Island: Erdbebenaktivität bei Svartsengi steigt

Langsamer Anstieg der Erdbebenaktivität bei Svartsengi auf Island – Bodenhebung stottert rum

Die Erdbebenaktivität im Svartsengi-System nimmt ganz langsam zu. In den letzten Tagen ereigneten sich täglich im Schnitt 2 Erdbeben im Bereich von Sundhnúkur und Grindavik. Sie hatten geringe Magnituden und lagen flach. Vergleicht man die Tätigkeit mit jener vor den anderen Eruptionen, dauert es noch mehr als 2 Wochen, bis der erwartete Ausbruch starten könnte, wobei es natürlich nicht sicher ist, dass es sich genauso wie vorher verhält.

Die Messdaten zur Bodenhebung sprangen in den letzten Tagen wild hin und her, so dass ich von Messfehlern ausgehe. Heute erlebt man zum ersten Mal seit Tagen, dass die Messung wieder in etwa dem linearen Trend der letzten Woche folgt. Ich gehe daher davon aus, dass sich der Boden mit ähnlicher Geschwindigkeit hebt wie vor der Phase der Messungenauigkeiten. Verfolgt an den mehrwöchigen Trend, dass sollte sich der Boden in 2 bis 3 Wochen soweit gehoben haben, dass er der gleiche Hebung erfährt, wie vor der letzten Eruption. Ab diesem Wert ist eine weitere Schwelle erreicht, aber die eine neue Eruption wahrscheinlicher wird.

In den letzten 48 Stunden wurden unter der Reykjaneshalbinsel nur 35 Beben festgestellt. Die Schwarmbebenaktivität bei Krysúvik ist rückläufig. Die Subsidenz hält den letzten Messungen nach aber an und beläuft sich auf 60 mm.

Unter ganz Island gab es 101 Beben. Diese manifestierten sich im Südwesten bei Borganes, aber auch unter Myrdalsjökull mit der Katla und dem Vatnajökull mit Grimsvötn und Bardarbunga. Doch ich gehe nicht davon aus, dass eines dieser Vulkansysteme bereit ist zu einer kurzfristigen Eruption.

Im Bereich der Askja sieht es allerdings anders aus. Der langfristige Trend der Bodenhebung hält an, obgleich es in den letzten Tagen einen leichten Rücksetzer gab. Fest steht, dass sich in geringer Tiefe unter dieser Caldera Magma angesammelt hat und sich bei einer Injektion frischer Schmelze in den bestehenden Magmenkörper innerhalb weniger Tage eine Eruption entwickeln könnte.