Shiveluch: erhöhte Aktivität

In den letzten Tagen ist der Shiveluch in Kamtschatka besonders häufig in den Meldungen des VAAC Tokyo vertreten: in den letzten 7 Tagen gingen von dem Vulkan 35 Aschewolken aus. Dabei steigt Vulkanasche bis in Höhen von 6,5 km auf. Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane der Region. In seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Aschewolken sind häufig mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Siehe auch Bildergalerie Shiveluch.

Am Ätna auf Sizilien scheint es über die Osterfeiertage ruhig zu sein. Die thermische Strahlung ist auf 47 MW zurück gegangen. Derzeit fließt keine Lava und strombolianische Eruptionen scheint es auch nicht zu geben.

Dafür scheint Stromboli wieder schwache Strombolianer zu produzieren. Allerdings sind die Pausen zwischen den Eruptionen recht lang.

Poás: phreatische Eruptionen

Gestern kam es zu zwei weiteren stärkeren phreatischen Eruptionen am Vulkan Poás in Costa Rica. Asche-Dampf-Wolken stiegen gut 3 km hoch auf. Vulkanasche ging in mehreren Gemeinden westlich des Vulkan nieder. Den Eruptionen gingen vulkanische Erdbeben voran. Ein Video seht ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„. Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Wasser im Untergrund eindringt und in die Nähe zu heißem Gestein (Magma) gelangt. Bei Druckentlastung verdampft das Wasser und expandiert explosionsartig. Bei phreatischen Eruptionen wird keine frische Lava gefördert. Herausgeschleuderte Lavabrocken stammen vom anstehenden (alten) Gestein. Bei der Eruption am 13. April wurden Lavabrocken bis auf den Besucherparkplatz geworfen und richteten kleinere Schäden an.

Ätna: neuer Lavastrom

Nach kurzer Pause begann gestern Abend erneut eine Eruption am Ätna: Lava floss aus dem Sattelvent des Südostkraters und aus 2 Förderschloten an seiner Basis und kreierte einen Lavastrom. Dieser floss und fließt ins Valle del Bove. Die thermische Strahlung war mit 2821 MW sehr hoch. Heute Morgen scheint sich die Aktivität  abzuschwächen.

Am Poás in Costa Rica ereignete sich eine phreatische Eruption aus dem Kratersee. Asche, Lavafragmente, Schlamm und Wasserdampf wurden über den Seerand hinaus geschleudert. Der Ausbruch dauerte 40 Minuten. Nächtlicher Regen ließ Lahare entstehen. Ein Riss bildete sich in der Außenwand des Doms. Der Zutritt zum Nationalpark wurde daraufhin gesperrt.

Für Schlagzeilen sorgt auch der indonesische Vulkan Sinabung auf Sumatra: er eruptierte gestern Nacht 4 Mal. Es handelte sich wohl um explosive Eruptionen. In Newsmeldungen heißt es, dass die Vulkanasche zunächst 2000 m über den Krater aufstieg, bei der letzten Eruption noch 800 m. 

Ätna: neue Verordnung

Während sich die Lavastromtätigkeit am Ätna weiter deutlich reduziert hat und praktisch komplett zum Stillstand gekommen ist, werden die Behörden der unterschiedlichen Gemeinden nicht müde neue Verordnungen zu erlassen: zumindest, wenn man sich von Nicolosi aus nähert, darf man nun alleine wieder bis auf einer Höhe von 2800 m aufsteigen. Mit Führer sind noch 150 m mehr drin. Schluss ist also derzeit bei 2950 m. Ob diese neue Verordnung auch gilt, wenn man sich von den Gemeinden Belpasso und Ragalna aus nähert ist nicht klar. Hier galten bisher Maximalhöhen von 2350 m, bzw. 2200 m, wenn man solo geht. Dies teilte mir der Ätna-Guide Andrea Ercolani (Siciltrek, deutschsprachig) mit.

Die höheren Regionen des Ätnas sind derzeit schwer zugänglich, da die neuen Lavaströme die Pisten und Pfade oberhalb des „Belvedere“ zerstörten. Erfahrungsgemäß dürfte die Piste relativ schnell wieder instand gesetzt sein, doch die Trampelpfade über die neuen Lavaströme dürften ein Weilchen recht unbequem zu gehen sein. Was wir jetzt bräuchten wären ein paar Paroxysmen, die alles mit feiner Vulkanasche bedecken!

Sinabung: hoher Ascheniederschlag

Die Eruption am indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra verstärkte sich in den letzten Tagen: nachdem der Lavadom im Gipfelkrater wieder eine kritische Größe erreichte gingen mehrere pyroklastische Ströme ab. Diese sorgten für ordentlichen Ascheregen in den umliegenden Ortschaften. Es ist auch denkbar, dass es explosive Eruptionen gab.

https://youtu.be/PGlRy-WMT8E

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan steigerten sich Häufigkeit und Energie der phreatomagmatischen Eruptionen, die dort seit einigen Wochen sporadisch stattfinden. Vulkanasche stieg bis zu 3000 m hoch auf.

