Fuego: erhöhte Aktivität

Update: Scheinbar ist die Aktivität dabei sich zu steigern und der Paroxysmus beginnt. Leider ist der Vulkan derzeit in dichten Wolken gehüllt, aber MIROVA verzeichnete heute Mittag ein erhöhtes thermisches Signal.

Originalmeldung: Letzte Nacht steigerte sich die Aktivität des Fuego in Guatemala: kontinuierliche strombolianische Eruptionen sind auf der LiveCam zu beobachten, genauso wie ein kleiner Lavastrom dessen Ursprung im Kraterbereich liegt. Es sieht so aus als würde ein neuer Paroxysmus bevorstehen.

Kilauea: Lavasee gestiegen

Die Lava steht hoch im Kilauea. © HVO

Gestern ist der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu so weit angestiegen, dass man ihn vom Jagger-Museum aus sehen konnte. Der Lavaseespiegel stand 23 m unter dem Rand des Overlook-Kraters. Voran gegangen waren 2 Tage mit Inflation. In den frühen Morgenstunden setzte Deflation ein und der Spiegel viel wieder etwas. Die Seismik ist bereits seit mehreren Wochen auffällig hoch. Ein ähnliches Muster war im letzten Jahr zu beobachten, bevor der Lavasee über den Kraterrand anstieg und überlief.

Auch am Puʻu ʻŌʻō wird derzeit Inflation registriert. Sollte die Lava aus dem Halemaʻumaʻu in Richtung  Puʻu ʻŌʻō fließen, könnte dies die Aktivität der Lavaströme in seiner Nähe deutlich erhöhen.

Vulkane weltweit

Am Ätna ist der Tremor an einer Messstation leicht erhöht und es fand scheinbar eine kleine Ascheeruption statt, zumindest tauchte in sozialen Medien ein entsprechendes Foto auf. Diese ist vom Observatorium aber noch nicht bestätigt.

Am Erta Alé in Äthiopien ist der Spiegel des Lavasees gefallen. während er im letzten Monat kurzfristig übergelaufen war, steht die Lava nun ca. 12 m unter dem Rand. Dass berichtete Alfons Bauerndiesel in unserer fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Gestern wurde eine erneute Warnung für den japanischen Komplexvulkan Kirishima ausgegeben: unter dem Mount Io wurde erhöhte Seismik festgestellt. Die Erde bebte 37 Mal. Erst vor wenigen Tagen gab es eine Warnung für den Shinmoe-dake.

Der Momotombo in Nicaragua meldete sich mit erneuten explosiven Eruptionen. Glühende Tephra bedeckte Teile des Vulkankegels und ein pyroklastischer Strom wurde generiert.

Am Tungurahua in Ecuador ereigneten sich in den letzten 2 Tagen mehrere Ascheeruptionen. Vulkanasche stieg bis zu 8 Kilometer über den Krater auf. Es entstand ein kleiner pyroklastischer Strom und es regnete Asche. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Auf Island ereigneten sich wieder zahlreiche Schwarmbeben unter verschiedenen Vulkangebieten. Betroffen waren vor allem die Gegend um den Herdubreid, Bardarbunga-Grimsvötn-System und die Gegend um Katla und Torfajökull. Die Aktivität ist Teilweise wahrscheinlich auf Magmaintrusion in großer Tiefe zurück zu führen. Ein Vulkanausbruch scheint aber nicht unmittelbar bevor zu stehen.

Massive Schwarmbeben gibt es derzeit auch in der Karibik: besonders betroffen ist die Region um den Virgin Islands und Puerto Rico.

Sinabung: mehrere Eruptionen

Explosive Eruption am Sinabung. ©Endro Lewa

Am indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra ereigneten sich in den letzten 2 Tagen mehrere Eruptionen. Scheinbar ist der Dom wieder zu einer kritischen Größe angewachsen, so dass Teile kollabieren und pyroklastische Ströme generieren. Zudem kommt es zu explosiven Eruptionen. Vulkanasche steigt dabei bis in Höhen von 5 km auf.

Kirishima: erhöhte Seismik

Der Shinmoe-dake im Jahr 2015. © Marc Szeglat

Der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu liegt in Sichtweite des bekannten Feuerberges Sakurajima. Das JMA registriert erhöhte Seismik: so wurden gestern 158 Beben aufgezeichnet. Eine erhöhte Thermalstrahlung am Krater Shinmoe-dake wurde bisher nicht gemessen. Vulkanologen halten eine kleinere Eruption für möglich und errichteten eine 1 km Sperrzone um den Krater.

