Auf der indonesischen Insel Java ereignete sich ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,1. Laut USGS lag das Hypozentrum südwestlich Yogjakartas in 95 km Tiefe. Der Erdstoß hielt 30 Sekunden an und zerstörte zahlreiche Häuser. Über Todesopfer liegen noch keine Meldungen vor.
Im Jahr 2006 ereignete sich in der gleichen Region bereits ein schweres Erdbeben mit zahlreichen Todesopfern. Ich war zu der Zeit am Merapi und filmte pyroklastische Ströme. Hier lest ihr eine Reportage von damals. Aufgrund der Tiefe des aktuellen Bebens könnten die Schäden geringer sein, als nach dem Beben von 2006.
Es dürfte spannend sein abzuwarten, ob der Vulkan Merapi auf dieses Beben reagiert.
Seit gestern Abend fließt am Ätna ein neuer Lavastrom im Valle del Bove. Unterhalb der Ostflanke des NSEC (Neuer Südostkrater) öffneten sich 2 Förderschlote, aus denen die Lava fließt. Die Aktivität wird von einem leichten Tremoranstieg begleitet. Einen Tag zuvor wurde von kleinen strombolianischen Eruptionen aus dem NSEC berichtet. Fotos gibt es wie immer in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ zu sehen.
Die Geonauten reisten zwischen dem 11. und dem 19. Januar 2014 nach Sumatra, um die Eruption des Vulkans Sinabung zu dokumentieren.
Der Sinabung liegt im Norden Sumatras, unweit der Millionen-Metropole Medan. Der Vulkan gehört zum System der großen Lake Toba Caldera und ruhte für mehr als 400 Jahre. Er erwachte im August 2010 mit einer Phase explosiver Aktivität aus dem Gipfelkrater. Seitdem meldete er sich immer mal wieder mit kleineren Eruptionen zurück. Die aktuelle Ausbruchsphase begann im September 2012 mit vulcanischen Eruptionen. Zunächst wurden einige Bauernhöfe auf der Vulkanflanke evakuiert. Mit Zunahme der Tätigkeit wurde die Evakuierungszone immer weiter ausgedehnt. Sie schließt nun alle Gebäude und Dörfer in einem 5 km Radius um den Krater ein. Über 22.000 Menschen sind davon betroffen. Sie leben in mehreren Evakuierungszentren im Bezirk Berastagi.
Im Dezember 2013 begann ein Lavadom zu wachsen und pyroklastische Ströme flossen über den Südosthang des Vulkans. Sie legten eine Entfernung von bis zu 5 km zurück und schufen eine fast 1 km breite Schneise der Vernichtung. Die Vulkanasche der wurde vom Wind verweht und wo sie niederregnete erstickte sie alles Leben. Die Feldfrüchte verdarben an den Pflanzen und Fische starben in ihren Zuchtteichen. Allein gelassene Tiere verhungerten. Verwilderte und hungrige Hunde stellten ein zusätzliches Problem für die Mensch dar, die sich nicht evakuieren ließen und in dem Katastrophengebiet ausharrten. Diese Menschen kämpften gegen eine gut 10 cm mächtige Ascheschicht an, die zahlreiche Häuserdächer zum Einsturz brachten.
Wir Geonauten verbrachten mehrere Nächte auf unseren Aussichtsplätzen im Sperrgebiet und fotografierten die pyroklastischen Ströme. Dabei näherten wir uns der Bahn der Glutströme bis auf 2 km. Der zähflüssige Lavastrom des Doms floss wie ein langsames Förderband durch den oberen Bereich eines Canyons und ließ große Lava-Pakete hinab rutschen. Das Gas in der Lava ließ die Pakete zerbersten und es entstanden die gefürchteten pyroklastischen Ströme. Besonders nachts stellten sie ein wunderschönes Naturschauspiel dar, vergleichbar mit der tödlichen Ästhetik einer Atombombenexplosion.
