Ätna: thermisches Signal

In den letzten Stunden wird am Ätna auf Sizilien ein moderates thermisches Signal registriert. Die Strahlung hat eine Energie von 20 MW und manifestiert sich im Bereich des Zentralkraters. Vermutlich liegt der genauere Ursprung im neuen Schlot am Hang der Voragine. Die Mikrobeben, die sich in den letzten Tagen am Ätna ereigneten, liegen überwiegend in geringen Tiefen weniger als 5 km. Sie konzentrieren sich östlich des Neuen Südostkraterkegels im Bereich des Valle del Bove.

Am mexikanischen Vulkan Colima registriert MIROVA derzeit eine hohe thermische Strahlung von 224 MW. Diese Strahlung geht vom wachsenden Lavadom aus. Würde mich nicht wundern wenn bald wieder ein zäher Lavastrom aus dem Krater überläuft.

Auf den Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Explosionen und Vulkanasche in 2 km Höhe.

Colima: starke Explosion

https://www.facebook.com/bullriv.colima.5/videos/691725740999186/

 

Am mexikanischen Vulkan Colima gab es letzte Nacht eine starke vulcanianische Eruption. Auf LiveCam-Aufnahmen ist zu sehen, wie glühende Lavabomben den gesamten Vulkanhang eindeckten. In der Eruptionswolke zuckten zahlreiche Blitze. Seit einigen Tagen scheint sich die Aktivität dahingehend zu ändern, dass es weniger Explosionen gibt, diese aber stärker werden. Vermutlich verstopft der Förderschlot aufgrund zäherer Lava, so dass sich im System größerer Druck aufbauen kann, bis der Schlot frei gesprengt wird.

Am Ätna auf Sizilien kam es gerade zu 3 Erdbeben der Magnituden 3,1 und 2,6. Ihre Hypozentren lagen südlich des Ortes Linguaglossa in nur 1 – 3 km Tiefe. In den Jahren 2001 und 2002 kündigten Beben entlang des Pernicana-Störungssystems die Spalteneruptionen an.

Erta Alé: hohes thermisches Signal

Update: MIROVA registriert heute Abend am Erta Alé ein sehr hohes thermisches Signal von 2942 MW. Wenn es keine Fehlmessung ist, dann müssen derzeit größere Lavaströme durch die Caldera des Erta Alé ziehen!

Originalmeldung: Am Vulkan Erta Alé registriert MIROVA derzeit ein hohes thermisches Signal von 124 MW. Typischer Weise korrelieren solche Peaks mit einem Überlaufen des Lavasees. Dieser ist in den letzten Wochen auf ca. 28 m Durchmesser geschrumpft und baut sich einen Schild auf. Dadurch werden Einblicke immer Schwieriger. 

Unterdessen lässt Fuego in Guatemala weiterhin auf einen neuen Paroxysmus warten. Es werden seit Tagen zahlreiche strombolianische Eruptionen generiert, diese steigern sich bisher aber nicht zu einer Lavafontäne. 

Nyamuragira: thermisches Signal

MIROVA verzeichnet am Nyamuragira ein starkes thermisches Signal, welches mit vulkanischer Aktivität korrelieren könnte. Möglicher Weise bildet sich ein neuer Lavasee, oder Lavaströme sind in der Gipfelcaldera unterwegs. Bis weitere Daten gesammelt sind, ist dieses allerdings spekulativ. 

Nyamuragira liegt in der Demokratischen Republik Kongo und gehört zu den Virunga-Vulkanen. Der Nachbarvulkan Nyiragongo hält seit Jahren einen aktiven Lavasee am Brodeln.

Am Acatenango in Guatemala werden nun die Vulkantouristen registriert die den Vulkan besteigen wollen, um sich den Fuego genauer anzusehen. Grund sind 6 tote Touristen, die bei einem Wetterumschwung ums Leben kamen. Die Schlechtwetterfront brachte Sturm und eisige Kälte von -15 Grad mit sich. Ob die extremen Temperaturen dem Kilmawandel geschuldet sind kann man nicht beweisen, auf jeden Fall sollten sich Vulkanwanderer auf solche Klimaextreme einstellen.

Der Fuego indes heizt weiter auf und marschiert in Richtung des nächsten Paroxysmus. Auf der Livecam sieht man derzeit häufige strombolianische Eruptionen.