Kirishima ist ein komplexer Vulkan mit mehreren Kratern. Shinmoe-dake eruptierte zuletzt im März 2011 und davor im Jahr 2008. Hier gibt es eine LiveCam.

Ätna: Ascheeruption aus dem NE-Krater

Kleine Ascheeruption aus dem NEC. © INGV

Letzte Nacht ereignete sich aus dem Nordostkrater eine kleine Ascheeruption. Glühende Tephra erreichte eine Höhe von weniger als 100 m über den Kraterrand. Das INGV berichtet zudem von kleinen vulkanischen Blitzen in der Eruptionswolke. Der Tremor blieb unauffällig, allerdings wurden in den letzten Tagen wieder einige vulkanisch bedingte Erdbeben am Ätna aufgezeichnet.

In den ersten Wochen des Jahres registrierte das INGV zudem einige kleine Explosionen aus dem neuen Förderschlot des Neuen Südostkraters.

Vulkane und Erdbeben

Das Geschehen der letzten 24 Stunden wird von mehreren interessanten Erdbeben und einigen Vulkanausbrüchen bestimmt. Uns am nächsten war ein Erdbeben der Magnitude 5,1 das die Straße von Gibraltar erschütterte. Das Hypozentrum  lag in nur 2 km Tiefe.

Im Gebiet des isländischen Vulkans Bardarbunga ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. In den letzten 48 Stunden waren es 20 Einzelevents.

Erdbeben waren auch ein Problem am peruanischen Vulkan Sabancaya. Dort sollen es vulkanisch bedingte Erdbeben auf Magnituden von 5,4 gebracht haben. Einige einfach gebaute Häuser wurden zerstört. Der Vulkan dampft zunehmend und scheinbar wurden auch einige explosive Eruptionen beobachtet. Sollte es sich bei den Beben tatsächlich um vulkanotektonische Erdbeben handeln, dann könnten diese auf massiven Magmenaufstieg hindeuten.

Am Momotombo in Nicaragua kam es zu weiteren Eruptionen. Eine dauerte scheinbar etwas länger als die vorangegangenen Vulkanausbrüche. Diese kommen normalerweise unvermittelt ohne visuelle Vorzeichen und sind einzelne kurzlebige Explosionen.

Momotombo: erneute Eruption

Vor wenigen Minuten gab es am Momotombo in Nicaragua eine weitere explosive Eruption. Es sieht so aus, als hätte sich der Vulkan auf 2 Eruptionen pro Tag eingeschossen. Es handelt sich um Einzelne Explosionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern.

Ähnlich hält es der Sakurajima in Japan. Dieser war in den letzten 2 Tagen fleißig und hat 9 Explosionen erzeugt. Ob die Aktivitätssteigerung mit einem erdbeben M 4,5 zusammenhängt, dass sich südlich von Kagoshima ereignete ist wissenschaftlich nicht zu belegen, doch ein Zusammenhang ist nicht auszuschließen.

Vulkane weltweit

Aso-san: in Japan eruptierte der Vulkan Aso gestern zum ersten Mal in diesem Jahr. Das VAAC Tokyo registrierte eine Aschewolke die eine Höhe von gut 2200 m erreichte.

Neuer Dom am Colima. © Nick VarleyColima: im Krater des mexikanischen Vulkans wächst ein neuer Lavadom. Was zuvor vermutet wurde beweisen heute neue Luftaufnahmen des Vulkanologen Nick Varley. Die neue Staukuppe hat einen Durchmesser von 25 m und ist ca. 10 m hoch. Die Lavatemperatur liegt bei ca. 850 Grad. Die Wachstumsrate ist sehr niedrig, könnte sich aber steigern. In diesem Fall könnte es am Colima wieder gefährlich werden. Dann droht ein Domkollaps und pyroklastische Ströme.

Momotombo: heute manifestierten sich 2 explosive Eruptionen am Vulkan in Nicaragua. Es wurde Tremor registriert und man rechnet mit weiteren Eruptionen.

Sinabung: auf Sumatra wächst ebenfalls ein neuer Lavadom im Krater des Vulkans Sinabung. Es besteht die Gefahr neuer pyroklastischer Ströme.