sondern auch in anderen Regionen des Mittelmeerraums für Überschwemmungen sorgte. In einzelnen Gebieten fielen mehr als 150 Millimeter Niederschlag. Während solche Regenmengen während des winters im östlichen Mittelmeerraum nicht außergewöhnlich sind, trafen sie im Gazastreifen auf eine Bevölkerung, die kaum noch über Schutzräume verfügt. Die meisten der rund zwei Millionen Einwohner leben derzeit in provisorischen Zelten oder notdürftig hergerichteten Unterkünften.

Der gut 2 Jahre dauernde Gaza-Krieg hat weite Teile der Infrastruktur zerstört. Wohnhäuser, Entwässerungssysteme, Straßen und Stromnetze sind stark beschädigt oder funktionsunfähig. 70% der Wohnhäuser sollen zerstört worden sein. Diese Zerstörungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass Regenwasser nicht abfließen konnte und selbst mäßige Überschwemmungen verheerende Folgen hatten. Internationale Hilfsorganisationen sprechen von einer sich zuspitzenden humanitären Katastrophe.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International sehen die Tragödie nicht als reine Naturkatastrophe. Sie kritisieren, dass die Blockade des Gazastreifens die Einfuhr von Baumaterialien, Unterkünften und technischer Ausrüstung stark einschränkt und damit dringend notwendige Reparaturen verhindert. Dadurch seien die Auswirkungen der Unwetter erheblich verschärft worden.

Israel kontrolliert weiterhin große Teile der Grenzübergänge und weist Vorwürfe zurück, Hilfslieferungen unzureichend zuzulassen. Gleichzeitig berichten Hilfswerke von Engpässen bei Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser und wetterfesten Unterkünften. Trotz eines formell geltenden Waffenstillstands kommt es weiterhin zu Spannungen und gegenseitigen Vorwürfen von Verstößen.

Die jüngsten Überschwemmungen machen deutlich, wie verwundbar die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist. Ohne eine nachhaltige Verbesserung der humanitären Lage und den Wiederaufbau grundlegender Infrastruktur dürfte selbst gewöhnliches Winterwetter weiterhin lebensbedrohliche Folgen haben.

Ich persönlich hege keinerlei Sympathien für islamistischen Terror im Allgemeinen und die Hamas im Speziellen und bin eher pro Israel eingestellt, doch das, was in den letzten Jahren im Gazastreifen passiert ist, geht meiner Meinung nach weit über das Selbstverteidigungsrecht Israels hinaus. Die Lage im Gazastreifen wird das Gedankengut, das die Hamas antreibt, vermutlich nicht dauerhaft beseitigen. Im Gegenteil: Die prekäre Lebenssituation der Palästinenser schürt weiteren Hass und die Armutsverhältnisse und Perspektivlosigkeit im Gazastreifen werden eine neue Terroristengeneration hervorbringen. Offensichtlich ist es Ziel der israelischen Regierung, die Palästinenser auszurotten – nichts anderes als Genozid, von Menschen, die vor gerade einmal 80 Jahren selbst Opfer des Nazi-Genozids geworden sind. Die Menschheit lernt – trotz ihrer grundlegenden Genialität – wohl nicht oder nur sehr langsam dazu.

Die Trumpschen Vorschläge, quasi ein großes Ferienressort aus den Ruinen Gazas entstehen zu lassen, sind einfach nur menschenverachtend und pervers und zeugen von Geisteskrankheit!