Island: Erdbeben

2016-01-16_190624Auf und um Island herum ereignen sich in den letzten Tagen vermehrt Erdbeben. 2 relativ starke Erdstöße manifestierten sich heute 349.0 km SSW der isländischen Südküste. Die Beben hatten Magnituden von 4,7 und 4,5 und lagen auf der Fortsetzung des Reykjanes ridge. Im Norden der Insel ereignen sich wieder Schwarmbeben an der Tjörnes fracture zone. Diese Beben sind meistens mit dem eindringen von Magma in die Erdkruste assoziiert. Zudem bebt die Erde auch unter dem Bardarbunga. Das Stärkste brachte es am Donnerstag auf M 3,2.

Karibik: Schwarmbeben

In der karibischen Virgin Islands Region, nordöstlich von Puerto Rico, findet derzeit ein Schwarmbeben statt. Die Beben haben Magnituden kleiner als 4. Die Tiefen der Hypozentren streuen zwischen 63 und 12 Kilometern. Als Ursache vermute ich tektonische Gründe, da sich die Beben nahe einer Subduktionszone ereignen. Allerdings liegen die Vulkane der Kleinen Antillen nicht weit entfernt. Sollte sich ein starkes Erdbeben ereignen, dann könnten auch die Vulkane wachgerüttelt werden.

Ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6 ereignete sich auch unweit des Yellowstone Nationalparks.

Griechenland: zahlreiche Erdbeben

Erdbeben entlang der griechischen Küste. © EMSC

Beeindruckend, wie viele Erdbeben sich in den letzten 7 Tagen an der griechischen Adriaküste ereignet haben. Die Beben konzentrieren sich in 2 Clustern und finden in Tiefen zwischen 10 und 15 km statt. Die Meisten haben Magnituden zwischen 2 und 3. Auslöser für den nördlichen Cluster dürfte das schwere Erdbeben von letzter Woche gewesen sein. Weitere starke Erdbeben sind nicht auszuschließen.

Heute gab es auch zwei starke Erdbeben der Magnituden 7,6 in Peru. Die Hypozentren lagen in der sehr großen Tiefe von ca. 630 km. Daher gab es sehr wahrscheinlich keine größeren Schäden.

Griechenland: Erdbeben M 6,6

Lage des Erdbebens. ©EMSCUpdate: es gab mindestens eine Tote auf der Insel Lefkáda. Die Frau starb als eine Mauer einstürzte. Es wurden auch mehrere Häuser stark beschädigt. Zudem gab es einen Erdrutsch.

Originalmeldung: Heute Vormittag ereignete sich wenige Kilometer vor der griechischen Küste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe und 26 km westlich der Insel Lefkáda. Tausende Menschen entlang der griechischen Küste verließen ihre Häuser.

Es liegen noch keine Meldungen über Schäden vor, aber ich vermute, dass es bei einem Beben dieser Stärke und geringer Tiefe einige Schäden gegeben haben wird. Es folgten bereits zahlreiche Nachbeben. Eines hatte eine Magnitude von 5,2.

Die sizilianischen Vulkane liegen nur um die 200 km vom Hypozentrum entfernt und auf deren Seismographen wurde das Beben deutlich registriert.

 

Sizilien: leichte Erdbeben

Mikrobeben in Sizilien. © INGVUnter den sizilianischen Vulkangebieten Ätna und Liparische Inseln ereigneten sich in den letzten Tagen mehrere leichte Erdbeben. Die Tiefe der Hypozentren variiert dabei stark und es kommen tiefe- und oberflächennahe Beben vor. Die Beben bei den Liparischen Inseln manifestieren sich im Süden und Osten des Archipels, auf halben Weg zwischen Sizilien und dem Festland. Die hier gezeigte Karte erfasst dabei nicht das östliche Bebengebiet. Hier kommen die stärksten Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 vor. Nach der langen seismischen Ruhepause scheint wieder etwas Bewegung in die Tektonik unter dem Tyrrhenische-Meer zu kommen.

Chile: Erdbeben M 8,3

An der chilenischen Küste nördlich von Santiago ereignete sich ein schweres Erdbeben der Magnitude 8.3. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe und knapp 1 Kilometer vor der Küste in der dünn besiedelten Region Coquimbo. Die Hauptstadt liegt 273 km südlich des Hypozentrums. Dort waren die Erdstöße deutlich zu spüren. Es wurden mindestens 5 Menschen getötet und es entstand hoher Sachschaden.

Bis zu 4,5 m hohe Tsunamis brandeten auf die Küste und richteten Überschwemmungen an. Für weite Teile der Pazifik-Region gilt ein Tsunamialarm. Die Wellen könnten Hawaii und Neuseeland erreichen.

Aufgrund der relativ großen Tiefe des Erdbebens dürften Opferzahlen und Schäden überschaubar bleiben. Die Region wurde und wird von zahlreichen starken Nachbeben erschüttert.

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Mexiko: Erdbeben und Vulkanausbruch

Im Golf von Mexiko ereignete sich ein Seebeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und gut 100 km südwestlich der Ortschaft „Los Mochis“. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Dem Hauptbeben ging eine Serie schwächerer Beben voran. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden.

Der Vulkan Colima ist ebenfalls wieder aktiver geworden und eruptiert Aschewolken. Die Vulkanasche regnete über einige Ortschaften nieder.

Sizilien: Erdbebenschwarm

Schwarmbeben bei den Liparischen Inseln. © EMSC11 km vor der Küste der Insel Alicudi ereignete sich vor 3 Tagen ein kleiner Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 4,1 und lag in 12,2 km Tiefe. Alicudi ist die westlichste Insel der Liparischen Inseln und ist vulkanischen Ursprungs. Im Nordosten des Archipels liegt Stromboli. Die Karte zeigt auch leichte Erdbebentätigkeit unter der Ostflanke des Ätnas.

Kongo: Erdbeben M 5,6

Die Lage des Hypozentrums am Kivu See. © EMSCIm Südwesten des Kivu-Sees in der Demokratischen Republik Kongo bebte die Erde gleich zwei Mal mit Magnituden von 5,6 und 5,5. Die Hypozentren der Beben lagen in ca. 10 km Tiefe. Es entstand großer Sachschaden und es gab mindestens 2 Tote und zahlreiche Verletzte. Besonders schlimm betroffen ist der Ort Kalehe.

Im Norden des Sees liegen die beiden aktiven Vulkane Nyamuragira und Nyiragongo. In deren Kratern brodeln derzeit Lavaseen. Obwohl die Erdbeben sehr wahrscheinlich nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus stand, könnten die Erdstöße das Verhalten der Vulkane beeinflussen.