Bardarbunga: erneutes Schwarmbeben

Gestern Abend gab es wieder ein Schwarmbeben unter dem Zentralvulkan. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 4,7. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 24 Beben mit Magnituden größer als 3. Am Nachbarvulkan Tungnafellsjökull manifestierte sich ebenfalls ein Erdbebenschwarm.

Lavaströme an der Spalte. © IMODie Eruption an der Holuhraun-Spalte geht weiter. Heute war auf der LiveCam mal wieder etwas zu sehen. Lava fließt durch einen Tunnel in südlicher Richtung und tritt am Rand des Lavafeldes aus. Zudem sind Lavaströme in der Nähe des Lavasees erkennbar. Ein Strom fließt in östlicher Richtung. In dieser Richtung gab es bisher nur wenig Lava.

Frohe Weihnachten und ein abenteuerliches Jahr 2015…

… wünscht Euch vulkane.net. Ich danke allen Leserinnen und Lesern für den Besuch der Seite und für die vielen Diskussionen, Tipps und Anregungen im Forum auf Facebook.

2014 war ein erfolgreiches Jahr für vulkane.net. Im Zuge der Berichterstattung über die Ausbrüche von Bardarbunga und Fogo, besuchten an einigen Tagen mehr als 18.000 Leser die Seite. Im Jahresdurchschnitt verzeichnete vulkane.net ca. 6000 tägliche Besucher.

Für nächstes Jahr steht die Vereinsgründung auf der Agenda. Die Posten sind besetzt und die Eintragung im Vereinsregister soll bereits im Januar erfolgen. Wie man Mitglied im Vulkan-Verein werden kann, erfahrt ihr dann hier und auf der neuen Vereinsseite.

Island: Bardarbunga und Geyser

Schwarmbeben im Gebiet der Geisiere. © IMOWährend die seismische Tätigkeit am Bardarbunga von Tag zu Tag schwächer wird, kommt es 10 km nördlich des Thermalgebietes Haukadalur (Strokkur, Geyser) zu Schwarmbeben. In den letzten 48 Stunden waren es 106 Einzelbeben mit Magnituden kleiner als 2. Eines brachte es auf M 3,1. Dieses Beben konnte man im Umland spüren. Die Hypozentren liegen in 2-3 km Tiefe.

Unter dem Bardarbunga ereignete sich das letzte stärkere Beben gestern Abend. In den letzten 48 Stunden wurden nur 14 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Es sieht so aus, als würde sich die Eruption deutlich abschwächen. Nichts desto trotz ist das Holuhraun-Lavafeld auf 81 Quadratkilometer angewachsen.

Vulkane weltweit

Aso-san (Japan): nachdem es in den letzten Tagen ruhiger am Aso war, registrierte das VAAC Tokyo in den letzten 24 Stunden wieder 6 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen.

Bardarbunga (Island): die Seismik ist auf mittlerem Niveau stabil. Gegenüber der Hochphase der Aktivität ist sie deutlich zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurden 24 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Auf der Seite Startseite des IMO sind die Warnungen vor der Eruption verschwunden. Ich halte einen explosiven Ausbruch des Zentralvulkans nach wie vor für möglich.

Kilauea (Hawaii): der Lavastrom vom 27. Juni ist ca. 1 km vor dem Marketplace von Pahoa ins Stocken geraten. Hinter der Lavafront gibt es einige Durchbrüche frischer Lava. Die Aktivität der beiden Krater Puʻu ʻŌʻō und Halemaʻumaʻu ist seit Wochen praktisch unverändert.

Ontake-san (Japan): in den letzten Tagen wurde wieder erhöhter Tremor gemessen und die Vulkanologen fürchten einen erneuten Ausbruch.

Vulkane weltweit

Fogo (Kapverden): am 28. Tag des Vulkanausbruches wird immer noch Lava gefördert. Der Lava-Ausstoß ist heute allerdings wieder etwas niedriger, als am Ende letzter Woche. Trotzdem wurde in der Caldera weiteres Anbauland unter Lava begraben.

