Starkes Erdbeben Mw 6,1 erschüttert Papua Indonesia – zahlreiche Nachbeben festgestellt
Datum: 18.09.2025 | Zeit: 18:19:47 UTC | Koordinaten: -3.511 ; 135.521 | Tiefe: 15 km | Mw 6,1
Gestern Abend manifestierte sich um 18:19:47 UTC ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1, das die Insel Papua erschütterte. Das Epizentrum wurde 17 km süd-südöstlich von Nabire lokalisiert. Die Herdtiefe lag bei 15 Kilometern. Meldungen über katastrophale Schäden oder Opfer gab es nicht, dafür wurden zahlreiche Nachbeben registriert.

Die Stadt Nabire liegt an der Küste von Zentralpapua, dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea. Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde wurden mehrere öffentliche Einrichtungen beschädigt. Darunter befanden sich ein Flughafen, in dem Fenster zerbrachen, ein Regierungsbüro, bei dem die Decken abstürzten, sowie eine Brücke, an der es Schäden gab. Zudem kam es zu Strom- und Telekommunikationsausfällen.
Viele Anwohner flohen aus Angst vor weiteren Erschütterungen ins Freie. Teilweise brach Panik aus.
Wie so oft gibt es von den Erdbebendiensten unterschiedliche Angaben zu den Erdbebendaten. Die oben genannten Daten stammen vom GFZ/EMSC. Das USGS gab eine Magnitude von 6,1 und eine Tiefe von 10 Kilometern an, während die indonesische Behörde für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik eine Magnitude von 6,5 bei einer Herdtiefe von 24 Kilometern angab. Bis 7:30 Uhr Ortszeit wurden 50 Nachbeben registriert, das stärkste mit einer Magnitude von 5,1.
Indonesien liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einer Zone intensiver seismischer Aktivität, in der mehrere tektonische Platten aufeinandertreffen. Erdbeben sind in der gesamten Region daher häufig. Der Erdstoß stand mit der Cenderawasih-Störungszone in Verbindung, die in der gleichnamigen Bucht das vorherrschende tektonische Element darstellt. Die Störungszone nimmt die Bewegungen zwischen der Australischen Platte und mehreren Mikroplatten, darunter der Bird’s-Head-Mikroplatte, auf und verbindet größere Strukturen wie die Sorong-Störung im Westen mit tektonischen Zonen im Osten. Es handelt sich überwiegend um horizontale Blattverschiebungen, die für die Rotation der Bird’s-Head-Mikroplatte von Bedeutung sind. Aufgrund dieser aktiven Plattengrenzen gehört die Region zu den seismisch aktivsten Gebieten Indonesiens.
Die Cenderawasih-Bucht gehörte früher zu den niederländischen Koloniegebieten. Sie bildet einen großen Meerbusen im Norden der Region Westneuguinea und ist für ihre atemberaubende Unterwasserwelt bekannt.