Derweilen gehen die Eruption am Sinabung weiter. Diese Woche will der indonesische Präsident das Katastrophengebiet besuchen. Hoffentlich erhalten die Menschen am Vulkan Hilfe von der Regierung. Bisher stehen sie ziemlich alleine dar.
In den letzten 2 Tagen hat die Reichweite einiger pyroklastischer Ströme zugenommen. Sie legen Distanzen bis zu 5 km zurück. Im Schnitt gehen 50 pyroklastische Stöme pro Tag ab. Der Dom wächst weiter. Immer wieder brechen Stücken von ihm ab und lösen die pyroklastischen Ströme aus. Zudem berichten die Anwohner des Vulkans von häufigeren Explosionsgeräuschen. Das könnte auf steigendem Gasdruck im Inneren des Domes hindeuten. Die Gefahr eines „blow out“ des Domes wächst somit.
Ich werde mich in der nächsten Woche am Sinabung aufhalten und von dort berichten.
Sakurajima in Japan generierte vor 2 Tagen seine erste Eruption in diesem Jahr, welche vom VAAC Tokyo registriert wurde. Der Vulkan ist seit dem 26.12.13 ungewöhnlich ruhig.
Suwanosejima ist derzeit immernoch sehr aktiv und erzeugt mehrere explosive Eruptionen täglich. Aschewolken steigen dabei bis zu 1,5 km hoch auf.
Shiveluch in Kamchatka erzeugte eine Serie von pyroklastischen Strömen mit Aschewolken die bis zu 5 km hoch aufstiegen. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom.
Am VulkanSinabung in Sumatra ereignete sich gestern Nacht eine größere Eruption. Pyroklastische Ströme flossen dabei weiter, als bisher gedacht. Vulkanasche stieg über 4 km hoch auf. Asche und Lapilli regneten auf bewohntem Areal nieder und die Menschen flüchteten in Panik. Die Sperrzone um den Vulkan wurde auf 4 Meilen (ca. 6 km) erweitert. Es wurden weitere Menschen evakuiert. Insgesamt mussten nun mehr als 20.000 Menschen ihre Häuser verlassen.
Newsberichten zufolge starben bisher 11 Menschen durch die schlechten hygenischen Verhältnisse in den Flüchtlingslagern. Der Vulkan selbst forderte noch keine Todesopfer. Allerdings kann die Lage dort schnell eskalieren. Beim letzten großen Ausbruch des Merapi unterschätzten die Behörden auch die Reichweite der pyroklastischen Ströme. Damals legten sie bis zu 20 km zurück. Mehr als 350 Menschen starben.
Update 04.01.2014: Die Eruption am Sinabung geht weiter. Heute konnte ich auf der Livecam mehrere pyroklastische Ströme beobachten. Diese erreichten fast den Fuß des Vulkans. Vulkanasche stieg ca. 1,5 km hoch auf. Sollte sich die Aktivität verstärken steht eine Ortschaft in direkter Fließrichtung der Ströme.
Originalmeldung: Sinabung auf Sumatra war auch gestern aktiv. Die Jakarta Post berichtet wurde von einer Aschewolke die ca. 3 km hoch aufstieg. Zudem wurde zumindest 1 pyroklastischer Strom generiert. Dieser legte eine Strecke von 3 km zurück. Alle 15 Minuten soll es zu einer kleineren explosiven Eruption kommen.
Der Lavadom hat ein Volumen von 2,54 Millionen Kubikmeter. Sollte der Dom kollabieren, wäre ein Gebiet von 8 km um den Krater gefährdet. Die bisherige Sperrzone beläuft sich auf 5 km. Über 16.000 Menschen wurden bisher evakuiert.
Das VAAC Tokyo registriert weiterhin Aschewolken, die vom Suwanose-jima aufsteigen. In diesem Jahr wurden bereits 5 Aschewolken gemeldet. Diese steigen ca. 1,5 km hoch auf. Zudem ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Silvester wurde vom MODIS-Satelliten ein thermisches Signal regitriert.
Sakura-jima ist derweilen verdächtig ruhig. Die letzte registrierte Aschewolke stieg am 26.12.13 auf.