Erdbebenschwarm im Yellowstone am 29.03.23

Kleines Schwarmbeben erschüttert Yellowstone Nationalpark

Datum 29.03.23 | Zeit: 13:05:13 UTC | 44.52 N ; 110.36 W | Tiefe: 3 km | Ml 3,1

Heute Mittag bebte es im Yellowstone-Nationalpark, der zum größten Teil im US-Bundesstaat Wyoming liegt. Das Schwarmbeben bestand aus 9 einzelnen Erschütterungen, die überwiegend Magnituden im 2-er-Bereich hatten. Der stärkste Erdstoß brachte es sogar auf Ml 3,1 und hatte ein Hypozentrum in 3 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 61 km östlich von West Yellowstone, genauer unter dem Yellowstone-See. Bei den Beben handelt es sich wahrscheinlich um tektonische Erdbeben an einer Störung unter dem See. Sie könnten aber auch mit dem Hydrothermalsystem des großen Calderavulkans in Verbindung stehen und durch Bewegungen magmatischer Fluide ausgelöst worden sein. Insofern gibt es Parallelen zur Caldera Campi Flegrei in Italien.

Betrachtet man die Erdbebenkarte, dann stellt man fest, dass es in den letzten Wochen Erdbeben im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks gab. Ein Bebencluster befand sich sogar außerhalb der Nationalparkgrenzen. In den letzten Wochen nahm die seismische Aktivität wieder zu, nachdem sie im ersten Jahresviertel sehr gering war. Eine Eruption ist in der nächsten Zeit aber nicht zu befürchten.

Anders verhält es sich im bereits erwähnten italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Hier erkennt man seit langem eine moderate bis hohe Bebentätigkeit, die natürlich von Woche zu Woche fluktuiert. Seit gestern wurden 12 Erschütterungen detektiert. Im letzten Wochenbericht des INGV heißt es, dass im Zeitraum 20.-26. März 51 Erschütterungen detektiert wurden. Das Stärkste brachte es auf M 2,6. Außerdem blieb die Hebungsrate mit 15 mm im Monat relativ hoch. Seit 2011 hob sich der Boden um 100 cm. Im letzten Jahr hob sich der Boden um 16 cm. Der Kohlendioxid-Ausstoß bleibt hoch. Die Temperatur der Fumarole von Pisciarelli ist hingegen in den Winterwochen etwas geringer geworden und lag im Mittel bei 82 Grad.

Die höchsten Fumarolen-Temperauren im Yellowstone findet man im Norris Geyser Basin. Im Jahr 2015 wurden die Gase dort bis zu 138°C heiß. Allerdings ist nicht klar, ob die Gastemperaturen dort auch in 5 m Entfernung zum Gasaustritt gemessen werden, so wie es in Italien der Fall ist.

Zusammenfassung:

  • Unter dem Yellowstone-Lake gibt es einen kleinen Erdbebenschwarm.
  • Die Seismizität unter der Caldera Campi Flegrei bleibt mittelhoch.
  • Seit 2011 hob sich der Boden um 1 Meter.