Ätna: Rotglut am SE-2-Krater

Update 21.30 Uhr: Nun war der Blick mal länger wolkenfrei und auf den LiveCams ist ein Pulsieren der Rotglut zu erkennen, das durch strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater verursacht wird. Vielleicht beginnt ein neuer Paroxysmus schneller als gedacht.

Update 19.00 Uhr: Heute Abend sieht man wieder Rotglut über den „Neuen Südostkrater“. Es würde mich nicht überraschen, wenn in einigen Tagen wieder strombolianische Eruptionen folgen, die in einem paroxysmalen Vulkanausbruch gipfeln.

Update 16.00 Uhr: Heute Vormittag gab es im Norden des Ätnas mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3.9. Besonders betroffen waren die Ortschaften Maletto, Randazzo und Bronte. Die Erdstöße waren bis Milo zu spüren.

Im Jahr 1981 öffnette sich oberhalb (auf 2600 m Höhe) von Randazzo eine Eruptionsspalte. Die Lava stoppte erst kurz vor der Ortschaft.

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Am „Neuen Südostkrater“ zeigte sich gestern Abend wieder Rotglut. Auf der LiveCam war eine rot illuminierte Gaswolke zu sehen. Entweder gab es kleine strombolianische Eruptionen, oder glühende Lava im Schlot. Bisher folgten solchen vulkanischen Erscheinungen häufig paroxysmale Eruptionen. Der Abstand zwischen ersten Sichtungen der Rotglut und den Vulkanausbrüchen betrug meistens mehere Tage.

Möglicher Weise steht eine neue Eruptionsserie bevor. Ich bin mal gespannt, ob es in den nächsten Tagen entsprechende Statements der Vulkanologen gibt. Die letzte Ausbruchserie dieses Kraters endete im April 2012.

Tongariro: erneuter Vulkanausbruch

Update: Kirby hat in unserer facebookgruppe einige Fotos der Eruption gepostet.

Aus den Te Maori Kratern am Vulkan Tongariro kam es heute zu einer kleinen Eruption. Um 13.25 Uhr Ortszeit ereignete sich eine Explosion. Asche stieg bis zu 4 km hoch auf. Die Eruption dauerte nur 5 Minuten, erhöhte Seismik hielt 15 Minuten an. Der Vulkanausbruch kam auch für die Vulkanologen von GeoNet überraschend, vorherige Anzeichen gab es nicht. Allerdings wurde am Nachbarvulkan Ruapehu erhöhte Seismik und steigende Fumarolen-Temperaturen gemessen. Die Warnstufe wurde inzwischen wieder von „rot“ auf „gelb“ reduziert.
Am 6. August gab es an gleicher Stelle bereits eine Eruption, bei der sich die jetzt aktiven Krater freisprengten.
Geonaut Martin ist derzeit auf der neuseeländischen Nordinsel, vielleicht hatte er Glück und konnte die Eruption dokumentieren.

Ruapehu: erhöhte Aktivität

GeoNet berichtet von erhöhter Aktivität am neuseeländischen Vulkan Ruapehu. Die Gastemperaturen von Fumarolen in der Nähe des Kratersees sind auf 800 Grad gestiegen. Die Wassertemperatur im Kratersee ist aber konstant geblieben. Die Forscher vermuten daher verstopfte Fumarolen / Förderschlote unter dem Kratersee, wodurch der Druck im Inneren des Vulkans so ansteigen könnte, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Zudem wurde in 5 km Entfernung zum Krater Seismik registriert.

Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Somit sind derzeit 3 Vulkane Neuseelands auf diesem Warnstatus: White Island und Tongariro hatten im August kleinere Vulkanausbrüche.

Cleveland: kleiner Vulkanausbruch

Am Mount Cleveland in Alaska hat sich eine leichte Ascheerutpion ereignet. Der Vulkanausbruch wurde per Satellit registriert. Der Alarmstatus wurde vom AVO auf „orange“ erhöht: mit einem stärkeren Vulkanausbruch ist jederzeit zu rechnen.

Mount Cleveland liegt ziemlich weit vom Schuß auf der Chuginadak Insel. Diese gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen 4 weitere Vulkane. Cleveland zählt zu den aktivsten Vulkanen Alaskas.

Philippinen: Mayon und Taal mit Seismik

Nach Monaten der Ruhe wird seit einigen Tagen an den philippinischen Vulkanen Mayon und Taal leicht erhöhte Seismik registriert.

Am Mayon gab es in den letzten 48 Stunden 7 vulkanische Erdbeben. Eine Dampfwolke stieg vom Krater auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 153 Tonnen am Tag. In der vergangenen Woche wurde leichte Inflation gemessen.

Am Taal wurden in den letzten 48 Stunden 20 vulkanische Erdbeben registriert. Der Seespiegel stieg leicht an, während die Wassertemperatur abnahm. In den letzten Wochen wurde Deflation beobachtet, aber eine Erhöhung des Kohlendioxidausstoßes.

