Erdbeben Mw 5,2 bei Bali am 13.12.22

Nordküste von Bali wird von zahlreichen Erdbeben erschüttert

Datum: 13.12.22 | Zeit: 10:38:22 UTC | 8.21 S ; 115.65 E | Tiefe: 8 km |  Mw 5,2

Vor- und an der balinesischen Nordküste manifestierten sich zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2 und ein Hypozentrum in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 27 km nördlich von Amlapura verortet. Der Erdstoß ereignete sich um 18:38:22 Uhr WIB. Bei uns war es 10:38:22 Uhr UCT. Der Erdstoß lag offshore, kurz vor der Küste. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben und die Erdbebensequenz scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Das Hauptbeben könnte Schäden verursacht haben, aber entsprechende Meldungen liegen mir noch nicht vor.

Das Besondere an diesen Erdbeben ist, dass sie sich in der gleichen Region ereignen wie jene, die heute vielfach als Vorläufer der Agung-Eruption von 2017 angesehen werden. Obwohl es sich um tektonische Beben handelt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufsteigendes Magma unter dem Agung (oder eines der benachbarten Vulkane) das Spannungsfeld der Region änderte und die Erdbebensequenz auslöste. Andersherum könnten auch Vulkane auf das Erdbeben reagieren. Der Gunung Agung liegt keine 20 km vom Epizentrum des Hauptbebens entfernt. Einige Nachbeben lagen sogar an der auslaufenden Nordflanke des Feuerbergs.

Wir erinnern uns: Gunung Agung liegt an der Nordostküste der beliebten indonesischen Ferieninsel Bali. Dort überwintern auch Rentner aus Deutschland. Der Agung ruhte bis zum September 2017, als es zu Schwarmbeben unter dem Vulkan kam. Es wurden Hunderte Beben detektiert. Am 27. September kam es unter der Westflanke zu einem Erdbeben M 4,2. Es wurde ein Vogelsterben in den Plantagen am Fuß des Vulkans gemeldet. Vermutlich erstickten die Tiere in vulkanischem Kohlendioxid. Am 21. November kam es zu einer phreatischen Eruption und 4 Tage später ereigneten sich erste Ascheeruptionen. Ein Dom wuchs im Krater, doch der befürchtete große Vulkanausbruch blieb widererwartend aus.

Tatsächlich sehe ich gerade, dass es schon vor dem Erdbeben eine Aschewolken-Sichtung am Agung gegeben haben soll. Es wurde eine VONA-Warnung ausgelöst und der Alarmstatus „orange“ ausgerufen. Die Asche soll eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel erreicht haben. Auf Satellitenfotos konnte sie nicht nachgewiesen werden.