
Starke Eruption verletzte Mann in Kraternähe des Fuego – Gipfelstürmer ignorierte Sperrgebiet
In Guatemala ist die Reisesaison in voller Fahrt und auch der Vulkan Fuego ist ausgesprochen aktiv und erzeugt mehrmals stündlich stärkere Explosionen, die den Kraterbereich mit glühender Tephra eindecken. Zudem ist es oft stark windig, wodurch die Aschewolken nicht aufsteigen, sondern zu Boden gedrückt werden und dann Erscheinungen verursachen, die an pyroklastische Dichteströme erinnern.

Laut einem Bericht in der guatemaltekischen Zeitung „Prensa Libre“ ist eine dieser dichtstromähnlichen Manifestationen einem einheimischen Vulkantouristen zum Verhängnis geworden, der sich dem aktiven Krater bis auf etwa hundert Meter genähert hat und damit das Sperrgebiet ignorierte. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er im oberen Bereich des Grats unterwegs, der den Acatenango mit dem Fuego verbindet, etwas, das trotz striktem Verbot von den ortsansässigen „Vulkanführern“ immer wieder den normalen Touristengruppen angeboten wird, die die Touren auf den Acatenango gebucht haben – gegen Aufpreis, versteht sich. ein Verhalten, das ich bereits öfters kritisierte und was man bestenfalls bei viel Vulkanerfahrung in eigener Regie unternehmen kann, was ich selbst allerdings noch nicht gemacht habe.
Augenzeugen berichten, dass der Mann nicht alleine unterwegs war und dass man zahlreiche Taschenlampenlichter am Hang des Fuegos beobachtet hat. Die Meldungen über den genauen Hergang des Geschehens sind ein wenig widersprüchlich. Zum einen heißt es, der Mann sei in einen pyroklastischen Strom geraten und hätte sich schwere Verbrennungen und andere Verletzungen zugezogen. Ein Absatz später ist davon die Rede, dass er von glühenden Lavabomben getroffen wurde. Fotos zeigen schwere Verletzungen im unteren Beinbereich, die so aussehen, als wäre err von einer größeren Lavabombe getroffen worden, die zunächst vor seinen Füßen einschlug, vom Boden abprallte und ihn dann von unten aufsteigend traf.
Zudem hieß es, dass auch andere Schaulustige in den Bombenhagel gerieten, doch es wurde nur eine Person ernsthaft verletzt. Der Mann wurde von einem Rettungstrupp der Feuerwehr geborgen und ins Krankenhaus transportiert.
Das Areal ist offiziell erst seit Anfang des Jahres mit Barrikaden gesperrt, obwohl es auch schon früher Verbote gab. Die Behörden ermitteln nun, wie die Gruppe die Sicherheitsbarrieren umgehen konnte, und prüfen mögliche rechtliche Konsequenzen für die Beteiligten.
Die für die Vulkanüberwachung zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet darüber, dass der Fuego stündlich zwischen 5 und 8 Explosionen erzeugt, die Aschewolken bis auf 4800 m Höhe aufsteigen lassen.