Der Alarmstatus beider Vulkane bleibt auf 1, ein unmittelbarer Ausbruch droht demnach nicht.

Guatemala: Santiaguito und Fuego

In Guatemala sorgte in den letzten Monaten vor allem der Fuego für Schlagzeilen, aber auch vom Santiaguito gibt es Neues zu berichten.

Fuego: die Eruption des Vulkans wird von einem Lavastrom dominiert, der bereits 800 m lang ist. Weiterhin gibt es strombolianische Eruptionen die Aschewolken bis zu 500 m hoch aufsteigen lassen.

Santiaguito: der Domvulkan fördert einen kurzen Lavastrom und löst Schuttlawinen aus. Der Westrand des Lavadoms glüht stark.

Leider ist die Reisesituation in Guatemala in den letzten Monaten sehr unsicher geworden. Die meisten örtlichen Reiseveranstalter haben ihre Touren zum Fuego eingestellt, da es immer wieder zu Überfällen kam. Selbst am Santiaguito wurde von vereinzelten Raubzügen berichtet. Zusammen mit unsicheren Situationen in Mexiko, Ecuador, Äthiopien und dem Kongo fallen viele Vulkanreiseziele in der nächsten Zeit weg.

Chris Weber von V.E.I. (Link auf der Hauptseite) bietet im nächsten Jahr eine Kamtschatkareise an.

 

Kamtschatka: Kizimen eruptiert Aschewolke

Der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte eine Aschewolke, die über 5 Kilometer hoch aufstieg. Der Kizimen ist schon seit einige Monaten aktiv. In seinem Krater wächst ein Lavadom und gelegentlich bilden sich kurze Lavaströme. Während der Kamtschatkareise der Geonauten Anfang September, sahen wir eine beständige Dampfwolke vom Kizemen aufsteigen.

Costa Rica: Vulkanausbruch am Poas

Im mittelamerikanischen Costa Rica ereignete sich am Wochenende ein Ausbruch des Vulkans Poas. Dieser eruptierte in einer phreatischen Eruption eine Aschewolke, die bis zu 500 m hoch aufstieg. Dieser eher kleine Vulkanausbruch war der stärkste des Vulkans Poas in den letzten 6 Jahren. Der Poas ist wegens eines türkisblauen Kratersees bekannt.

Dank des daueraktiven Vulkans Arenal war Costa Rica viele Jahre lang beliebtes Reiseziel der volcano-chaser, doch seit einigen Monaten ist es auch an diesem Feuerberg ruhig geworden.

Naturkatastrophen und Vulkanausbrüche

Das Wochenende stand im Zeichen zweier Naturkatastrophen in Nordamerika: dem Seebeben in Kanada (M 7,7) mit anschließenden Mini-Tsunami in Kalifornien und Hawaii. Die zweite Naturkatastrophe wird in den nächsten Stunden und Tagen ihrem Höhepunkt entgegen streben. Gemeint ist Hurrikan Sandy. Der Tropensturm wütete bereits über der Karibik und richtete auf Jamaika, Haiti und Kuba große Schäden an. Heute Abend soll er auf die Ostküste der USA stoßen. In Washington und New York macht man sich auf das Schlimmste gefasst. Fing Sandy als reiner Tropensturm an, könnte sich der Hurrikan mit einem Wintersturm vereinen und neben Regen auch viel Schnee mitbringen. Teile Manhattans wurden evakuiert, Notunterkünfte eingerichtet und Flüge gestrichen. Die Ostküste der USA könnte in Chaos versinken. Die Börse reagiert schon jetzt auf das Unwetter und verzeichnet Verluste.

Abseits von Erdbeben und Stürme gibt es einige kleinere Meldungen über Vulkanausbrüche:

Popocatepetl: der Vulkan in Mexiko steigerte seine explosive Aktivität ein wenig. Im Durchschnitt gibt es 2 -3 Explosionen pro Stunde. Neben Dampf wird Asche gefördert, die bis zu 2 km über den Krater aufsteigt.

El Hierro: nach einigen ruhigen Tagen gibt es wieder einige Erdbeben und der Insel. Gestern waren es 6 Beben. Für mehr Aufregung sorgen finanzielle Probleme der spanischen Regierung. Diese schuldet den Fährbetreibern Subventionen in Millionenhöhe. Urlauber müssen damit rechnen, dass der Fährbetrieb Teneriffa – El Hierro eingeschränkt wird.

Havre Seamount: der Unterwasservulkan bei den Kermadec Inseln machte im August von sich reden, als ein riesiger Bimsteppich auf dem Wasser treibend entdeckt wurde. Jetzt haben Forscher den Vulkan neu vermessen und entdeckten am Caldera-Rand einen neuen Kraterkegel. Dieser ist 240 m hoch und befindet sich 1100 m unter dem Meeresspiegel.