Campi Flegrei: Erdbeben Md 4,0 bei Bagnoli

Erdbeben an der Küste von Bagnoli in den Campi Flegrei. © EMSC

Weiteres mittelstarkes Erdbeben Md 4,0 erschüttert Campi Flegrei – Epizentrum bei Bagnoli

Pozzuoli, 18.07.2025Der süditalienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde heute Morgen erneut von einem mittelstarken Erdbeben erschüttert. Der Erdstoß der Magnitude 4,0 ereignete sich um 09:14 Uhr Lokalzeit (07:14 UTC) und hatte eine Herdtiefe von 2500 m. Das Epizentrum wurde an der Küste von Dazin bei Bagnoli lokalisiert und lag damit zwischen den Gemeinden Pozzuoli und Neapel. Der Erdstoß war nicht nur hinsichtlich seiner vergleichsweise hohen Magnitude ungewöhnlich, sondern insbesondere seiner Lage am südöstlichen Randbereich der Hebungszone. Hier hatte es bereits am 13. März eines der stärksten je in den Campi Flegrei registrierten Erdbeben gegeben. Es hatte eine Magnitude von 4,6 und verursachte einige Schäden.

Das Erdbeben schreckte die Bevölkerung der Campi Flegrei auf und viele Menschen stürmten auf die Straßen und auch auf den Notfall-Versammlungsplatz des alten Natogeländes. Es wurden zwar keine größeren Schäden gemeldet, doch es gab weitere Rissbildungen in Gebäuden. Zudem kam es an der Steilküste zu Felsstürzen. Einsatzkräfte kontrollierten mehrere Gebäude, darunter drei Wohnhäuser.




Das Beben war von den Anwohnern in einem Umkreis von 30 Kilometern um das Epizentrum deutlich zu spüren gewesen, wobei diesmal ungewöhnlich viele Wahrnehmungsmeldungen von Bürgern der Kommune Neapel eintrafen.

Natürlich kam das Beben Md 4,0 nicht alleine, sondern war Teil eines stärkeren Erdbebenschwarms, der bis jetzt aus mehr als 30 Beben besteht. Die meisten Erschütterungen hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Viele der Beben manifestierten sich im Südostrand der Solfatara.

Das Beben, das unter die Top Ten der stärksten Beben in den Campi Flegrei fällt, stellt einen weiteren Höhepunkt der Bradyseismos-Phase dar, die seit 20 Jahren anhält und sich insbesondere seit 2018 signifikant steigerte. Meiner Meinung nach ein Anzeichen, dass der Calderavulkan aufheizt und sich langfristig betrachtet auf eine Eruption vorbereitet.