Bogoslof: neuer Krater

Endlich ist es einem Hubschrauber gelungen zum entlegenen Vulkan Bogoslof auf den Aleuten vorzudringen. Die Vergleichsbilder zeigen das kleine Vulkaneiland vor der Eruptionsphase und jetzt. Es ist ein neuer Krater entstanden, der vom Meer geflutet ist. Gut Eindrittel der Insel ist verschwunden.

Unser Vereinsmitglied Martin Rietze hat zu beginn der Eruptionsphase im letzten Monat einen Satelliten-gestützten Blitzzähler bemüht und zeigte sich euphorisch: in der 12 km hohen Eruptionswolke wurden unzählige vulkanische Blitze registriert.

Semeru: vermisste Bergsteiger gefunden

Bereits am 2. Januar gingen 3 Vulkantouristen am Semeru verloren. Rettungskräfte fanden die Vermissten einen Tag später und brachten sie am 4 zurück in die Zivilisation. Die Gipfelstürmer hatten bei schlechtem Wetter den Abstieg gewagt und sich verlaufen. Gestern meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke vom Semeru, die eine Höhe von 4 km erreichte.

Eine weitere Meldung aus Indonesien: am Anak Krakatau wurde eine schwache thermische Anomalie registriert. Unklar ist, ob sie tatsächlich vom Gipfel ausgeht, oder ob es sich um einen Waldbrand handelt. Ich habe den Eindruck, sie stammt vom Gipfelbereich und deutet auf vulkanische Aktivität hin. Am Anak Krakatau wäre statistisch gesehen mal wieder eine eruptive Phase fällig. Ich bemühe mich um weitere Informationen.

Spektakulär präsentiert sich derzeit am Kilauea auf Hawaii ein Lava-Jet der aus einer Tube in den Pazifik schießt. Dabei werden litorale Eruptionen produziert. In unserer fb Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein schönes Video geteilt:

Fuego: 6 Touristen gestorben

Am Fuego sind 6 einheimische Bergwanderer gestorben die den Aussichtspunkt am benachbarten Acatenango bestiegen. Die Vulkanbeobachter, die scheinbar in einer größeren Gruppe einheimischer Touristen unterwegs waren, wurden von einer Schlechtwetterfront überrascht und sind erfroren. Der Acatenango ist fast 4000 Meter hoch und obwohl Guatemala in den Subtropen liegt, muss man selbst bei normalem Wetter mit Nachtfrost rechnen. Sehr wahrscheinlich war die Gruppe schlecht ausgerüstet.

Derweilen verkürzt sich am Fuego der Abstand zwischen der Eruptionen und vom Vulkan geht eine steigende Thermalstrahlung aus. Sehr wahrscheinlich steht der nächste Paroxysmus bald an.

 

Nevados de Chillán: Ascheeruption

Der Vulkan in Chile eruptiert gestern eine größere Aschewolke. Starke Wind drückte diese nieder, von daher lässt sich keine aussagekräftige Aufstiegshöhe angeben. Seit Dezember 2015 kommt es immer wieder zu eruptive Episoden des Nevados de Chillán. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Bogoslof in Alaska ist wieder ausgebrochen: das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 11 km Höhe. Sie stellt damit eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Fuego in Guatemala erzeugt stündlich 3-5 vulcanianische Eruptionen. Die Asche steigt bis in einer Höhe von 4500 m auf und driftet bis zu 12 km weit. Langsam steuert der Vulkan wieder auf eine paorxysmale Eruption zu.

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka wurden 3 Eruptionen registriert. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3 km. Der Vulkan ist seit Monaten aktiv.

Kilauea: Bilder zum ocean entry

Über den Kollaps des Lavadeltas am „ocean entry“ auf Hawaii habe ich in den letzten Tagen bereits berichtet. Nun veröffentlichte das HVO Fotos aus der letzten Woche. Es wird deutlich, wie groß der Kollaps war: vom ursprünglichen Delta ist nur ein schmaler Streifen übrig. Die Lava schießt aus einem Tunnel nun wieder direkt ins Meer und erzeugt litorale Explosionen. Es ist in der Tat aber nur noch diese eine Tube aktiv. Es wird zwar ein neues Delta entstehen, aber wohl ein deutlich kleineres.

Am Lavasee wechselt die Deflation in Inflation und es ist wieder mit einem Anstieg der Lava zu rechnen. Der Lavasee steht bei 33 m und ist vom HVO aus nicht sichtbar.