Gamalama (Indonesien): der Vulkan auf Halmahera ist weiterhin aktiv und der Flughafen von Ternate bleibt aufgrund des Ascheniederschlags geschlossen. Man klagt über einen deutlichen Rückgang der Touristenzahlen.

Lopevi (Vanuatu): in der letzten Woche wurde der Alarmstatus des Vulkans erhöht und der Zutritt zur Vulkaninsel wurde gesperrt. Erhöhte Seismik gab Grund zur Sorge, dass eine größere Eruption bevorsteht.

Fogo: Lava fließt weiter

Vor wenigen Tagen stagnierte die Lava auf der Kapverden Insel Fogo, doch gestern floss sie langsam (5 m/h) durch den Ort Portela. Scheinbar hat sich die Förderrate wieder erhöht. Zudem bereitet die Trinkwasserversorgung Probleme: besonders einzeln stehende Gebäude bekommen ihr Wasser über Zisternen, in diesen wurde ein erhöhte Bakterienkonzentration gemessen. Nun soll untersucht werden, ob die Vulkanasche giftige Stoffe in die Zisternen transportiert hat. Die Analyse der Wasserproben soll bis zu 2 Wochen dauern.

Vulkane weltweit

Aso (Japan): die Aktivität am Aso scheint ein wenig rückläufig zu sein. Das VAAC Tokyo registrierte in den seit gestern 6 Aschewolken die vom Vulkan ausgingen. Strombolianische Eruptionen schmissen in den letzten Tagen Lavabomben bis auf den Kraterrand.

Gamalama (Indonesien): gestern eruptierte der Vulkan spontan, wobei  9 Menschen teilweise schwer verletzt wurden. 1 Person wird vermisst, sie ist möglicher Weise tot.

Kilauea (Hawaii): die Geschwindigkeit des Lavastromes, der ein Einkaufszentrum (Marketplace) in Pahoa bedroht, hat sich verlangsamt. In den letzten 3 Tagen schritt die Lavafront um 340 m voran. Die Entfernung zum Marketplace beträgt noch gut 1 km. Es wird mal wieder spannend auf Hawaii.

Sakurajima (Japan): nach mehrtägiger Pause ist der Vulkane heute wieder aktiver und produzierte seit gestern 8 Eruptionen, deren Aschewolken vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Shiveluch (Kamtschatka): der Dom wächst weiter und KVERT meldete gestern eine größere Eruption, bei der Vulkanasche bis zu 10 km hoch aufstieg. Vermutlich hing der Vulkanausbruch mit einem partiellen Domkollaps zusammen, der pyroklastische Ströme erzeugte.

Bardarbunga: Seismik rückläufig

In den letzten 48 Stunden ist die Anzahl der vulkanisch bedingten Erdbeben stark zurück gegangen. Insgesamt wurden 134 Beben registriert, nur 9 hatten eine Magnitude größer als 3. Das Stärkste erreichte gestern M 5,3. Die Subsidenz (das Absinken des Calderabodens) hat sich ebenfalls verlangsamt. Es sieht so aus, als würde die Aktivität nach 4 Monaten nun langsam nachlassen. Natürlich kann es sich auch nur um einen kurzfristigen Rückgang handeln und die Gefahr einer explosiven Eruption des Zentralvulkans ist noch nicht gebannt. Diese kann sogar noch nach dem Ende der Spalteneruption erfolgen.

Kilauea: Lavastrom bedroht Pahoa

Lavastrom fließt Richtung Pahoa. © HVOErneut bedroht am Kilauea auf Hawaii ein Lavastrom den Ort Pahoa. Ein recht schmaler Arm des Lavastromes vom 27. Juni folgt nun einem neuen Weg, der ihn direkt in Richtung Marktplatz und dem Highway 130 führt. Bis zum Marktplatz sind es nur noch 1,5 km. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Lavastromes beträgt 285 m pro Tag. Sollte die Geschwindigkeit beibehalten werden, dann würde die Lava in 5 Tagen durch den Ort marschieren. Es wäre in diesem Monat das 2. Mal, dass Gebäude einem Lavastrom zum Opfer fallen. Anfang Dezember wurden auf der Kapverdeninsel Fogo 2 Dörfer dem Erdboden gleich gemacht.