Whakaari auf White Island weiterhin aktiv – Vulkanologen beobachten Ascheemissionen
Der Inselvulkan White Island, der in der Sprache der Maori Whakaari heißt, bleibt weiterhin aktiv und stößt seit den beiden phreatischen Eruptionen von Ende Oktober weiterhin Vulkanasche aus. Das geht aus einem Bericht der Vulkanologen vom neuseeländischen GeoNet hervor. Die Ascheemissionen sind schwach und werden das Festland voraussichtlich nicht erreichen. Trotzdem bleibt die Vulkanwarnstufe „3“ bestehen, und auch der Flugwarncode Orange gilt weiterhin. Die im Privatbesitz befindliche Vulkaninsel darf – nach Willen der Besitzergemeinschaft – seit der Katastrophe von 2019 nicht betreten werden. Das gilt auch für die Vulkanologen, die seitdem auf Daten der Fernerkundung angewiesen sind.

Diese Beobachtungen zeigen, dass die Emissionen von White Island überwiegend aus Dampf- und Gaswolken bestehen, die gelegentlich geringe Mengen Vulkanasche enthalten. Aufgrund der geringen Aschemenge und wechselnder Bewölkung ist sie oft schwer zu erkennen. Zwischen dem 2. und 6. November wurde auf Satellitenbildern sporadisch Asche festgestellt, ebenso bei Überflügen am 3. und 4. November. Seit dem 6. November wurde keine Asche mehr beobachtet, wobei zeitweise Wolken die Sicht auf die Insel einschränkten.
Zwischen dem 1. und 8. November wurde zudem Schwefeldioxid (SO₂) auf Satellitenbildern registriert. Diese Beobachtungen werden durch erhöhte SO₂-Messungen bei einem Überflug am 4. November bestätigt. Bei wechselnden Windrichtungen kann die Gas- und Aschewolke zeitweise in Richtung der Bay of Plenty treiben, wodurch Anwohner gelegentlich Schwefelgeruch wahrnehmen könnten. Die Wahrscheinlichkeit eines Aschefalls an der Küste ist jedoch derzeit sehr gering und würde nur bei einer deutlichen Zunahme der Aktivität steigen.
Die Vulkanwarnstufe 3 (schwacher Vulkanausbruch) und der Orange-Flugwarncode bleiben bestehen. Diese Einstufungen spiegeln die überwiegend geringe Aktivität wider, berücksichtigen aber auch die Unsicherheiten aufgrund fehlender Echtzeitdaten von der Insel.
Um den Zustand des Vulkans weiter zu bewerten, sind bei günstigen Wetterbedingungen weitere Gas- oder Beobachtungsflüge geplant. Die Vulkanüberwachungsgruppe von Earth Sciences NZ und das Nationale Geogefahrenüberwachungszentrum beobachten Whakaari/White Island weiterhin aufmerksam mittels Fernerkundung, Satellitendaten und periodischen Gasmessungen.