Kilauea: Eruptive Episode 33 wird in Kürze erwartet

Kīlauea steht kurz vor nächster Eruptionsphase – Episode 33 könnte innerhalb von Stunden beginnen

Am Kīlauea-Vulkan auf Hawaii spitzen sich die Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Eruptionsphase weiter zu. Wissenschaftler des Hawaiian Volcano Observatory (HVO) melden anhaltende Inflation am Gipfel und eine deutliche Zunahme der Aktivität an den beiden Schloten am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Wahrscheinlich beginnen die Episode 33 und die Förderung von Lavafontänen innerhalb der nächsten Stunden oder Tage.




Lavaüberlauf Kilauea

Seit dem Ende von Episode 32 am 2. September hat der Uēkahuna-Neigungsmesser eine Inflationsneigung von rund 22 Mikroradian registriert. Die Bodenhebung ist fast wieder so hoch wie vor dieser Eruption, bei der etwa 12,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Zum Vergleich: Bei Svartsengi auf Island haben sich innerhalb von 6 Wochen gerade einmal 9 Millionen Kubikmeter Magma akkumuliert.

In den letzten Tagen war beständiges Glühen über den Schloten sichtbar: Magma steht in den Förderkanälen und die Magmasäule steigt und fällt zyklisch, was ein typisches Vorzeichen bevorstehender Lavafontänen ist.


Bereits am Morgen des 17. Septembers kam es während mehrerer Gaskolbenzyklen zu kleineren Überläufen und der Bildung kurzer Lavaströme. In der Abenddämmerung wurden Lavaspattering beobachtet. Kurz vor Mitternacht folgten zwei große Gaskolben-Ereignisse, die Lavaspritzer von bis zu neun Metern Höhe auswarfen, bevor sich der Schlot um 23:23 Uhr HST füllte und mit 3 bis 6 Meter hohen Kuppelfontänen überlief. Vulkanologen werten diese heftigen Überläufe als Hinweis darauf, dass nun entgaste, besonders mobile Lava aufgestiegen ist.

Die Vulkanologen vergleichen den aktuellen Ausbruch mit den episodischen Lavafontänen von 1983–1986, die den Beginn des berühmten Puʻuʻōʻō-Ausbruchs markierten.

Was ist Gaskolbenbildung am Kilauea?

Bei der sogenannten Gaskolbenbildung („gas pistoning“) steigt Gas, das im Magma gelöst ist, in Blasen nach oben und verdrängt dabei die Magmasäule im Schlot. Diese hebt sich und kann Lava kurzzeitig bis an den Kraterrand drücken, bevor das Gas entweicht und die Säule wieder absinkt. Dieser zyklische Prozess kann sich alle paar Minuten wiederholen und ist ein typisches Vorzeichen, dass der Druck im System steigt und eine Eruption unmittelbar bevorsteht.