Ätna: Strombolianische Eruptionen im Nordosten

Anhaltende Unruhe am Ätna: Strombolische Eruptionen prägen das Weihnachtswochenende

Der Ätna lebte nach Monaten der Ruhe zum Jahresende 2025 wieder auf. Was sich in meinem letzten Bericht bereits andeutete, wurde nun durch klare Sicht auf das Geschehen bestätigt: Es gibt definitiv strombolianische Eruptionen aus dem Nordostkrater!




Nach Angaben des INGV, zeigt der höchste aktive Vulkan Europas weiterhin eine ausgeprägte strombolianische Aktivität, die sich überwiegend m Nordostkrater abspielt. Dort kommt es seit zwei Tagen zu intensiven, anhaltenden Explosionen, bei denen glühendes Material ausgeworfen wird und teilweise auf den Außenflanken des Kegels niedergeht. Begleitet wird diese Tätigkeit vom Ausstoß kleiner Mengen Vulkanasche.

Die vom Wind nach Nordosten getragene Aschewolke führte zu leichten Ascheniederschlägen in Piano Provenzana sowie in der bei Touristen beliebten Stadt Taormina – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die aktuelle Aktivität nicht nur auf den Gipfelbereich beschränkt bleibt. sondern auch das Umland beeinflusst. Auch am Krater Bocca Nuova wurde in der Nacht sporadische strombolische Aktivität beobachtet. Vor allem aus dem Schlot BN-2 schleuderten Explosionen glühendes Material mehrere Dutzend Meter über den Kraterrand hinaus.

Geophysikalische Messdaten unterstreichen die anhaltende Unruhe im Inneren des Vulkans. Die Stärke des Tremors bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau und zeigte nach Mitternacht sogar einen leichten Anstieg. Die Quellen dieses Tremors liegen stabil im Bereich des Nordostkraters in etwa 3000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, was auf aktive Magmenbewegungen nahe der Oberfläche hinweist.

Auch Infraschallsignale, die mit Explosionen und Gasfreisetzungen zusammenhängen, treten weiterhin sehr häufig auf. Zwar endete eine ausgeprägte Tremor-Episode am Vorabend, doch folgte in den frühen Morgenstunden bereits eine weitere, was auf anhaltend Magmenaufstieg schließen lässt.

Messungen der Bodenverformung bestätigen diesen Eindruck: Seit dem 24. Dezember setzen sich langsame, aber deutliche Deformationstrends fort, die auf einen zunehmenden inneren Druck hindeuten. Größere Veränderungen an den GNSS-Stationen blieben bislang jedoch aus. Insgesamt zeichnet sich damit das Bild eines Vulkans, der weiterhin aktiv und aufmerksam zu beobachten bleibt.