Ätna: Aktivität rückläufig

Die Aktivität am Ätna auf Sizilien ist rückläufig: der Lavastrom von gestern Abend hat gestoppt und kühlt deutlich ab. Auf den LiveCams sieht man nur noch wenig Rotglut. Auch der relativ langlebige Lavastrom in Richtung Monte Supino scheint deutlich kühler zu sein. MIROVA registriert eine thermische Strahlung von 435 MW, gegenüber 2045 MW am Vortag. Der Tremor ist sehr niedrig, dennoch sieht man über der Voragine und dem Neuen Südostkrater rot illuminierte Wolken aufsteigen.

Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil scheint hingegen äußerst aktiv zu sein und hat Lavaströme östlich der südlichen Caldera. Die thermische Strahlung liegt bei 1200 MW.

Am Kilauea auf Hawaii baut Lavastrom 61g an einem neuen Lavadelta an der Küste des Pazifiks. Der spektakuläre Lavafall ist Geschichte. Es wird nur von geringer oberflächlicher Lavastromaktivität auf der Küstenebene berichtet.

Poas: Erhöhung des Gasausstoßes

Update Ätna: Es fließt ein neuer Lavastrom in Richtung Valle del Bove. Dieser geht vermutlich von der Basis des Südostkraterkegels aus. Auf der LiveCam sieht es allerdings so aus, als könnte sich ein neuer Schlot (oder das Ende einer Tube) zwischen dem Südostkrater und dem Krater von 2002 befinden. Der 2. Lavastrom Richtung Monte Frumento Supino ist weiterhin aktiv. Der Tremor hatte heute Nachmittag einen kleinen Peak, ist jetzt aber wieder rückläufig.

Dem nicht genug: ich konnte sogar via LiveCam eine kleine strombolianische Eruption am Stromboli sehen. 2 Förderschlote glühen kontinuierlich.

Originalmeldung: Am Poas in Costa Rica erhöhte sich der Gasausstoß seit Samstag deutlich. Die Gastemperaturen stiegen ebenfalls weiter an. Ein Gruppe Touristen wurde evakuiert, da man jeder Zeit mit phreatischen Explosionen rechnen muss.

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv. Andreas Spengler mailte mir gerade das LiveCam-Bild einer Asche-Eruption vom Neuen Südostkrater. Zeitgleich stieg der Tremor etwas an. es ist gut möglich, dass sich die Aktivität bald ändert. Derweilen wurden mir auch 2 Berichte zugespielt, nach denen tatsächlich Vulkanwanderer vom Zivilschutz kontrolliert und vom Berg verwiesen wurden. Der Lavastrom ist legal nur mit Vulkanführer erreichbar.

Am Kilauea auf Hawaii wurden die Restriktionen wieder etwas gelockert. Dort hatte die Küstenwache für Boote eine 300 m Sperrzone um den „ocean entry“ eingerichtet. In der Folge blieben die Touristen aus und die Reiseunternehmer hatten sich erfolgreich beschwert. Die 4 etabliertesten Unternehmen dürfen sich wieder der Lava nähern.

Am Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra gab es wieder einige pyroklastische Ströme die vom Dom im Gipfelkrater abgingen.

Poas: erhöhte Aktivität

Der Vulkan Poas in Costa Rica steht möglicherweise vor einem Vulkanausbruch. Seit Ende März wird dort eine Erhöhung der Seismik registriert. Zeitweise treten bis zu 200 Mikroerdbeben täglich auf. Zudem stieg die Wassertemperatur des Kratersees um 3 Grad und es werden geochemische Veränderungen registriert. Es fanden bereits einige kleinere phreatische Eruptionen statt. Einige Vulkanologen empfehlen eine Anhebung der Warnstufe.

Poas ist einer von 5 als aktiv eingestufte Vulkane in dem mittelamerikanischen Land. Turrialba steht derzeit aufgrund seiner Ascheeruptionen häufig in den Schlagzeilen. Irazu, Arenal und Rincon de la Vieja sind die weiteren Vulkane, die jeder Zeit ausbrechen könnten.

Banda Api: hohe Seismik

Am entlegenen Vulkan Banda Api im indonesischen Maluku Tengah ist die Seismik so hoch, dass gut 1000 Menschen evakuiert werden müssen, die in einem Umkreis von 1 km zum Gipfel des Vulkans leben. Die 640 m hohe Vulkaninsel Banda Api liegt in einer 7 km großen Caldera, die zum größten Teil unter Wasser liegt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1988. Nach einer Erdbebenserie eruptierte der Vulkan explosiv. Es öffnete sich eine Spalte, die sich quer durch den ganzen Vulkan zog. Vulkanasche stieg bis zu 16,5 km hoch auf.

Seismik ist auch ein Thema auf Island, wo es heute ganz gut rappelte. Unter dem Bardarbunga manifestierten sich mehrere Erdbeben. Die beiden Stärksten brachten es auf M 4,1 und M 3,2. Auch am Ätna auf Sizilien kam es zu einem weiteren Beben M 2,6.