Tiefer Erdbebenschwarm im Westen des Vulkans Ätna- 15 Beben am 22. Oktober registriert
Am 22. Oktober manifestierte sich im Westen des Vulkans Ätna ein tiefes Schwarmbeben, das aus 15 Einzelerschütterungen bestand. Über die 4 stärksten Beben hatte ich bereits am Folgetag berichtet, wobei das stärkste Beben laut INGV eine Magnitude von 3,3 hatte und sich in 20 Kilometern Tiefe zwischen den Orten Adrano und Bronte ereignete. In der Meldung vom 23. Oktober erwähnte ich, dass es weitere schwächere Erdbeben gegeben haben könnte. Nun werden sie mit einiger Verspätung in der Shakemap des INGV angezeigt.

Der Erdbebenschwarm ist insofern interessant, als dass er aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Intrusion von Magma in tiefen Krustenbereichen an der Ätnabasis zusammenhängt. In der Regel beginnt hier die Intrusion aus der Tiefe. Meistens sucht sich das Magma dann Aufstiegswege, die weiter im Süden liegen, um dann über den Osten in Richtung der Gipfelkrater zu wandern. Meiner Erfahrung nach dauert dieser Prozess gut 6 Monate, wobei es aber auch sein kann, dass die Druckerhöhung durch die tiefe Intrusion Magma mobilisiert, das sich bereits in flacheren Stockwerken des Reservoirs befindet, so dass das frisch intrudierte Magma in der Tiefe tatsächlich länger braucht, bis es oben am Krater angekommen ist.
Abgesehen von diesem tiefen Erdbebenschwarm ist die Seismizität in geringeren Tiefen aktuell ziemlich gering und es werden nur 4 schwache Erschütterungen angezeigt, die sich innerhalb einer Woche ereigneten. Eine ähnlich geringe Seismizität gab es in den letzten Monaten öfter zu sehen. Oft begannen effusive Eruptionen, ohne dass die Seismik vorher wieder signifikant anstieg.
Der Tremor bewegt sich gleichmäßig in der unteren Hälfte des gelben Bereichs und zeigt nur wenige Schwankungen.









