Deutschland: Sturm über Berlin und Brandenburg verursacht Schäden

Sturm trifft Berlin mit voller Wucht und richtet Verwüstungen an –  eine Tote und mehrere Verletzte

Berlin, 24.06.2025Die Hauptstadt ist am Montagabend von einem schweren Sommersturm getroffen worden. Sturmtief „Ziros“ forderte in der Hauptstadt ein Todesopfer und hinterließ zahlreiche Verletzte, beschädigte Infrastruktur und richtete große Schäden an den Baumbeständen in Wäldern und Parks an. Der Verkehr wurde massiv beeinträchtigt.

Wie die Feuerwehr mitteilte, starb eine 55-jährige Frau im Spandauer Forst, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Zunächst war von zwei Toten berichtet worden, später stellte sich heraus, dass beide Meldungen dieselbe Person betrafen. Mehrere weitere Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt, unter anderem im Tegeler Forst, wo herabfallende Äste und umstürzende Bäume Menschen trafen.

Zelte eines Democamps flogen weg. © X

Innerhalb von nur 90 Minuten verzeichnete die Berliner Feuerwehr über 500 Einsätze. Für kurze Zeit galt der Ausnahmezustand. Der Sturm entwurzelte Bäume, riss Äste ab und führte zu starken Verkehrsbehinderungen. Die Berliner S-Bahn stellte am Montagnachmittag den gesamten Betrieb ein, rund 150 Züge mussten stoppen. Zwei Züge standen stundenlang mit Fahrgästen zwischen den Stationen. Auch die Fernverkehrsstrecke Berlin–Hamburg war vorübergehend gesperrt. Am Dienstagmorgen wurde der Betrieb mit Verspätungen und Ausfällen wieder aufgenommen.

Die Windgeschwindigkeiten erreichten laut Deutschem Wetterdienst bis zu 108 km/h, was Windstärke 11 entspricht. In Verbindung mit belaubten Bäumen im Sommer, die dem Wind große Angriffsflächen bieten, führte dies zu zahlreichen Baumstürzen.

Besonders betroffen waren auch öffentliche Parks und Gartenanlagen. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten meldete in Sanssouci etwa 20 entwurzelte Bäume und schwere Astbrüche. Die Berliner Senatsverwaltung warnten eindringlich davor, Wälder und Parkanlagen zu betreten. Viele Wege sind noch blockiert, lose Äste stellen eine akute Gefahr dar.

Während sich das Wetter am Dienstag beruhigte und die Temperaturen nach dem heißen Wochenende sanken, laufen die Aufräumarbeiten in Berlin weiter. Der Senat rechnet mit mehreren Tagen, bis alle Wege wieder gesichert und begehbar sind.

Inzwischen werden kritische Stimmen laut, weil Warnsysteme versagten und die Bürger von dem Unwetter überrascht wurden. Das Cellbroadcast-System blieb stumm, weil die Wettermodelle die extrem starken Winde nicht vorhergesagt hatten. Auf Videoaufnahmen erkennt man, dass es zu kleinräumigen Scher- und Fallwinden gekommen war, die aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich höhere Windgeschwindigkeiten als 108 km/h hatten.

Der Sturm zeigte einmal mehr, wie verwundbar städtische Infrastruktur angesichts extremer Wetterlagen ist und wie wichtig gute Prognosen und eine schnelle Reaktion im Umgang mit Naturgefahren sind.